Skurrile Szenen bei ZDF-Trödelshow

Irrsinn bei „Bares für Rares“: Händlerin stänkert mit Kollegen – Ein paar Filzstift-Striche bringen das ganz große Geld

„Du bist eben mein Lieblingskunde“, gesteht die Händlerin und ihr Kollege bekommt den Zuschlag für das Werk von Martin Kippenberger. Aber mal ehrlich – so ein Bild hätten Sie doch auch malen können, oder?

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Über Kunst kann man ja bekanntlich streiten. Man kann aber auch einfach nur verdammt viel Geld dafür auf den Tisch legen. Es sind nur ein paar Striche mit dem Filzstift? Egal! Hauptsache, der Künstler hat einen großen Namen. So wie Martin Kippenberger. Weil Ingeborg König ihn persönlich kannte, hat sie nicht nur viel zu erzählen, sondern auch ein kleines Blatt Papier von ihm, das sie bei „Bares für Rares“ verkaufen will. Doch damit, was die Händler dafür zahlen, hat sie wirklich nicht gerechnet.

Gut verpackt trägt die 66-Jährige ihre zeitgenössische Kunst zum Pulheimer Walzwerk. Auch Moderator Horst Lichter scheint etwas irritiert über das Unikat, fragt den Experten, ob das Kunst ist. Ist es, bestätigt „Bares für Rares“-Kunstexperte Detlef Kümmel.

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„Ich habe das von meinem Lebensgefährten. Der war Studienkollege von Martin Kippenberger. Beide haben in Hamburg studiert. Er war dann öfter bei uns und hat uns bestimmte Sachen geschenkt“, erzählt die Kandidatin. Sich von dieser Grafik zu trennen, fällt ihr überhaupt nicht schwer.

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„Bares für Rares“-Kandidatin kannte den Künstler persönlich

„Das ist aber toll“, staunt Horst Lichter. „Wie war der denn so als Mensch?“, will er wissen. „Er sprühte an Kreativität und an Spontanität“, verrät die Kandidatin. Noch mehr über Martin Kippenberger und sein Werk erklärt Detlef Kümmel in der Expertise.

Das Kunstwerk ist am 27. April 1974 gefertigt oder als Geschenk überreicht worden. Damals war er noch in der Kunstschule in Hamburg. „Vermutlich handelt es sich hier um eine Aufgabe aus der Kunsthochschule. Es war nämlich ein Übungsblatt. Das sieht man, wenn man das Blatt umdreht. Hier ist vermutlich beim Druck etwas schiefgegangen“, meint der „Bares für Rares“-Fachmann.

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„Wir haben freie Räume. Man denkt so ein bisschen an einen Passbild-Automaten. Es steht sogar da: ‚Lass den Automat sprechen‘. In einem der Kästchen ist beim Druck etwas passiert, was nicht gewollt war, was aber aussieht wie ein Torso. Martin Kippenberger hat das direkt aufgegriffen und händisch Brüste angesetzt. Daneben hat er zu dem Kreuz – dem Mittelfeld des Fotoautomaten – einen Mund und Augen hinzugefügt“, versucht sich Detlef Kümmel in der Interpretation des Kunstwerks.

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Es sei ein Unikat. Mit einem Filzstift seien die wenigen Striche gezeichnet worden. Das Werk ist unterschrieben – sehr leserlich, vermutlich weil es als persönliches Geschenk gefertigt wurde. „Das ist in diesem Fall sogar schöner. Das ist gut, dass man es so deutlich lesen kann“, findet Detlef Kümmel. Das Blatt sei tadellos erhalten und in einem perfekten Zustand.

Und was will die Sozialpädagogin dafür bekommen? „Ich habe an 800 bis 1000 Euro gedacht“, sagt sie. Wow, was für ein stolzer Preis für ein paar Künstler-Striche. Kann die „Bares für Rares“-Expertenschätzung da mithalten? „Es ist ein Unikat, es ist eine persönliche Übergabe. Das führt zu dem Ergebnis, dass ich bei 2000 bis 2500 Euro bin.“

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Irres Bietergefecht bei „Bares für Rares“

Ob die Händler das auch so sehen? Susanne Steiger findet: „Das ist eigentlich cool gemacht – ein bisschen philosophisch.“ Wolfgang Pauritsch ist begeistert, weil die Kandidatin den Künstler kennt. Er startet mit 200 Euro. Auch Markus Wildhagen bietet mit. Bis 750 Euro geht es zwischen den beiden hin und her. „Was sagen Sie denn dazu, gnädige Frau“, will Wolfgang Pauritsch wissen. „Noch gar nichts“, antwortet die zum Entsetzen der Händler. „Also vierstellig habe ich mir das schon vorgestellt und nicht so klein vierstellig.“

Wolfgang Pauritsch lässt sich zu 1000 Euro breitschlagen. Dann will Markus Wildhagen die Expertise wissen. Plötzlich steigt Susanne Stieger in die Verhandlung ein, bietet grinsend 1200 Euro. Das passt Wolfgang Pauritsch natürlich nicht. Er geht mit seinen Geboten weiter hoch, Susanne Steiger hält dagegen. „Wie gefällt Ihnen denn der Preis bei 1450 Euro?“, fragt sie die Kandidatin.

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„Schon besser“, sagt die und Susanne Steiger lacht. „Butter bei die Fische, ich gebe ihnen 1500 Euro“, will Wolfgang Pauritsch das Bietergefecht beenden. „Was sagen Sie dazu?“, schaut die Verkäuferin Susanne Steiger an. „Ich finde das ordentlich.“

Deal! Der harte Kampf wird belohnt, Wolfang Pauritsch bekommt den Zuschlag, amüsiert sich darüber, dass ihm das Bild quasi von der Kollegin verkauft wurde. „Du bist mein Lieblingskunde“, wirft die zurück. „Immer wieder gern.“

Sie wollen mehr spektakuläre Antiquitäten und deren Verkäufe sehen? „Bares für Rares“ läuft montags bis freitags um 15.05 Uhr im ZDF.