Buchmacher sicher: Deutschland erlebt beim ESC wieder eine Null-Punkte-Klatsche
Die Wettanbieter sehen den deutschen Beitrag von Malik Harris auf dem letzten Platz. Und eine knappe Niederlage wird's wohl nicht, eher ein Fiasko.

Das lässt nichts Gutes ahnen. Dem Land der ESC-Siegerinnen Nicole und Lena droht wieder eine vernichtende Schlager-Schlappe beim alljährlichen europäischen Gesangswettbewerb. Ein neues Null-Punkte-Fiasko ist quasi schon am Vortag des Finales abzusehen. Die Wettanbieter sagen es voraus: Deutschland wird beim Eurovision Song Contest erneut eine krachende Niederlage erleben.
Unser Vertreter Malik Harris rutschte am Freitagnachmittag bei den Buchmachern noch einmal ab – auf den allerletzten Platz. Sein Lied „Rockstars“ bildete in einem Gesamtranking einiger Buchmacher das Schlusslicht von 25 Teilnehmern. Und die Vorhersagen der Wettprofis erwiesen sich in der Vergangenheit als recht zutreffend.
Lesen Sie auch: „Bares für Rares“-Händler Wolfgang Pauritsch: Bei DIESEM Verkauf wurde er (fast) zum Betrüger >>
Schlechter Startpatz für Malik Harris hinter der Ukraine
Der 24-jährige Malik Harris wird am Sonnabend beim großen Finale in Turin ziemlich genau in der Mitte der eigentlichen Show auf der Bühne stehen, direkt nach dem Beitrag der aktuell hoch gehandelten Ukrainer des Kalush Orchestra („Stefania“). Viele Beobachter halten das für eine ungünstige Startposition, weil dann die Aufmerksamkeit rapide sinkt.
Lesen Sie auch: Pietro Lombardi: Ist der DSDS-Sieger von 2011 wieder mit Laura Maria Rypa zusammen? >>
Deutschland verbindet mit dem ESC eine lange Leidensgeschichte. Im vergangenen Jahr landete Deutschlands ESC-Vertreter Jendrik mit „I Don't Feel Hate“ auf dem vorletzten Platz bei dem internationalen Musikwettbewerb – damals im niederländischen Rotterdam. Auch beim ESC im Jahr 2019 vor der coronabedingten Pause 2020 belegte Deutschland mit dem Duo S!sters („Sister“) in Tel Aviv den 25. von 26 Plätzen.
Ralph Siegel: Es wird nicht leicht
Auch Komponist Ralph Siegel („Ein bißchen Frieden“) sieht beim Eurovision Song Contest keine großen Siegeschancen für den deutschen Kandidaten Malik Harris. „Es wird nicht leicht werden“, sagte Siegel vorsichtig.
Er wünsche dem deutschen Interpreten Malik Harris „natürlich viel Glück“, so das Grand-Prix-Urgestein Siegel. Er wisse aber von zahlreichen ESC-Teilnahmen: „Es kommt immer ein bisschen auf die Kamera und Regieführung an. Die Art und Weise, wie er das Gesicht verzieht oder verzerrt. Ob er den deutschen Charme nach draußen trägt, oder den Charme seines Papis, der dabei sein wird.“
Siegels Prognose lautet: „Die Ukraine liegt weit vorne.“ Er habe aber auch einen Geheimfavoriten, nämlich Estland. „Ein Cowboylied, weil es nicht der Mainstream ist.“
Die Buchmacher errechneten für die Ukraine eine Sieg-Chance von 60 Prozent. Auf die Top-Fünf-Plätze dürften demnach in absteigender Reihenfolge auch Großbritannien mit Sam Ryder („Space Man“), Schweden mit Cornelia Jakobs („Hold Me Closer“), Italien mit Mahmood und Blanco („Brividi“) und Spanien mit Chanel („SloMo“) Chancen haben.