Sonderausgaben vom Simplicissimus
Wahnsinn bei „Bares für Rares“: Mann rettet Hefte vor Müll – und bekommt Hammer-Summe
„Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter ist so verliebt in die Zeitschriften, dass er sie am liebsten selber kaufen würde. Darf er aber nicht.

„Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter ist ganz aus dem Häuschen. „Das ist der Moment, wo ich gern hier Händler wäre und die kaufen würde“, platz es aus ihm heraus, als er auf dem Expertentisch vier alte Zeitschriften liegen sieht. „Du weißt ja, dass ich viele Bücher und Zeitschriften habe.“ Nun ist Horst Lichter aber kein Händler, einen Abnehmer für die Raritäten gibt es trotzdem – und der zahlt einen irren Preis für Hefte.
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„Ich finde, das ist ein Stück Zeitgeschichte – zu schade, um es einfach wegzuschmeißen“, meint Helmut Schaller (66), der vier alte Zeitschriften mit zu „Bares für Rares“ gebracht hat. Er hat sie in einem Mehrfamilienhaus in der Schweiz gefunden, das geräumt wurde, und ihren Wert erkannt.
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„Bares für Rares“-Experte erklärt Simplicissimus
Zum Glück – findet auch „Bares für Rares“-Experte Sven Deutschmanek. „Sie haben hier vier wunderbare Sonderausgaben des politischen Satire-Magazins Simplicissimus“, weiß er. Seit 1896 gab es das, 1944 erschien die letzte Ausgabe. Wöchentlich konnte man es neu kaufen.
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Im Simplicissimus ging es um die wilhelminische Politik. „Satire tritt meist nach oben und nicht nach unten“, erklärt der „Bares für Rares“-Experte. „Das war ein sehr erfolgreiches Magazin. Und auf jedem der Cover-Blätter steht hier B.W. Das war ein ganz bekannter Deutsch-Schwedischer Maler, Brynolf Wennerberg. Auch für die kritischen Texte hat man sich damals große Namen geholt: Hermann Hesse, Thomas Mann. Diese Zeitschriften waren ein Verkaufsschlager.“
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Speziell in diesen Ausgaben geht es dreimal um Karneval und einmal um Badespaß. Sven Deutschmanek öffnet eines der Hefte, lässt Horst Lichter ein Comic vorlesen, zeigt die Anzeigen der damaligen Zeit. „Schon allein diese alten Werbeanzeigen, die hier drin sind, sind für Sammler extremst interessant“, meint der „Bares für Rares“-Experte.
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Entzücken im „Bares für Rares“-Händlerraum
Der Zustand der Zeitschriften ist exzellent – vor allem, wenn man bedenkt, dass sie von 1912 bis 1914 sind. Entsprechend wünscht sich Verkäufer Helmut 50 Euro.

„Da bin ich voll mit dabei. 50 Euro mach ich“, meint Sven Deutschmanek und Moderator Horst Lichter schreitet ein: „Pro Heft!“ Der „Bares für Rares“-Experte stimmt zu – und kann sich auch 70 Euro pro Ausgabe vorstellen. „Dann liegen wir bei 200 bis 280 Euro.“ Wahnsinn! Dabei sollten die Zeitschriften doch eigentlich in die Papiertonne wandern.
Auch im „Bares für Rares“-Händlerraum wird sofort erkannt, um welche Rarität es sich hier handelt. „Das war schon ein Kultjournal“, weiß sogar Schmuckhändlerin Lisa Nüdling. „Da kann man jede Seite rausnehmen und Rahmen lassen, weil es so schön ist.“ Daniel Meyer stimmt ihr zu: „Das haben die Antikhändler vor zwanzig Jahren ja alle gemacht.“ Deshalb gibt es eben auch nicht mehr so viele Hefte.
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„Bares für Rares“-Händler vervierfacht Wunschpreis
Wolfgang Pauritsch startet mit 80 Euro, Steve Mandel geht mit, auch Lisa Nüdling und David Suppes haben Interesse. „Ich kenne viele zeitgenössische Künstler, die solche Dinge umarbeiten. Zum Beispiel in einer Collage. Das wäre was Schönes“, meint Wolfgang Pauritsch. Auch Daniel Meyer gibt ein Gebot ab.

Aber Steve Mandel hat den längsten Atem. Als er 160 Euro anbietet, leiert der Verkäufer ihm noch 20 Euro mehr aus den Rippen. „Daran soll es nicht scheitern“, meint der „Bares für Rares“-Händler trocken und legt 180 Euro auf den Tisch. Wunschpreis fast vervierfacht – super!
Sie wollen mehr spektakuläre Antiquitäten und deren Verkäufe sehen? „Bares für Rares“ läuft montags bis freitags um 15.05 Uhr im ZDF.