Armband sorgt für Furore
Wahnsinn bei „Bares für Rares“: Gebote überschlagen sich
Mehr als 50 Jahre alt, aber in einem Zustand, als wäre es gestern gemacht worden: Ein Gold-Armband sorgt bei „Bares für Rares“ für Furore.

Wenn etwas 50 Jahre alt ist und aussieht wie neu, sind das allerbeste Voraussetzungen, um bei „Bares für Rares“ einen tollen Deal zu machen. Wenn das Schmuckstück dann auch noch so irre aussieht, können einem schon mal die Euro-Zeichen im Kopf rumschwirren. Kein Wunder, dass dieses Armband alle Dimensionen sprengt. Weil Susanne Steiger einfach nicht zu bremsen ist. Aber der Reihe nach.
„Das Armband ist von meiner Schwiegermutter, die leider verstorben ist. Ich kann damit nichts anfangen“, erklärt Manfred aus Frankfurt. Nun will er es verkaufen und von dem Erlös am liebsten in den Urlaub fahren. Aber wird es ein Wochenende oder gleich eine ganze Woche?
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„Bares für Rares“-Expertin Wendela Horz weiß mehr über das Schmuckstück. „Das Armband wiegt 60 Gramm. Das ist nicht leicht. Aber trotzdem, wenn man es so anschaut, erwartet man noch mehr Gewicht. Es macht einen sehr kompakten, sehr schweren Eindruck“, sagt sie.
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„Bares für Rares“-Expertin mit Balkon-Vergleich
Für die gewisse Leichtigkeit sorgen die unterbrochenen Unterbauten, die optisch richtig was hermachen. „Es gibt – so viel vornweg – eine Punze. 585er-Gold haben wir hier“, meint Wendela Horz. Denn sie hat noch so viel mehr zu erzählen über dieses Armband, das so wunderbar funkelt.

Vermutlich kommt das Schmuckstück aus Pforzheim. Auf die 60er-Jahre datiert es die „Bares für Rares“-Fachfrau. Die Gestaltung sei typisch. „Wenn man hier oben diese gitterartigen Strukturen sieht, fallen einem sofort diverse Eingangstüren von Häusern ein. Oder Gitter von Fenstern. Oder Balkongeländer. Was schon in den späten 50er-Jahren so gefertigt wurde“, erklärt sie.
Ganz charakteristisch seien auch die aufgeschmolzenen, groß gekörnten Oberflächen. Von der Rückseite sieht man, dass es ein dreiteiliger Aufbau ist – bei jedem einzelnen der elf Glieder. Es gibt einen Rahmen, das Gussteil mit gekörnter Oberfläche und darüber noch ein Gitter. „Eine sehr schöne Fertigung und relativ aufwendig, auch wenn es kein Einzelstück ist“, meint Wendela Horz.
Zudem habe das Armband eine sehr schöne, gut verkäufliche Länge. Es sei länger als üblich, 18,5 Zentimeter lang. Für diese breiten Bänder sei das üppig und es passe auch um einen nicht ganz zarten Arm.

Irrer Schätzpreis bei „Bares für Rares“
Das freut den Verkäufer, wünscht der sich doch 800 Euro. Aber ist das realistisch? „Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter ahnt schon, dass es durchaus mehr werden könnte. „1700 Euro sind das absolute Minimum“, meint Wendela Horz. Das wäre der Materialwert. „Für die Verarbeitung legen wir noch was drauf und sind dann bei circa 1900 bis 2000 Euro.“

Da kann der Kandidat wohl im nächsten Urlaub etwas länger im Straßencafé sitzen und genießen. Vorausgesetzt, die „Bares für Rares“-Händler sind genauso begeistert.
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Susanne Steiger nimmt das Armband als Erste unter die Lupe, klärt ihre Kollegen über das Schmuckstück auf. Klingt, als wäre sie begeistert. „Zum Teil handgemacht, auch wenn die einzelnen Teile gegossen wurden. Sehr, sehr schön. Auch dass es durchbrochen gearbeitet wurde und die Haut durchkommt“, schwärmt die Händlerin. Doch leider kann auch der Kandidat nicht genau sagen, wer das Armband hergestellt hat.
Händler-Battle bei „Bares für Rares“
Kein Problem für die Händler. Julian Schmitz-Avila startet mit 1800 Euro. Wolfgang Pauritsch erhöht um 50 Euro und Susanne Steiger bietet 2000 Euro an. Schätzpreis erreicht. Aber das Finale ist das noch lange nicht.

Wolfgang Pauritsch und Susanne Steiger liefern sich ein Gefecht. Bei 2300 Euro muss Julian Schmitz-Avila traurig feststellen: „Ich hätte es gern gehabt, aber da muss ich mich jetzt unterordnen.“ Auch Wolfgang Pauritsch steigt aus, obwohl der Zustand grandios ist, das Armband offenbar fast nie getragen wurde. „Das Armband ist 50 Jahre alt und schaut aus wie neu“, meint der „Bares für Rares“-Händler.
„Ich sorge dafür, dass es getragen wird. Wollen wir ein Geschäft machen?“, fragt Susanne Steiger nach. Für 2300 Euro kauft sie das Goldarmband – fast das Dreifache des Wunschpreises.
Sie wollen mehr spektakuläre Antiquitäten und deren Verkäufe sehen? „Bares für Rares“ läuft montags bis freitags um 15.05 Uhr im ZDF.