Brosche bringt alle um den Verstand

Funkelstück bei „Bares für Rares“: Irres Geständnis und heller Aufruhr

Diese Brosche bringt in der ZDF-Trödelsendung alle um den Verstand. Erst schwärmt die Expertin, dann lässt sich eine Händlerin zu einem irren Geständnis hinreißen.

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Diese Brosche soll bei „Bares für Rares“ verkauft werden.
Diese Brosche soll bei „Bares für Rares“ verkauft werden.ZDF

Wendela Horz kann es nicht verstecken. Wie das sprichwörtliche Honigkuchenpferd strahlt die Bares für Rares-Expertin über beide Ohren. „Man sieht dir immer sofort an, wenn es etwas ganz Tolles ist“, meint auch Moderator Horst Lichter. Und die Schmuck-Fachfrau kann das einfach nur bestätigen. „Ich liiiiiiieeeeebe diese Arbeit“, sagt sie. Aber worum geht es denn nun? Hübschen Schmuck hat sie doch ständig in den Händen … Doch dieses Funkelstück bringt alle um den Verstand.

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„Es ist so wunderschön. Und es ist alt. Und – ach – es ist wunderschön“, ist Wendela Horz fast ein bisschen sprachlos. „Jetzt in diesem Augenblick strahlen deine Äuglein identisch wie die Steinchen“, grinst der „Bares für Rares“-Moderator.

Brosche bei „Bares für Rares“ sorgt für Begeisterung

Mitgebracht wurde die Brosche von Doris aus der Nähe von Nürnberg. Die ist in Vertretung ihrer Freundin da, die mittlerweile über 80 Jahre alt ist und glaubt, den Schmuck nicht mehr tragen zu wollen.

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„Bares für Rares“-Expertin Wendela Horz ist hin und weg von der Brosche.
„Bares für Rares“-Expertin Wendela Horz ist hin und weg von der Brosche.ZDF

So viel zur Vorgeschichte. Mittlerweile hat sich dann auch die „Bares für Rares“-Expertin wieder gesammelt. Es kann also losgehen mit der Expertise. „Diese schöne Brosche ist an die 200 Jahre schon alt, entstanden in den 1830er- oder 1840er-Jahren“, weiß Wendela Horz.

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Sie wurde aus 585er-Gold und Silber hergestellt. Irgendwann in den letzten 100 Jahren wurde die Brosche dann sogar noch rohdiniert, also mit einem Überzug versehen, damit alles superweiß aussieht und die Steine noch mehr glitzern.

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In Summe wurden fast fünf Karat Diamanten verwendet. Sie sind im Old-Mine-Cut geschliffen und haben fast noch den Umriss, so wie sie aus der Mine gekommen sind. „Sowohl die Gestaltung – sehr floral, man könnte fast ein kleines Blumenkörbchen sehen, stilisiert, nicht so fein wie im 18. Jahrhundert – als auch die Verarbeitungsweise der Fassungen auf diese Entstehungszeit hin“, meint die „Bares für Rares“-Expertin.

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Mit rund fünf Karat Steinen ist die Brosche bei „Bares für Rares“ besetzt.
Mit rund fünf Karat Steinen ist die Brosche bei „Bares für Rares“ besetzt.ZDF

Was allerdings nicht seit 200 Jahren in der Brosche sitzt, ist der pompöse Mittelstein. „Der ist im 20. Jahrhundert irgendwann mal eingefasst worden. Der gehört hier nicht hin. Von vorn hat man das super kaschiert. Wenn ich aber von hinten reingucke, kann ich sehen, dass die Fassung ursprünglich für einen großen Diamanten vorgesehen war“, erklärt sie.

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Wandelbares Schmuckstück bei „Bares für Rares“

Es handelt sich um einen Saphir, der aller Wahrscheinlichkeit nach hitzebehandelt wurde. Man könnte innen im Saphir ein Einschlussbild erkennen und das sei ein deutliches Zeichen auf eine Hitzebehandlung.

Ansonsten gibt es bei den Diamanten alle Qualitäten – vom oberen Farb- und Reinheitsbereich bis hin zu getönten Piquet-Steinen ist alles dabei. „Ein bunter Strauß“, meint die Expertin.

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Ursprünglich habe es an der Brosche mit Sicherheit einige Anhängerchen gegeben, die unten dranhingen. Das mittlere Teil mit dem jetzigen Saphir konnte auch abgeschraubt und anderweitig getragen werden. „Die Rückseite ist auch sehr interessant“, meint Wendela Horz. Da könne man genau die Stellen sehen, wo man das Oberteil herausnehmen konnte.

Die Broschierung auf der Rückseite kann man laut „Bares für Rares“-Expertin abschrauben.
Die Broschierung auf der Rückseite kann man laut „Bares für Rares“-Expertin abschrauben.ZDF

Die Broschierung wurde entsprechend erst später ergänzt – Angang des 20. Jahrhunderts. Die Schraube sei aber erhalten und man könnte die Broschieung abschrauben. Dann könnte man das Schmuckstück über ein schwarzes Band ziehen, schwebt es der „Bares für Rares“-Expertin vor. „Ein Schmuckstück mit großer Geschichte, mit sehr, sehr vielen Einsatzmöglichkeiten. Ich bin ziemlich begeistert, man merkt es kaum“, sagt sie und lacht.

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Klingt nach einer guten Voraussetzung für einen guten Preis. 2500 Euro soll Doris für ihre Freundin mitbringen. Ist das realistisch? „Den Materialwert kann man hier nur schätzen, weil man nicht sieht, wie viel Silber und wie viel Gold ist. Aber ich schätze mal 400 Euro Metall dürften es sein. Dann kommt der ganze Rest. Der Verkehrswert Ihrer Brosche beläuft sich heute circa auf 3200 bis 3500 Euro.“

„Bares für Rares“-Händlerin Esther Ollick ist verliebt in die Brosche, lässt sich zu einem Geständnis hinreißen.
„Bares für Rares“-Händlerin Esther Ollick ist verliebt in die Brosche, lässt sich zu einem Geständnis hinreißen.ZDF

„Bares für Rares“-Händlerin mit Geständnis

Kann die Brosche die „Bares für Rares“-Händler genauso um den Verstand bringen wie die Expertin? Zumindest wird erst mal gerätselt, was es mit der Brosche auf sich hat. „Könnte teil eines anderen Schmuckstücks gewesen sein“, meint Markus Wildhagen. „Ein Diadem“, meint Wolfgang Pauritsch. Und Esther Ollick steckt sich die Brosche kurzerhand in die Haare.

„Einmal Prinzessin“, lacht Markus Wildhagen, doch seine „Bares für Rares“-Kollegin kontert, gesteht: „Ich bin immer Prinzessin. Ganz selten mal Drache, meistens Prinzessin.“ Dann wäre das ja geklärt. In ihr Verkaufskonzept passt die Brosche jedoch leider nicht. Auch Kollege Jos van Katwijk ist raus, er bräuchte wohl eine Sonnenbrille gegen das Funkeln, verrät er.

„Bares für Rares“-Händlerin Elke Velten bekommt den Zuschlag, kauft die Brosche für 3150 Euro.
„Bares für Rares“-Händlerin Elke Velten bekommt den Zuschlag, kauft die Brosche für 3150 Euro.ZDF

„Nur gucken, nicht anfassen“, meint Esther Ollick, „aber da habe ich richtig geguckt – ein Hammerteil“, gibt sie zu. So gibt es ein Händler-Duell zwischen Wolfgang Pauritsch und Elke Velten. Wolfgang Pauritsch startet mit 2000 Euro, schnell geht es höher. Als er schon bei 3000 Euro ist, geht Elke Velten noch einmal genauer schauen – und bietet weiter. Bei 3150 Euro ist er raus. Elke Velten bekommt den Zuschlag.

Sie wollen mehr spektakuläre Antiquitäten und deren Verkäufe sehen? „Bares für Rares“ läuft montags bis freitags um 15.05 Uhr im ZDF.