Dieses Ziehharmonika-Etui soll bei „Bares für Rares“ verkauft werden.
Dieses Ziehharmonika-Etui soll bei „Bares für Rares“ verkauft werden. ZDF

Eine Zeitreise steht an bei Bares für Rares. Eine in die Goldenen Zwanzigerjahre. Denn nicht nur die Rarität auf dem Expertentisch kommt aus dieser Zeit, auch der Verkäufer lebt den Zeitgeist seines Ur-Ur-Großvaters weiter. Aber damit nicht genug des Außergewöhnlichen. Denn die Expertise ist schon hoch, doch die Gebote sind noch viel höher. So was gab’s bei „Bares für Rares“ wirklich noch nie.

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„Oha, kommen da Tanzkärtchen rein?“, wundert sich Horst Licher, als „Bares für Rares“-Expertin Wendela Horz das spezielle Objekt präsentiert. Wie eine Ziehharmonika lässt sich das Etui aufziehen. „Ach, da kommen Zigaretten rein – jetzt sehe ich das“, merkt der Moderator selber.

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Kandidat verzückt bei „Bares für Rares“

Einen zweiten Aha-Moment erlebt er dann, als Kandidat Mark zur Tür hereinspaziert. „Erst mal vorweg: ein richtiges Lob. Wow!“, staunt Host Lichter. Der Anzug, den der Verkäufer in spe trägt, ist schon außergewöhnlich. „Passend zur Rarität und praktisch aus der gleichen Zeit“, verrät er.

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„Bares für Rares“-Expertin Wendela Horz und Moderator Horst Lichter sind entzückt vom Auftreten des Kandidaten.
„Bares für Rares“-Expertin Wendela Horz und Moderator Horst Lichter sind entzückt vom Auftreten des Kandidaten. ZDF

„Du willst mir jetzt nicht erzählen, dass der Anzug aus dieser Zeit ist?“, hakt der Moderator nach. „Alles, was Sie an mir sehen – bis auf die Schuhe –, hat dem Besitzer des Etuis gehört: meinem Ur-Ur-Großvater“, klärt Mark auf.

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Auch Wendela Horz ist beeindruckt und sprachlos. Der Ur-Ur-Großvater sei Bahnhofsvorsteher am Hauptbahnhof gewesen, ein Mann von Rang, erklärt Mark. Er liebe alles, „was Geschichte atmet“, vor allem Dinge aus den 20er-Jahren.  „Du bist ein sehr interessanter junger Mann“, stellt Horst Lichter fest und wendet sich nun endlich dem Ziehharmonika-Etui zu.

Das hatte der Ur-Ur-Großvater 1921 zum 40. Geburtstag geschenkt bekommen. Er habe 50 bis 60 Zigarillos am Tag geraucht.

Verschiedene Punzen auf dem Ziehharmonika-Etui bei „Bares für Rares“ verweisen auf den Hersteller und den Silbergehalt.
Verschiedene Punzen auf dem Ziehharmonika-Etui bei „Bares für Rares“ verweisen auf den Hersteller und den Silbergehalt. ZDF

„Es ist Silber und es wiegt um ein Pfund“, verrät „Bares für Rares“-Expertin Wendela Horz gleich mal. Wow! Das dürfte teuer werden im Händlerraum. Die Entstehungszeit ist ja schon durch den Kandidaten geklärt. Der Hersteller, Louis Kuppenheim, hatte 1913 auf diese Art Etuis ein Patent angemeldet.

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Hammer-Expertise bei „Bares für Rares“

Der Verschluss sei aus Glas, leider kein Saphir, erklärt die Fachfrau. Aber es gab eine Innenvergoldung, diese ist ein bisschen berieben. „Und es gibt eine alte Raucherkarte von 1948. Es gab ja damals Bezugsscheine. Man konnte nicht einfach so alles kaufen. Die Waren waren rationiert. Diese Raucherkarte war die Berechtigung, Zigaretten zu erwerben“, erklärt Wendela Horz.

„Die Karte allein ist ja schon ein Kuriosum“, meint Horst Lichter. Und der „Bares für Rares“-Kandidat klärt auf: Die Karte ist noch da, weil der Ur-Ur-Großvater eben in dieser Zeit verstorben war: im Oktober 1948. „Das ist ja unglaublich“, staunt der Moderator.

Eine Raucherkarte von 1948 liegt dem Ziehharmonika-Etui bei „Bares für Rares“ auch noch bei.
Eine Raucherkarte von 1948 liegt dem Ziehharmonika-Etui bei „Bares für Rares“ auch noch bei. ZDF

Auch der Zustand des Etuis ist einwandfrei. Keine Beule, keine Kratzer. „Das wurde geliebt und gepflegt. Es gibt keine Beschädigungen“, weiß Wendela Horz und ist ganz verzaubert. Da scheint der Wunschpreis von immerhin stolzen 750 Euro nicht zu hoch zu sein, oder?

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„Der Silberwert liegt heute bei circa 270 Euro. Das ist wirklich eine ganz ungewöhnliche Gestaltung, ein super Zustand. Deshalb liegt mein Schätzpreis noch über Ihrem Wunsch, bei rund 1000 Euro“, sagt die „Bares für Rares“-Expertin. Läuft für den Kandidaten.

„Bares für Rares“-Händler im Kaufrausch

Und auch im Händlerraum herrscht pure Begeisterung. „Das hab ich auch noch nie gesehen“, meint Elke Velten. Damit ist sie nicht allein. Keiner der „Bares für Rares“-Händler hat so eine Art jemals gesehen. „Und das kommt wirklich sehr, sehr selten vor“, verrät David Suppes.

Dann startet Wolfgang Pauritsch mit 300 Euro. Alle Händler bieten mit. „Wir sind alle schon Jahrzehnte im Geschäft, aber Sie haben etwas mitgebracht, das wirklich alle hier Anwesenden interessiert. Das ist besonders“, sagt Wolfgang Pauritsch. David Suppes macht die 1000 Euro voll.

„Bares für Rares“-Händler David Suppes sichert sich das Ziehharmonika-Etui für 1600 Euro.
„Bares für Rares“-Händler David Suppes sichert sich das Ziehharmonika-Etui für 1600 Euro. ZDF

Doch Schluss ist da noch nicht. Bis auf 1600 Euro schnellen die Gebote nach oben. Das Schluss-Duell mit Jan Cizek entscheidet David Suppes für sich. Was für ein irrer Deal.

Sie wollen mehr spektakuläre Antiquitäten und deren Verkäufe sehen? „Bares für Rares“ läuft montags bis freitags um 15.05 Uhr im ZDF.