Harry Potter-Darsteller : Daniel Radciffe: "Ich würde das Coronavirus wegzaubern"
Der Schauspieler spricht im KURIER-Interview über seine Zeit in der Quarantäne, die große Rolle seiner Jugend und seine Ziele.

Sein letzter Film „Escape from Pretoria“ kam ausgerechnet im Corona-Monat März in die (schließenden) Kinos. Doch seine Fans sehen Daniel Radcliffe ohnehin am liebsten als Harry Potter. Da kommt es gut an, dass der Schauspieler persönlich das erste Kapitel von „Harry Potter und der Stein der Weisen“ online vorliest, um Potter-Anhängern zu Coronazeiten die Langeweile zu vertreiben.
KURIER: Und wie vertreiben Sie sich die Zeit in der Corona-Krise?
Radcliffe: Ich bin der beneidenswerten Situation, dass ich mir sie nicht allein vertreiben muss. Meine Freundin und ich teilen uns die Haus-Quarantäne. Außerdem habe ich keine Kinder, die ich beschäftigen oder unterrichten muss. Für viele ist das Leben eine viel größerer Herausforderung als für mich.
Sind Sie in London?
Nein, in New York!
Ihre Freundin Erin wüsste sicher die Antwort zu meiner nächsten Frage. Welche Seite von Daniel Radcliffe kennen nur Ihre engsten Vertrauten?
Die mit all seinen Neurosen und Angstzuständen. Hat es je einen Schauspieler gegeben, der nicht unsicher war? Das gehört irgendwie dazu.

Wie vertreiben Sie und Erin sich die Zeit?
Wir spielen Scrabble. Und wir schauen uns im Fernsehen Serien an. Zuletzt „Schitt’s Creek“. Wir haben eine Liste mit Filmen aufgestellt, von denen wir denken, der andere sollte sie auch sehen. Und diese Liste arbeiten wir ab.
Wohin ziehen Sie sich zu Hause zurück, wenn Sie allein sein wollen?
Das ist bislang nicht wirklich nötig gewesen. Wir machen auch im gleichen Zimmer unser eigenes Ding. Erin liest sehr viel. Ich auch. Oder ich spiele Lego (lacht). Wirklich. Für mich hat es etwas Meditatives an sich, Dinge zu bauen. Ich habe zuletzt den Jurassic Park Set errichtet.
Haben Sie durch die Quarantäne neue Erfahrungen über sich gesammelt?
Nichts wirklich Tiefgründiges. Ich bin nicht jemand, der plötzlich anfängt neue Dinge auszuprobieren, so wie Backen oder Nähen (lacht). Was ich allerdings herausgefunden habe, ist, dass ich 23 Stunden am Tag gut damit leben kann, im Haus zu sein.
Sie müssten dank des finanziellen Erfolges mit Harry Potter eigentlich nie wieder arbeiten. Haben Sie schon mal darüber nachgedacht?
Das ist für mich keine Option. Ich will immer weiterarbeiten. Weiter schauspielern, solange es nur irgendwie geht! Ich hoffe, dass ich eines Tages auch mal ein Drehbuch schreiben und Regie führen kann. Das ist mein Ziel.

Um noch mal auf Harry Potter zurückzukommen. Ihr bester Filmfreund Ron Weasley alias Rupert Grint ist gerade zum ersten Mal Vater geworden.
Ich freue mich so für ihn und die Mama Georgia. Es ist crazy, wie schnell die Zeit vergangen ist. In meinem Kopf haben wir uns gerade erst am Set getroffen und sind noch immer 16.
Wenn Sie Harry Potters Zauberstab hätten, was würden Sie als erstes damit tun?
Die Antwort ist doch klar. Ich würde das Coronavirus wegzaubern!