Alles echt – oder etwa nicht?

„Dschungelcamp“ und „Bares für Rares“: So viel Fake steckt in den liebsten Shows der Deutschen

Ein YouTuber hat sich damit auseinandergesetzt – und analysiert, was in den Shows echt ist und was nicht.

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Wird beim Dschungelcamp oder bei Bares für Rares getrickst?  
Wird beim Dschungelcamp oder bei Bares für Rares getrickst? dpa/Becker, ZDF

Viele lieben sie, Millionen Menschen zieht es wegen ihnen vor die Mattscheiben der Republik: TV-Formate wie „Ich bin ein Star, holt mich hier raus“ und „Bares für Rares“ haben riesige Fangemeinden. Aber: Ist in diesen Shows wirklich alles so echt, wie es auf der Mattscheibe wirkt? Ein YouTuber hat sich damit auseinandergesetzt – und analysiert, welche Dinge in den beliebten Fernsehshows wirklich echt sind und welche nicht.

Der Betreiber des Kanals „Wissenswert“ bezieht sich dabei auf Medienberichte und Aussagen von ehemaligen Teilnehmern der Fernsehformate. Thematisiert wird etwa das „Dschungelcamp“, eine der erfolgreichsten RTL-Shows. Immer wieder gebe es Gerüchte, dass die Show gar nicht im echten Dschungel gedreht wird.

Das Camp befinde sich wirklich in Australien, allerdings auf dem Privatgrundstück eines Mannes, der dieses regelmäßig an Fernsehsender vermietet. Wasserfall und Lagunen seien künstlich angelegt – und auch der Regen, der auf die Stars niederprasselt, sei nicht echt. Das berichtete die DailyMail zur englischen Ausgabe.

Daniel Hartwich und Sonja Zietlow, das Moderatorenteam von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ (IBES) auf RTL.
Daniel Hartwich und Sonja Zietlow, das Moderatorenteam von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“ (IBES) auf RTL.dpa/Marius Becker

„Bares für Rares“: Ist die Expertise in Wirklichkeit gut vorbereitet?

Regelmäßig würden zudem Ranger und Mitarbeiter der Sender überwachen, dass keine gefährlichen Tiere im Camp landen können. Gerade darauf setzt die Show – die Gefahren des Dschungels sind für die Stars ein ständiger Begleiter. „Auch wenn man mal einen Alligator im Teich sieht, wurde er aus dramaturgischen Zwecken von der Filmcrew dort platziert“, heißt es in dem Video. Die Tiere selbst seien harmlos – auch jene, die in den Dschungelprüfungen zum Einsatz kommen.

„Bares für Rares“-Gastgeber Horst Lichter. 
„Bares für Rares“-Gastgeber Horst Lichter. ZDF

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Ebenfalls sehr erfolgreich ist das ZDF-Format „Bares für Rares“ – unzählige Zuschauer zieht es im Nachmittagsprogramm an die Mattscheiben. Der YouTuber erklärt, was ein ehemaliger Teilnehmer der Show im Gespräch mit der Allgemeinen Zeitung ausplauderte: Die Menschen, die hier wertvolle Gegenstände verkaufen wollen, schauen nicht, wie es in der Sendung suggeriert wird, einfach vorbei. Sondern: Es gebe vorher einen monatelangen Bewerbungsprozess, heißt es.

Die Kandidaten müssten in einem Fragebogen Informationen zu ihren Objekten angeben, außerdem Fotos der Gegenstände einreichen – „die mussten wir zweimal hinschicken, die ersten Bilder waren nicht gut genug“, sagt Ex-Teilnehmer Christian Jüttner. Die Expertise ist also anscheinend keinesfalls so spontan, wie sie im Fernsehen wirkt.

Jüttner bekam nach der Experteneinschätzung die Händlerkarte überreicht. „Dann bin ich zwei Schritte gegangen und schon hat mir ein junger Mann die Karte wieder abgenommen“, erzählte er. Vor dem Händlerraum würden die Teilnehmer dann noch auf den Verkauf vorbereitet – und bekämen Anweisungen, Paroli zu bieten, den Preis nach oben zu treiben. Die Bild veröffentlichte zudem Casting-Ausschreibungen, mit denen Komparsen für die Show gesucht wurden. Die Teilnehmer, die im Hintergrund zu sehen sind, sind also anscheinend nicht immer Teilnehmer. Ansonsten sei das Format authentisch, resümiert der YouTuber.

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Ebenfalls beliebt ist die Sendung „Shopping Queen“ mit Modedesigner Guido Maria Kretschmer. Auch hier müsse man, heißt es in Berichten, eine umfangreiche Bewerbung einreichen. Laut Huffington Post müssten dafür sogar Bilder vom eigenen Kleiderschrank eingeschickt wurden. Wer vom Sender ausgewählt wurde, müsse noch mehrere Monate auf die Show warten. Die eigentlichen Drehs seien dann wesentlich länger als ein Shopping-Nachmittag – und die einzelnen Läden, in denen eingekauft wird, würden schon vorher ausgewählt.