Corona-Aktion
Daniel Brühl wird in der Krise zum Poeten
Der Berliner Schauspieler hat bei Instagram ein Video eingestellt, in dem er Gedichte vorliest. Er ruft seine Fans dazu auf, es ihm unter dem Hashtag #poetryforlocals gleichzutun. Die Aktion soll kleinen Buchläden helfen.

Der Schauspieler Daniel Brühl will seine Prominenz in der Corona-Krise zu etwas Gutem nutzen. Er ruft seine Fans dazu auf, im Internet an einer Solidaritätsaktion teilzunehmen. Sie sollen Online-Videos aufnehmen, in denen sie Gedichte vorlesen und von der Krise bedrohte Buchhandlungen empfehlen.
Brühl veröffentlichte auf Instagram unter dem Hashtag #poetryforlocals das erste Video der Aktion. Zu sehen ist, wie er die Gedichte „Frühling“ von Else Lasker-Schüler und „Morning at the Window“ von T. S. Eliot vorträgt.
Lieblingsbuchladen in Not
Zur Erklärung schreibt der Berliner Schauspieler in einem kurzen Text, was ihn zu seiner Initiative bewogen hat. „Wie die meisten lokalen Geschäfte auf der Welt, ist mein Lieblingsbuchladen von Covid-19 betroffen und muss kämpfen“, so Brühl. Um das Geschäft zu unterstützen, bestelle er dort nun vermehrt Bücher über das Internet. Beim Lesen von Gedichten habe er dann die Idee gehabt, „Poetry for Locals“ zu starten.
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Daniel Brühl, der durch den Kinofilm „Good Bye, Lenin!“ international bekannt wurde, will seine Aktion nicht auf Buchläden beschränkt wissen. Auch Blumengeschäfte, Cafés, Restaurants und Kinos, die in der Krise schließen mussten, könnten im Rahmen von Video-Lesungen empfohlen werden. Außerdem habe das Vortragen von Poesie und Lyrik etwas Tröstendes in schweren Zeiten, ließ Brühl am Dienstag über eine Filmagentur mitteilen.
Reaktionen aus der ganzen Welt
Der Instagram-Aufruf des Berliners sorgt im Internet bereits für zahlreiche Reaktionen. Nutzer aus dem deutschsprachigen Raum, aber beispielsweise auch aus Italien, Israel, Brasilien und den USA veröffentlichen eigene Videos unter dem Hashtag #poetryforlocals.
Eine 13-Jährige hat sich die Mühe gemacht, den „Osterspaziergang“ aus Goethes „Faust“ mit Playmobil-Figuren zu verfilmen. Andere Instagram-Nutzer stellen abfotografierte Gedichte ins Internet oder beispielsweise den Sinnspruch „Es gibt nichts Gutes, außer: Man tut es“ von Erich Kästner.
Brühls eigenes Gedicht-Video erreichte bis Donnerstag mehr als 46.000 „Likes“. In den Kommentaren wird der Schauspieler dazu aufgefordert, weitere Videos in deutscher Sprache aufzunehmen. Eine Nutzerin erwähnt, dass ihr die Gedichte des verstorbenen „The Doors“-Sängers Jim Morrison gefallen. Der Eintrag liest sich wie eine Bestellung. Eine andere Nutzerin bittet Brühl ganz direkt, ein Gedicht von Federico García Lorca vorzulesen.
Auch andere Prominente helfen
Daniel Brühl ist nicht der einzige Prominente, der in der Corona-Krise zu Solidaritätsaktionen aufruft oder daran teilnimmt. Der Schauspieler Matthias Schweighöfer, der Fernsehmoderator Joko Winterscheidt und der Geiger David Garrett beispielsweise unterstützen die Corona-Initiative #WirBleibenZuhause. In Internet-Videos werben sie für die Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen zur Eindämmung der Pandemie.
Ins Leben gerufen wurde die Kampagne von Gesundheitsminister Jens Spahn. Sie richtet sich, vergleichbar der Initiative #poetryforlocals, an Internet-Nutzer, die eigene Videos aufnehmen und verbreiten sollen. Die Kernbotschaft der Clips soll jeweils in einer Antwort auf die Frage bestehen, warum es sinnvoll sei, unnötige Kontakte zu vermeiden.
Die Kampagne #MaskeAuf hingegen wirbt für das Tragen von Mund-Nasen-Masken in der Öffentlichkeit. Der Arzt und Kabarettist Eckart von Hirschhausen, die Autorin Charlotte Roche und der Moderator Jan Böhmermann beispielsweise unterstützen die Initiative. In Online-Videos führen die Prominenten selbst genähte Masken vor. Auf der Website www.maskeauf.de findet man auch Anleitungen zum Basteln von Masken aus T-Shirts und Kissenbezügen.