Schauspielerin und Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes.
Schauspielerin und Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes. Imago/APress

In den vergangenen Jahren haben sich immer mehr Menschen in Deutschland getraut, über ihre Rassismuserfahrungen im Alltag oder im Berufsleben zu sprechen und diese nicht mehr nur stillschweigend hinzunehmen. Menschen, denen aus optischen Gründen das Deutschsein abgesprochen wird, haben auf Twitter, in Büchern oder in Interviews ihre Stimme erhoben und dadurch anderen Mut gemacht. Eine von ihnen ist die Moderatorin und Schauspielerin Collien Ulmen-Fernandes, die nun von schlimmen Zuständen in der Filmbranche berichtet.

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Collien Ulmen-Fernandes spielt aktuell beim Traumschiff mit

Collien Ulmen-Fernandes ist als Tochter eines Inders mit portugiesischer Abstammung und einer Ungarin in Hamburg geboren. Ihre TV-Karriere begann sie als Moderatorin beim TV-Sender Viva und im Anschluss spielte sie in verschiedenen Filmen mit. Zuletzt war sie in mehreren Ausgaben von „Das Traumschiff“ im ZDF zu sehen. Rosarot sieht die 41-Jährige ihre Branche aber dennoch nicht. Wie sie im Interview mit dem Portal t-online erklärte, habe sie immer wieder Erfahrungen mit Rassismus machen müssen.

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Collien Ulmen-Fernandes war zuletzt mehrfach beim ZDF-„Traumschiff“ zu sehen.
Collien Ulmen-Fernandes war zuletzt mehrfach beim ZDF-„Traumschiff“ zu sehen. dpa/Dirk Bartling

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Erst jüngst habe ihr ein Sender eine Rolle als beste Freundin der Hauptrolle angeboten. Es sei dabei sogar um einen festen Vertrag über mehrere Filme gegangen, aber stets als beste Freundin der Hauptrolle. Als Collien Ulmen-Fernandes herausfinden wollte, warum sie nicht auch mal für die Hauptrolle infrage käme, bekam sie die schockierende Antwort: Ihr wurde gesagt, dass „man Leute mit Migrationshintergrund nicht in einer Hauptrolle besetzen könne“, berichtet die Schauspielerin.

Collien Ulmen-Fernandes beklagt Rassismus – und ist kein Einzelfall

Damit ist Ulmen-Fernandes kein Einzelfall, wie sie selbst bald herausfand. In Gesprächen mit anderen Schauspielerinnen mit Migrationshintergrund bekam sie ähnliche Geschichten zu hören. Es sei leider so, dass oft nur weiße Frauen als sogenanntes Love Interest besetzt würden. „Es sei denn, der Migrationshintergrund spielt inhaltlich eine Rolle und man braucht aus Handlungsgründen jemand Nichtdeutsches“, so Ulmen-Fernandes.

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Um Rassismuserfahrungen kommender Generationen vorzubeugen, bringt Collien Ulmen-Fernandes das Thema auch in ihren Kinderbüchern „Lotti & Otti“ zur Sprache. Dort habe sie die Figur Bärndt erschaffen, einen Bären, der ziemlich aufgebracht ist, weil Tiere aus einem fremden Land zuziehen. Es sei ihr wichtig, zu zeigen, dass „eine andere Herkunft etwas völlig Normales ist“. Und dabei müsse man im Kindesalter ansetzen, erklärt Ulmen-Fernandes, schließlich werde in dem Alter „gesetzt, was Kinder als Norm empfinden und was nicht“.