Der ehemalige britische Gesundheitsminister Matt Hancock
Der ehemalige britische Gesundheitsminister Matt Hancock AP/Matt Dunham

Die Prominenz in der aktuellen Staffel der britischen Dschungelcamp-Ausgabe „I’m a Celebrity ... Get Me Out of Here!“ kann sich mal so richtig sehen lassen. Denn neben den üblichen Kandidatinnen und Kandidaten aus Schauspiel, Fernsehen und Reality-TV ist diesmal eine ganze Hand voll großer Namen dabei. Darunter sind die frisch zurückgetretene englische Fußballeuropameisterin Jill Scott, Musik-Legende Boy George, der Schwiegersohn von König Charles’ Schwester Prinzessin Anne, Mike Tindall und der ehemalige britische Gesundheitsminister Matt Hancock.

Matt Hancock: Wegen Dschungelcamp fliegt er aus der Partei

Doch für den Politiker, der das Amt von 2018 bis 2021 bekleidete, endet die Teilnahme an dem bekannten Reality-TV-Format schon bevor die erste Folge ausgestrahlt wurde mit einer beruflichen Niederlage. Denn die konservativen Tories, die sich derzeit keinen weiteren Skandal leisten können, schlossen den 44-Jährigen aus der Fraktion im Parlament und auch aus der Partei aus. Das teilte der Fraktionsführer Simon Hart am Dienstag mit. 

Die Angelegenheit sei ernst genug, um den 44-Jährigen sofort zu suspendieren. Eine genaue Begründung nannte er nicht. Kritiker werfen Hancock vor, mit dem Auftritt sein Image aufpolieren zu wollen. Er verdiene zusätzliches Geld, anstatt sich um seine Wähler zu kümmern.

Matt Hancock war während der Hochphase der Corona-Pandemie Gesundheitsminister

Hancock war 2018 unter Theresa May erstmals Gesundheitsminister geworden und bekleidete das Amt auch in den ersten 15 Monaten der Corona-Pandemie, in der er auch ziemlich präsent war. Viele Briten verbinden sowohl die Toten als auch die Einschränkungen durch die Pandemie mit Hancock. Und natürlich erinnern sie sich auch an sein unrühmliches Ende als Minister. Schließlich musste Hancock im Juni 2021 zurücktreten, nachdem bekannt geworden war, dass er durch eine Affäre mit einer Mitarbeiterin gegen die von ihm aufgestellten Corona-Regeln verstoßen hatte. 

Tatsächlich soll Matt Hancock durchaus vorgehabt haben, die Teilnahme am Dschungelcamp, das wie in Deutschland auch im IBES-Mutterland Großbritannien viele Zuschauer erreicht, für seine politischen Ziele zu nutzen. Der Sender Sky News zitierte einen Vertrauten Hancocks, der erklärte, der 44-Jährige wolle durch seine Teilnahme mit den Zuschauern in Kontakt treten und seine Kampagne zur Lese- und Rechtschreibförderung verbreiten. Zudem werde der Ex-Minister Teile seines Honorars spenden. 

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Wie sich das Partei-Aus nun auf den TV-Auftritt von Hancock auswirken wird, ist unklar. Die Staffel soll am 6. November starten.