Ein Apnoe-Taucher packt aus
„Der tiefste Atemzug“ auf Netflix: DAS passiert, wenn Taucher die Kontrolle verlieren
Im Interview verrät Deutschlands bekanntester Apnoe-Taucher, was bei dem Sport schiefgehen kann – und was passiert, wenn ein Freitaucher zu weit geht.

Netflix schnürt den Zuschauern mit einer neuen Dokumentation die Kehle zu – im wahrsten Sinne des Wortes. In „Der tiefste Atemzug“ geht es um die Extremsportart Apnoetauchen – hier werden Taucher begleitet, die ohne Tauchgerät in die Tiefen der Meere vordringen, immer auf der Jagd nach einem Tiefen-Rekord. Ein Sport, der alles andere als ungefährlich ist. Im Interview mit „Netflixwoche“ verrät Deutschlands bekanntester Apnoe-Taucher, was bei dem Sport schiefgehen kann – und was passiert, wenn ein Freitaucher unter Wasser die Kontrolle verliert.
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„Der letzte Atemzug“ auf Netflix begleitet Freitaucher bei ihrem Extremsport
Das Freitauchen ist ein Extremsport, bei dem Taucherinnen und Taucher versuchen, ohne Hilfsmittel so tief wie möglich zu tauchen. In der Doku „Der tiefste Atemzug“ geht es um Alessia Zecchini, eine italienische Freitaucherin, die bereits zu den Rekordhaltern ihres Sports gehört: Sie war im Jahr 2019 die erste Frau auf der Welt, die es schaffte, ohne Hilfsmittel in eine Tiefe von 100 Metern vorzudringen. Außerdem spielt Stephen Keenan eine wichtige Rolle – ein Sicherheitstaucher, der Tauchern und Taucherinnen bei ihrem Kampf um neue Rekorde begleitete, auch Zecchini.
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Der Sport ist extrem gefährlich – denn schon kleine Fehler können hier das Todesurteil sein. Tom Sietas ist Deutschlands erfolgreichster Apnoe-Taucher, stellte im Laufe seiner Karriere auch mehrere Rekorde auf. „Wer gerade erst mit dem Tauchtraining anfängt, kann sich leicht überschätzen“, sagte er in einem Interview mit „Netflixwoche“. „Selbst in einem belebten Pool kann man ertrinken, ohne dass die Menschen im Umkreis das rechtzeitig bemerken. In unserem Sport ist viel Erfahrung nötig, man muss sich selbst und den eigenen Körper wahnsinnig gut kennen.“

Die Sportlerinnen und Sportler, die dem Freitauchen nachgehen, gehen immer wieder an ihre körperlichen Grenzen. Leicht kann die Grenze aber überschritten werden. Was passiert in einem Fall im tiefen Wasser? „Zuerst wird dir leicht schummrig und schwarz vor Augen. Dann folgen motorische Störungen“, erklärt Sietas. „Wer dann immer noch nicht reagiert oder das nicht mehr kann, wird bewusstlos.“ Spätestens dann muss eingriffen werden.
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„Der letzte Atemzug“: Das passiert, wenn ein Taucher die Kontrolle verliert
In so einem Moment gebe es aber noch Hoffnung. „Erst nach etwa drei Minuten Bewusstlosigkeit erleidet das Gehirn irreparable Schäden“, erklärt der Profi-Taucher. „Wer also einen guten Sicherungspartner hat, kann selbst dann noch gerettet werden, wenn er sich vollkommen überschätzt hat.“ Man müsse gut auf seinen Körper hören, dürfe die eigene Leistung nicht überschätzen. „Nur weil ein Tauchgang in eine bestimmte Tiefe gestern funktioniert hat, heißt das nicht, dass er morgen wieder funktionieren wird“, sagt Sietas gegenüber „Netflixwoche“.
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Doch das richtige Ausloten solcher Situationen sei nicht immer einfach – vor allem dann nicht, wenn ein Taucher oder eine Taucherin auf Rekord-Jagd ist. „Kann ich noch diese fünf Sekunden durchhalten? Schaffe ich noch drei Meter mehr? Es braucht jahrelange Erfahrung, um solche Fragen in einer für den Körper so herausfordernden Situation möglichst objektiv zu beantworten“, sagt Sietas. „Denn auch wenn ich einen Rekord schaffe, muss ich danach ja noch in der Lage sein, gesund zurück an die Oberfläche kommen.“
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„Der letzte Atemzug“ auf Netflix glänzt durch tolle Unterwasser-Szenen
Die Netflix-Doku „Der tiefste Atemzug“ hinterlässt bei den Kritikern vor allem deshalb einen bleibenden Eindruck, weil der Film durch beeindruckende Unterwasser-Szenen glänzt. Die wurden zwar nicht speziell für die Netflix-Produktion angefertigt, können sich aber sehen lassen – und treiben die Spannung in die Höhe. Wie genau die Rekord-Jagd im Film verläuft, wird hier noch nicht verraten. Die Doku, die aktuell auf Netflix zu sehen ist, versteckt allerdings nicht, dass Apnoe-Tauchen ein gefährlicher Extremsport ist, der im Zweifel auch Leben kosten kann.
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