Die Rezensionen der Woche
Zwei Klassiker des Rock nehmen uns mit auf eine Zeitreise. Und Margot Robbie zeigt, dass auch Frauen in Comic-Verfilmungen die Stärkeren sein können.

Das neue Alte

Neil Young, CD: Homegrown (Reprise). Manchmal kann ein neues Album auch schon 46 Jahre auf dem Buckel haben. 1974 aufgenommen, sollten die 12 Songs die Verbindung zwischen „Harvest“ und „Comes a time“ sein. Doch dann kam die Liebe bzw. das Zerbrechen derselben. „Ich konnte es mir einfach nicht anhören“, sagt Young heute. Liebeskummer vergeht, aber ein guter Song bleibt ein guter Song. Herzergreifende Folkrock-Balladen, die im Takt des „Heart of gold“ pulsieren.
Bunte Steine

Rolling Stones, Living in a ghost town (Polydor). Was sind 46 Jahre? Hier geht es um sechs Jahre mehr. 52 Jahre sind vergangen, seitdem die Stones mit „Jumpin Jack Flash“ eine Nr.-1-Single in Deutschland hatten. Mit dem Lockdown-Stomper, vor einem Jahr geschrieben, von Mick Jagger aktuell überarbeitet, sind sie wieder oben. Passend zu den Jahresringen – mit einer farbigen Vinylsingle in Orange und Purple. STH
Punkig wie Nina Hagen

Der Verfilmungen der DC Comics wurden bis auf „Batman“ und „Wonderwoman“ oftmals gegen die Wand gefahren. Zu kalt, zu steril umgesetzt. Das kann man „Birds of Prey: The emancipation of Harley Quinn“ (Warner, DVD – 13,92, BD – 24,99 Euro) nicht vorwerfen. In dem eigentlich männerdominierten Comic-Kosmos zeigt Harley Quinn, wie man mit dem Bösen, also den Männern, auch fertig werden kann. Von Margot Robbie wie eine junge Nina Hagen gespielt – punkig, anarchisch, männermordend. Im wahrten Sinne des Wortes. Mit dem Baseballschläger bahnt sie sich einen Weg durch Gotham. Nichts für schwache Nerven.