„Zustand ist sensationell“
Verbotene Liebe bei „Bares für Rares“: Händler-Kampf bricht aus
Viele Jahre hat die Taschenuhr ein tristes Dasein im Schuhkarton gefristet. Dabei ist sie nicht nur hübsch und alt, sondern erzählt auch eine ganz besondere Geschichte...

Manchmal gibt es bei „Bares für Rares“ on top eine Geschichte, die ein Objekt gleich in ganz anderem Licht erscheinen lassen. Als Zugabe sozusagen. So wie bei dieser goldenen Taschenuhr. Da geht es um viel mehr als Materialwert, Hersteller und Alter. Es geht um verbotene Liebe. Aber der Reihe nach…
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Werner aus den Nähe von Berlin hat die Damen-Taschenuhr mit zu Horst Lichter gebracht. „Ich habe sie bei meiner Mutter im Schuhkarton gefunden“, erzählt der „Bares für Rares“-Kandidat. „Die Uhr ist sehr alt. Meine Großmutter hatte sie zur Hochzeit bekommen. Sie kam aus Großpreußen nach Berlin, hat dort eine Arbeit gesucht und eine Anstellung in einem wohlhabenden Haushalt gefunden. Der Sohn des Hauses hat sich verliebt in das Hausmädchen und es gegen den Willen seiner Elter geheiratet und ihr das zur Hochzeit geschenkt.“
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„Bares für Rares“-Taschenuhr von Hof-Uhrmacher Friedrich Schwenkau
Wow, was für Lebensgeschichten zum Teil bei „Bares für Rares“ mit den Objekten zusammen hängen. Nun sei die Mutter der Kandidaten 103 Jahre alt, habe ausgemistet und dabei sei die Taschenuhr zum Vorschein gekommen.
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Wendela Horz ist begeistert. „Super schöne Geschichte. Ich glaube, dass das zeitlich wirklich gut passt zur Herstellung dieser Uhr. Die dürfte um 1900 produziert worden sein. Wir haben hier eine Uhr bereits mit Kronenaufzug, eingestellt über einen kleinen Drücker“, beginnt die „Bares für Rares“-Expertin zu erzählen.
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Sie geht davon aus, dass die Schatulle original zur Uhr gehört. Entsprechend ist Friedrich Schwenkau der Verkäufer. „Er war ein recht bekannter Uhrmacher zu seiner Zeit, hat 1898 auch eigene Patente eingereicht, um technische Schwierigkeiten zu beseitigen, mit denen die Uhrmacherei damals zu kämpfen hatte“, erklärt die Fachfrau.
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Die Uhr hat Punzen. Innen sieht man das Eichhörnchen, das ab 1893 verwendet wurde. Die Taschenuhr besteht aus 585er Gold. Auf der Rückseite gibt es eine extrem aufwendige Handgravur. „Das ist alles sehr schön von Hand ausgestochen und gekörnt – eine aufwendige Arbeit“, verrät die „Bares für Rares“-Expertin.
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Taschenuhr bei „Bares für Rares“ trotz alter fast tadellos
Das schönste sei aber die Vorderseite und die Tatsache, dass das Ziffernblatt komplett in sehr gutem Zustand ist. Goldene Rosenköpfchen sind neben den römischen Zahlen in Blau aufgesetzt. Das Ziffernblatt wurde von Hand bemalt.
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Im Gehäuse gibt es leider eine kleine Delle. Von außen aber ist die dank der Gravur kaum zu sehen. „Eine sehr gute Uhr aus einem sehr guten Haus. Schwenkau war auch Hoflieferant“, meint Wendela Horz und verrät noch schnell, dass die Uhr trotz ihrer vielen Jahre läuft. Nur die Kette, die ist leider nicht aus Gold.
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Und schon geht es um den Wunschpreis. „Ich darf mir doch was wünschen“, hakt der Kandidat schnell nach. Darf er. „Ich wünsche mir 400 Euro“, sagt er. Was sagt die „Bares für Rares“-Expertin dazu?
„Die Uhr wiegt in etwa 28 Gramm. Der Pendant und auch der Bügel sind aus Massivgold. Der Goldwert liegt zwischen 300 und 350 Euro. Mit dem intakten Ziffernblatt würde ich auch 400 bis 450 Euro schätzen“, meint sie. Klingt schon mal gut.
„Bares für Rares“ geblendet von der schönen Uhr
Auch im „Bares für Rares“-Händlerraum herrscht Begeisterung. „Der Zustand ist sensationell“, meint Susanne Steiger. „Und wenn die Susi das sagt, soll das schon was heißen“, meint Walter „Waldi“ Lehnertz und ist beim ersten Anblick auch ganz begeistert. Die Idee von Susanne Steiger: „Man kann die Uhr auch wunderbar als Medaillon tragen an einer langen Kette zu einem Kleid.“
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Walter „Waldi“ Lehnerz startet mit 250 Euro. Susanne Steiger erhöht auf 350 Euro und nimmt ihrem Kollegen die Uhr einfach weg: „Zeig doch den anderen auch mal die Uhr“, meint sie und reicht das gute Stück an Fabian Kahl weiter. „Oh, jetzt weiß ich, warum ihr schon bei 400 Euro seit“, sagt der und bietet 450 Euro an.
Doch Susanne Steiger will die Uhr unbedingt haben, bietet sogar noch 500 Euro an. Da sind die Kollegen raus. Das Geschäft steht. Die 500 Euro sollen in einer Motorradtour gesteckt werden.
Sie wollen mehr spektakuläre Antiquitäten und deren Verkäufe sehen? „Bares für Rares“ läuft montags bis freitags um 15.05 Uhr im ZDF.