Dieses Eduard-Bäumer-Gemälde steht bei „Bares für Rares“ zum Verkauf.
Dieses Eduard-Bäumer-Gemälde steht bei „Bares für Rares“ zum Verkauf. ZDF

Einen Glückscent haben wohl die meisten Menschen schon einmal einfach so gefunden. Aber ein Gemälde? Noch dazu eins, das bei den Kunstkennern von Bares für Rares auf absolute Begeisterung stößt? Doch genau so ist es gewesen. Bild gefunden, bei der ZDF-Trödelsendung beworben und nun für Riesen-Ärger sorgen – es ist schon eine irre Geschichte …

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„Wir haben uns vor 40 Jahren ein Haus gekauft. Da haben wir in einem Einbauschrank oberhalb der Tür – man kam nur mit der Leiter dran – dieses Bild gefunden. Mir hat es nicht gefallen. Jetzt habe ich das Haus verkauft und das Ding wiedergefunden. Aber weil ich immer ‚Bares für Rares‘ gucke, waren meine Sinne geschärft und ich habe mal genauer geschaut“, erklärt Kandidat Dietmar aus Iserlohn. Er macht keinen Hehl daraus, ein Riesen-Fan der ZDF-Trödelsendung zu sein.

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Bild als Zeitzeuge bei „Bares für Rares“

Ein Glück, dass Dietmar das Bild nicht einfach in den Müll geschmissen hat. „Sie haben einen sehr guten Griff gemacht mit diesem Bild“, lobt „Bares für Rares“-Experte Albert Maier. „Eduard Bäumer ist ein bekannter und berühmter deutscher Maler. Der gute Mann hat studiert in Frankfurt und ist dann nach Wien gegangen. Er ist bekannt durch seine Schule, die er dort gemacht hat.“

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„Bares für Rares“-Experte Albert Maier erklärt das Gemälde und Künstler Eduard Bäumer.
„Bares für Rares“-Experte Albert Maier erklärt das Gemälde und Künstler Eduard Bäumer. ZDF

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Es handle sich um einen expressionistischen Maler. Das erkenne man schon am Pinselstrich. Die Farbfelder des Blumenstraußes seien mosaikförmig zusammengesetzt. „Das ist schon große Klasse“, schwärmt Albert Maier.

Aus den 1940er- und 50er-Jahren gäbe es unheimlich viele Blumenbilder, weil sie nach dem Weltkrieg beliebte Deko gewesen seien. Die meisten seien aber zum Vergessen. „Das hier ist wirklich was Schönes. Das hat künstlerisch eine Aussage“, meint der „Bares für Rares“-Experte, der das Gemälde auf 1940 bis 1942 schätzt. Nur in dieser Zeit habe Eduard Bäumer solche Blumenstillleben gemalt, weil er seinen Lebensunterhalt damit verdienen musste.

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Ganz und gar entzückt ist „Bares für Rares“-Experte Albert Maier vom Gemälde von Eduard Bäumer.
Ganz und gar entzückt ist „Bares für Rares“-Experte Albert Maier vom Gemälde von Eduard Bäumer. ZDF

Auch der Zustand des Gemäldes spreche für diese Zeit. „Teilweise kann man die Original-Leinwand noch erkennen. Es war Kriegszeit und man hatte nicht so viel Material. Deshalb wurde sparsam damit umgegangen, und das kann man hier gut erkennen“, erklärt Albert Maier. „Der Zustand ist nicht sehr gut. Das Bild gehört komplett gereinigt, es gehört neu gespannt. Dann sind natürlich ein paar Kratzer drin.“

„Bares für Rares“-Experte schockt mit Expertise

„Ich habe auch Kratzer bekommen im Laufe der Zeit“, wendet der Kandidat hinsichtlich des Alters des Gemäldes ein und wünscht sich 300 Euro dafür. Ein Wunschpreis, der den „Bares für Rares“-Kunstkenner entsetzt. „Das geht gar nicht“, sagt Albert Maier. „1500 bis 1800 Euro! Sie dürfen nicht vergessen, Eduard Bäumer ist ein guter Maler und seine anderen Werke werden wesentlich höher gehandelt.“ Bis zu 20.000 Euro seien da schon mal drin für ein Gemälde.

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„Bares für Rares“-Händler Thorsden Schlößner bewundert das Bild im Händlerraum.
„Bares für Rares“-Händler Thorsden Schlößner bewundert das Bild im Händlerraum. ZDF

20.000 Euro gibt es heute im „Bares für Rares“-Händlerraum sicher nicht. Aber für Interesse sorgt das Bild schon mal bei der ersten Begutachtung durch Thorsden Schlößner. „Sehr schönes Bild. Für mich spät-expressionistisch“, meint der.

„Man ist bei Eduard Bäumer sehr schnell im fünfstelligen Bereich. Das ist in dem Fall nicht zu erzielen, das wird Ihnen unser Experte schon mitgeteilt haben“, will Julian Schmitz-Avilla trotzdem noch mal schnell klarstellen. Christian Vechtel startet mit 300 Euro. Walter „Waldi“ Lehnertz erhöht auf 350 Euro. 400 Euro werden von Julian Schmitz-Avilla geboten und damit ist die wilde Händlerschlacht eröffnet.

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Mega-Duell im „Bares für Rares“-Händlerraum

Es geht in kleinen Schritten wahnsinnig schnell hin und her. Da mischt sich plötzlich Elke Velten ein. „Ich will die Jungs mal ein bisschen ärgern und sage 750 Euro.“ Findet Walter „Waldi“ Lehnertz eine gute Idee. „Ich bin beim Ärgern dabei, mach noch 780 Euro.“ Also muss Julian Schmitz-Avilla schon 800 Euro anbieten, um im Rennen zu bleiben.

Für 1700 Euro kauft „Bares für Rares“-Händler Thorsden Schlößner das Gemälde von Eduard Bäumer.
Für 1700 Euro kauft „Bares für Rares“-Händler Thorsden Schlößner das Gemälde von Eduard Bäumer. ZDF

Doch damit nicht genug. „Ich ärgere auch mit, ich gebe Ihnen 1000 Euro“, sagt da Thorsden Schlößner aus der hinteren Reihe. „Wen wollt ihr eigentlich ärgern, frage ich mich“, sagt Julian Schmitz-Avilla. Doch Christian Vechtel gibt zu: Bei 1000 Euro ist er raus.

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„Jeder Kunsthändler neigt ja auch ein bisschen zum Zocken. Ich habe mir abgewöhnt ins Casino zu gehen und kaufe dafür ab und zu mal ein Bild, von dem ich hoffe, dass es nach der Restaurierung noch viel schöner ist“, meint „Bares für Rares“-Händler Julian Schmitz-Avilla und bietet 1050 Euro an.

Jetzt läuft das Bieterduell zwischen ihm und Thorsden Schlößner. Bei 1220 Euro will Christian Vechelt schon seinem Kollegen den Zuschlag erteilen, wird aber ausgebremst. Denn bis zu 1700 Euro geht es noch hoch. Thorsden Schlößner bekommt den Zuschlag. Und der Kandidat einen Batzen Kohle für ein gefundenes Bild.

Sie wollen mehr spektakuläre Antiquitäten und deren Verkäufe sehen? „Bares für Rares“ läuft montags bis freitags um 15.05 Uhr im ZDF.