Gut gezockt bei „Bares für Rares“: Kandidat schlägt den Händlern einen Wunsch ab – und das wird mit DIESER stolzen Summe belohnt!
Der Künstler ist unbekannt, das Gemälde sehr alt und der Rahmen zerstört. Weil keiner das Bild richtig einschätzen kann, wird Jean Luc Rothenberg (23) zum Zocker. Und geht als stolzer Sieger aus dem Raum.

Das Bild ist sehr alt. Der Rahmen weist etliche Gebrauchsspuren auf. Einen Namen des Künstlers kann man nicht ausfindig machen. Das klingt alles nicht gerade nach optimalen Verkaufsbedingungen in der ZDF-Sendung „Bares für Rares“? Jean Luc Rothenberg will es trotzdem wissen: Was ist sein Gemälde wert? Der 23-Jährige zockt im Händlerraum und wird belohnt. Mit einem Wahnsinns-Summe!
„Ich habe das Bild von meine Großvater. Der hat nach dem Krieg auf einem Hof gearbeitet, der Hof hat gebrannt, er hat das Bild vor dem Brand gerettet, durfte es behalten. Dann wurde es in der Familie vererbt und liegt seit 10 oder 15 Jahren im Keller“, erzählt der Student aus Flensburg. „Keiner will es haben. Uns gefällt es nicht.“
Lesen Sie auch: „Bares für Rares“-Händlerin im Rausch: Hier kauft sie ihre eigene Rarität zurück – um jeden Preis >>

„Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter allerdings findet das Gemälde gar nicht schlecht. Er tippt auf einen alten Meister, demnach auf die Niederlande als Entstehungsort. Das kann Fachfrau und Kunstkennerin Dr. Bianca Berding nur bestätigen. „Den Künstler können wir nicht identifizieren und näher benennen, denn das Bild ist weder signiert noch datiert“, muss sie aber zugeben. „Aber wir können sehr viel anhand der Malweise und der Art des Bildes erkennen.
„Bares für Rares“-Expertin mit interessanter Interpretation
Das Gemälde sei mit Öl auf Holz gemalt. Es ahmt in einer Wiederholung das Bild eines niederländischen Meisters aus dem 17. Jahrhundert nach. Das Bild sei in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gemalt. „Das kann ich an der Stilistik und der Art des Farbauftrages erkennen“, meint die „Bares für Rares“-Expertin.
Lesen Sie auch: Schock-Moment bei „Bares für Rares“: Hier fällt Horst Lichter vom Stuhl – aber nicht, weil der Preis so hoch ist>>
Im Vordergrund steht ein Soldat, der aus einer Flasche trinkt. Rechts steht eine ältere Frau, die Geld entgegennimmt. Zentrum des Bildes ist ein Fischverkauf auf einem Mark. Im Baumstamm sitzt ein kleiner Vogel. Außerdem erkennt die Fachfrau einige erotische Symbole auf dem Gemälde. „Es handelt sich also auch um eine Verkupplungs-Szene.“

Dass „Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter an dieser Stelle anscheinend inhaltlich ausgestiegen ist, wird ihm der Zuschauer kaum verübeln. Auch der Kandidat ist von der Interpretation überrascht. Aber wenn man so ahnungslos wie er dahergekommen ist, nimmt man jeden Input gerne mit zu den Händlern.
Lesen Sie auch: Freudentränen bei „Bares für Rares“: Teuerstes Bild aller Zeiten geht für eine unglaubliche Summe über den Händlertisch >>
Zuvor steht aber die Preisfindung im Raum. An 200 Euro hat der 23-Jährige gedacht, vielleicht auch 400 Euro. Das findet die Expertin zu bescheiden. Das Bild sei schon einmal restauriert worden, müsste aber noch einmal überarbeitet werden. Auch der Rahmen muss erneuert werden, weil er zum einen völlig zerstört ist und zum anderen sowieso nicht original. Dennoch: „Ich bin bei 600 bis 800 Euro“, meint Dr. Bianca Berding.
„Bares für Rares“-Händler schwer begeistert
Und was sagen die Händler? „Fantasievoll inszeniert“, findet es Daniel Meyer bei der ersten Begutachtung und sieht eine Mischung aus Berggrotte und Marktstand darin. „Was wissen Sie über das Bild?“, will er vom Kandidaten wissen. Der erzählt, was er sich aus der Expertise behalten hat. Alles – außer den Schätzpreis.
Lesen Sie auch: Echter Picasso bei „Bares für Rares“: Keiner kann glauben, welchen Preis der Experte aufruft – Verkäuferin bekommt Wahnsinns-Summe >>
Als den die Händler sogar explizit nachfragen – „Verraten Sie uns die Preiseinschätzung der Expertise?“, will Daniel Meyer wissen – sagt der Student einfach: „Nö!“ Ein schlauer Schachzug? Immerhin können die Händler das Werk kaum einschätzen …

Offenbar geht diese Taktik auf. Susanne Steiger eröffnet die Bieterschlacht mit 400 Euro. Wunschpreis erzielt. Daniel Meyer erhöht direkt auf 600 Euro. Minimalschätzung ebenfalls abgehakt. David Suppes ist mit 700 Euro dabei. Und Daniel Meyer legt noch 200 Euro oben drauf. „Also ich finde 900 Euro annehmbar, wie finden Sie das?“, fragt seine Kollegin. „Ich finde das auch sehr annehmbar“, jubelt der Kandidat und schlägt ein. 900 Euro bekommt er für das Gemälde, das bei ihm nur im Keller herumlag. „Ich habe mir Arbeit gekauft, aber schöne Arbeit. Sie haben mit eine große Freude gemacht“, freut sich auch Daniel Meyer. Was für eine stolze Summe für ein Werk eines unbekannten Künstlers.
Alle Geschichten rund um „Bares für Rares“ lesen Sie hier >>
Sie wollen mehr spektakuläre Antiquitäten und deren Verkäufe sehen? „Bares für Rares“ läuft montags bis freitags, um 15.05 Uhr, im ZDF.