Ed Sheeran trifft am New Yorker Gericht ein.
Ed Sheeran trifft am New Yorker Gericht ein. Michael M. Santiago/Getty Images via AFP

So eine Art der „Aussage“ hat der Richter bestimmt auch noch nicht erlebt. Um nachzuweisen, dass er bei einem seiner Lieder nicht abgekupfert hat, griff der britische Sänger Ed Sheeran (32) jetzt in einem New Yorker Gerichtssaal zur Gitarre.

Sheeran nahm bei der Vernehmung durch seine Anwältin im Copyright-Prozess am Donnerstag das Instrument zur Hand, um der Jury zu erklären, auf welche Weise er Songs schreibt. Dabei spielte und sang er US-Medien zufolge Teile seines Hits „Thinking Out Loud“, um den es in dem Prozess geht.

Mit seinem Ständchen vor Gericht wollte Sheeran den Berichten zufolge nun klarmachen, dass die schnelle Art und Weise, wie er Songs schreibe – manchmal mehrere an einem Tag – keinen Raum dafür lasse, zeitgleich an andere Lieder zu denken und diese zu kopieren.

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Nicht der erste Plagiatsvorwurf gegen Ed Sheeran

Die Erben des 2003 gestorbenen US-Musikers Ed Townsend werfen Sheeran vor, seinen Song „Thinking Out Loud“ zumindest teilweise von dem Lied „Let’s Get It On“ abgeschrieben zu haben, das Townsend mit Marvin Gaye veröffentlicht hatte. Sheeran und sein Anwaltsteam argumentieren, dass die meisten Popsongs auf Akkord-Abfolgen aufgebaut sind, die frei verfügbar sind.

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Die angeblich abgekupferte Ballade „Thinking Out Loud“ gewann 2016 einen Grammy als bester Song des Jahres. Der Rechtsstreit um die Plagiatsvorwürfe dauert bereits seit Jahren an. „Ich bin hier für Gerechtigkeit, um das geistige Eigentum meines Vaters zu schützen“, sagte Townsends Tochter Kathryn Townsend Griffin vor dem Gerichtsgebäude vor Journalisten.

Es ist nicht das erste Mal, dass Sheeran sich vor Gericht gegen Plagiatsvorwürfe verteidigen muss. Vor einem Jahr gewann der Sänger in London einen Urheberrechtsprozess um seinen Welthit „Shape of You“. Der Richter urteilte, Sheeran habe „weder absichtlich noch unterbewusst“ Teile von „Oh Why“ von Sami Chokri und Ross O’Donoghue übernommen.