Diese chinesische Tempelgarnitur soll bei „Bares für Rares“ verkauft werden.
Diese chinesische Tempelgarnitur soll bei „Bares für Rares“ verkauft werden. ZDF

Es wird groß. Es wird magisch. Es wird gigantisch bei Bares für Rares. Denn mit diesen Prunkstücken macht sich die ZDF-Trödelsendung mal wieder alle Ehre. Etwas so Seltenes haben wohl die wenigsten Menschen in ihrem Leben schon einmal gesehen. Jetzt soll es den Besitzer wechseln – und löst ein legendäres Bietergefecht im Händlerraum aus. Aber der Reihe nach …

„Wir haben diese chinesische Tempelgarnitur aus dem Nachlass meiner Mutti. Sie stand die letzten fast 20 Jahre bei ihr im Wohnzimmer. Sie hat sie sehr geschätzt und immer gesagt, dass es was Besonderes ist“, erzählt Adriane Krippner. Sie ist mit ihrem Mann Thomas aus München angereist zu „Bares für Rares“. Nun soll dieser Schatz unter den Hammer kommen.

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„Bares für Rares“-Experte Detlev Kümmel liefert alle wichtigen Details zur chinesischen Tempelgarnitur.
„Bares für Rares“-Experte Detlev Kümmel liefert alle wichtigen Details zur chinesischen Tempelgarnitur. ZDF

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Doch zunächst muss Aufklärungsarbeit geleistet werden. Was genau ist dieses Set? Was ist es wert? „Bares für Rares“-Experte Detlev Kümmel weiß mehr. „Da kann man wirklich nur Wow zu sagen. Denn eine Tempelgarnitur zu bekommen, die komplett ist, ist gar nicht so leicht. Ein Räuchergefäß sieht man häufiger. Aber dazu die passenden Kerzenleuchter und auch noch die beiden Ziervasen, die mit Blumen geschmückt würden – das alles zu bekommen, ist schon eine Rarität“, beginnt der Fachmann zu erzählen.

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Tempelgarnitur bei „Bares für Rares“ irre aufwändig verziert

Das Set stammt aus der Zeit der Qing-Dynastie. Da wird vor allem im asiatischen Raum ein Räuchergefäß verwendet, um Wünsche zu äußern, um Vorfahren zu ehren. Ein echtes Heiligtum haben die Kandidaten da mitgebracht.

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Die Verzierungen der Tempelgarnitur bei „Bares für Rares“ sind unfassbar aufwendig gearbeitet.
Die Verzierungen der Tempelgarnitur bei „Bares für Rares“ sind unfassbar aufwendig gearbeitet. ZDF

„Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter ist fassungslos und begeistert. Aber aus welchem Material sind diese außergewöhnlichen Gefäße? „Wir haben verschiedene Materialien“, erklärt Detlev Kümmel. Das Grundmaterial ist Kupfer. Der Kupferkern wurde dann auf der kompletten Oberfläche in filigraner Cloisonné-Technik verziert.

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„Cloisonné-Technik ist eine sehr, sehr aufwändige Technik. Man muss sich vorstellen: Als Künstler möchte ich dieses Blumenmuster mit den Ranken auf die Oberfläche auftragen. Dafür zeichne ich es mir erst mal auf. Dann nehme ich feine Kupferdrähte. Die werden jetzt genau an diesen Linien aufgelötet. Das ist schon eine irre Arbeit“, erklärt der „Bares für Rares“-Experte.

Sogar zwei Vasen gehören zum Tempel-Set bei „Bares für Rares“.
Sogar zwei Vasen gehören zum Tempel-Set bei „Bares für Rares“. ZDF

Diese Kupferlinien, die überall zusehen sind, dienen nur dazu, der Fläche eine Begrenzung zu geben. „Dann komme ich mit der Emaille, diesem Schmelzfluss, und fülle alle Felder aus in der Farbe, die ich haben möchte. Jedes einzelne. Danach wird das Ganze gebrannt. Die Begrenzungsstäbe sorgen dafür, dass das nicht ineinander fließen kann“, verrät Detlev Kümmel. Man kann nur erahnen, wie viele Stunden, Tage oder Wochen Zeit das gekostet haben muss.

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Fehlt noch die Frage nach dem Alter des Sets. „Von der Grundform ist es die Qing-Dynastie. Das ist eine Epoche, die über 300 Jahre angedauert hat. Vom 17. Jahrhundert bis Anfang des 20. Jahrhunderts“, weiß der „Bares für Rares“-Historiker. Doch er kann es genauer eingrenzen, schätzt die Tempelgarnitur auf 1850 bis 1900.

Aus dem Drachenkopf des Räuchergefäßes bei „Bares für Rares“ kommt der Rauch.
Aus dem Drachenkopf des Räuchergefäßes bei „Bares für Rares“ kommt der Rauch. ZDF

Irrer Schätzpreis bei „Bares für Rares“ für Tempelgarnitur

Das gebauchte Gefäß gab es schon im 17. Jahrhundert. Es wird gekrönt von einem hochgewölbten Decker, der durchbrochen gearbeitet ist. Aus dem Kopf der Drachens, der ihn ziert, kommt dann der Rauch. Der Drache hält in der Mitte die Wunschperle.

Bleibt die Frage nach dem Wunschpreis? Haben die Verkäufer in spe überhaupt irgendeine Vorstellung? „Meine Mutti hat immer nur erzählt, dass es etwas Besonderes ist. Im Nachlass haben wir nur die Rechnung gefunden. Meine Mutti hat 14.000 Euro dafür bezahlt. Wenn wir die wiederbekommen würden, wäre ich zumindest der Meinung, sie hat kein schlechtes Geschäft gemacht und hat sich nicht übers Ohr hauen lassen“, erklärt Adriane.

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Sieht „Bares für Rares“-Experte Detlev Kümmel das auch so? „Ich bin gar nicht so weit entfernt von Ihnen, würde aber eine etwas größere Spanne einplanen. Ich wäre bei 9000 bis 12.000 Euro“, sagt er. Geben die Kandidaten das dafür her? Machen sie – und bekommen die Händlerkarte.

Im „Bares für Rares“-Händlerraum sorgt die chinesische Tempelgarnitur für mächtig Furore.
Im „Bares für Rares“-Händlerraum sorgt die chinesische Tempelgarnitur für mächtig Furore. ZDF

Im Händlerraum nimmt Daniel Meyer das Set unter die Lupe und stellt gleich fest, dass es sich um einen „historischen Schatz“ handelt. Allerdings datiert er ihn früher, ist dann enttäuscht, als die Kandidaten die Expertise wiedergeben. Trotzdem sagt er: „Sie versüßen mir den Tag. So was Wunderschönes habe ich hier ganz lange nicht gesehen. Ich bin ganz begeistert.“

„Bares für Rares“-Händler liefern sich Giganten-Duell

Auch die anderen Händler haben Interesse. Doch: Das Startgebot liegt bei mageren 1000 Euro von Julian Schmitz-Avila. In wirklich dünnen 100er-Schritten geht es bergauf. Bei 1600 Euro fragt Walter „Waldi“ Lehnertz schon, ob das reicht. Natürlich nicht. Es geht munter weiter, doch teilweise schon nur noch in 10-Euro-Schritten. Gibt es hier die Mega-Enttäuschung?

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Bei 4600 Euro hadert Susanne Steiger mit den Konter-Geboten von Daniel Meyer. „Er lässt sich nicht abschütteln“, stellt sie fest. Doch dann nennen die Kandidaten den Expertisen-Preis. Die „Bares für Rares“-Händler schlucken.

Für 13.000 Euro kauft „Bares für Rares“-Händlerin Susanne Steiger die chinesische Tempelgarnitur.
Für 13.000 Euro kauft „Bares für Rares“-Händlerin Susanne Steiger die chinesische Tempelgarnitur. ZDF

Mit 7000 Euro wären Adriane und Thomas aber auch zufrieden, geben sie zu. Die bietet Susanne Steiger an. Doch Daniel Meyer will die chinesische Tempelgarnitur auch haben, bietet weiter mit. Und plötzlich reden sich die beiden in Rage. Ein Händler-Duell der Giganten entbrennt. Und es scheint, dass es nicht mehr um den Preis geht. „Ich will das jetzt haben“, gibt Daniel Meyer zu und gibt auch nicht auf, als Susanne Steiger 10.000 Euro anbietet.

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„Versuchungen sollte man nachgeben, wer weiß, wann sie wiederkommen“, meint die Händlerin. Sie will sich nicht abschütteln lassen. Und am Ende gibt Daniel Meyer tatsächlich auf. Für 13.000 Euro bekommt Susanne Steiger den Zuschlag. 3000 Euro zahlt sie an, den Rest überweist sie. Die Verkäufer sind überglücklich.

Sie wollen mehr spektakuläre Antiquitäten und deren Verkäufe sehen? „Bares für Rares“ läuft montags bis freitags um 15.05 Uhr im ZDF.