Vom Hofjuwelier Theodor Müller
Schock bei „Bares für Rares“: Geschmuggelte Prunkvase sorgt für Entsetzen
Groß ist das gute Stück bei „Bares für Rares“ – und ziemlich schwer. Dazu hat es eine bewegte Geschichte. Doch bei der Expertise sorgt das Gefäß für einen Schock.

80 Jahre lang hat diese Prunkvase Arno Schmidt begleitet. Nun soll sie bei „Bares für Rares“ einen neuen Besitzer finden. Groß ist das gute Stück – und ziemlich schwer. Dazu hat es eine bewegte Geschichte. Doch bei der Expertise sorgt das Gefäß für einen Schock. Aber lesen Sie selbst…
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„Mein Großvater war der letzte Hofbäcker in Weimar“, erklärt „Bares für Rares“-Kandidat Arno Schmidt, der mit seiner Frau Annegret gekommen ist. 1910 habe der Opa beim Hofjuwelier Theodor Müller die Bowle gekauft. „Nach dem Tod meiner Großmutter 1964 hat sie 20 Jahre auf dem Boden gestanden und war pottschwarz. Und jetzt kommt Annegret ins Spiel“, verrät der rüstige Rentner.
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Denn: Dass die Vase noch im Besitz der Familie ist, ist einer genialen Schmuggel-Idee seiner Frau zu verdanken. 1964 wollte das Ehepaar Schmidt die Bowle mitnehmen. In Eisenach vor der Grenze habe Arno aber einen Rückzieher machen wollen, hatte Angst, dass die Grenzer ihnen das Auto wegnehmen oder sie einsperren würden.
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Irre Geschichte bei „Bares für Rares“
„‚Wir bringen den Bowle wieder nach Weimar‘, hatte er gesagt“, beginnt Annegret aus dem Nähkästchen zu plaudern. „Aber weil wir gerade von einer Beerdigung kamen, hatte ich eine prima Idee: Wir kommen an die Grenze, der Grenzer macht den Kofferraum auf, fragt, was das ist. Da sage ich: ‚Das ist unsere Familienurne. Unsere Tante Lene ist da jetzt drin und die nächste Trauerfeier steht an. Tante Anna soll auch in der Urne ihre Ruhe finden.“. Schon sei die Prunkvase für die Beamten uninteressant gewesen. Annegret und Arno konnten weiterfahren – mit ihrer Schmuggel-Prunkvase.
Verrückt! Da muss sich auch „Bares für Rares“-Expertin Wendela Horz ein Schmunzeln unterdrücken. Denn sie weiß schon: Die Kandidaten haben alles richtig gemacht, werden mit ihrem Erbstück jetzt ihre Rente ordentlich aufbessern können.
„Es ist ein wunderbares Prunkgefäß zur Repräsentationszwecken. In Silber. Ganz wunderbarer Dekor. Der Pinienzapfen auf dem Deckel symbolisiert Reichtum und Überfluss. Ein wunderschönes Gefäß. Das Ganze passt einerseits noch zu den historistischen Formen, aber es passt auch schon in die Zeit des Art déco“, schwärmt die „Bares für Rares“-Expertin.
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Dass Theodor Müller wirklich der Hersteller ist, kann sie aber nicht belegen. Punzen gibt es nur für 800er-Silber und die Reichsstempel. Fakt ist aber: Es wurde sehr viel Handarbeit in die Vase investiert, innen ist sie vergoldet.
Sprachlosigkeit bei „Bares für Rares“-Expertise
Einen Wehmutstropfen gibt es aber. „Ich habe eine Befürchtung: Kann es sein, dass der Deckel mal falsch aufgekommen ist oben?“, fragt „Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter vorsichtig. Leider ja! „Der Deckel hat einen kleinen Schaden, er ist ein bisschen verzogen. Und der Fuß ist an einer Seite etwas verzogen“, meint Wendela Horz.
Doch das tut der Sache keinen Abbruch. Die „Bares für Rares“-Expertin ist begeistert und wird nicht müde, die Schönheit des Objektes zu betonen: „Das ist ein wunderbares prunkvolles Gefäß und auch ein schweres Teil. Fast sieben Pfund bringt es auf die Waage.“ 3,5 Kilo Silber – schon allein das Material dürfte einiges wert sein.
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Und tatsächlich. Während sich Annegret und Arno Schmidt 1500 bis 2000 Euro erhoffen, verrät die „Bares für Rares“-Fachfrau erst einmal: „Der Silberkurs ist ganz schön gestiegen. Heute liegt der Ankaufskurs für das Silber hier bei 1800 Euro.“ Damit sollte der Wunschpreis schon mal abgegolten sein.

„Aber diese schöne Arbeit kann man auf gar keinen Fall zum Silberkurs verkaufen. Das geht gar nicht. Der Schätzpreis liegt bei 3500 bis 4000 Euro“, erklärt Wendela Horz. Zum Entsetzen von Arno, der sich geschockt an seine Frau wendet: „Hast du das gehört?“, fragt er fassungslos. Hat sie! „Und das macht mich sprachlos“, gibt Annegret zu.
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„Bares für Rares“ lassen Gebote durch den Raum fliegen
Und auch die „Bares für Rares“-Händler sind einigermaßen sprachlos beim Anblick der schönen Prunkvase. „Junge, Junge, Junge, das ist mal eine Terrine“, staunt Friedrich Häuser. „Das könnte man auch als Champagner-Kühler nehmen“, meint Wolfgang Pauritsch.
Julian Schmitz-Avila fragt nach dem Gewicht und schon startet das Bietergefecht – bei stolzen 2000 Euro, geboten von Wolfgang Pauritsch. Auch alle anderen „Bares für Rares“-Händler haben Interesse, die Gebote fliegen nur so durch den Raum.
Julian Schmitz-Avilla macht die 3000 Euro voll. Wolfgang Pauritsch geht noch mit. Bei 3450 Euro ist aber Ruhe. Geben Annegret und Arno die Prunkvase dafür her? „Geht auch 3500 Euro“, fragt Annegret vorsichtig nach. „Zahle ich auch“, schlägt Wolfgang Pauritsch ein. Was für ein Geschäft!
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Mit einer kleinen Verbeugung verabschiedet sich Arno Schmidt noch von seinem Familienerbstück. „Sie hat mich lange begleitet. Aber man muss sich irgendwann mal trennen können von materiellen Dingen“, sagt er. Und die 3500 Euro haben den Abschiedsschmerz sicher erträglicher gemacht.
Sie wollen mehr spektakuläre Antiquitäten und deren Verkäufe sehen? „Bares für Rares“ läuft montags bis freitags um 15.05 Uhr im ZDF.