Zwar wäre so ein Auftreten für einen Minenarbeiter sehr unpraktisch, lässt ihn aber dafür sehr heroisch aussehen.
Zwar wäre so ein Auftreten für einen Minenarbeiter sehr unpraktisch, lässt ihn aber dafür sehr heroisch aussehen. ZDF

Da steht mal wieder ein strammer Mann auf dem Verkaufspodest bei „Bares für Rares“, oberkörperfrei zeigt er seine gut ausgebauten Brustmuskeln. Um Horst Lichter geht es natürlich nicht, sondern um eine Bronzestatue, die einen Bergarbeiter zeigt und nun von Christel Möller und ihrem Enkel Justus verkauft werden will.

Die Statue ist für das, was sie darstellen soll, dann doch recht ungewöhnlich, denn der Titel lautet „Mineur“, zu deutsch also Minenarbeiter. Dieser wird aber eher in der Pose einer griechischen Gottheit dargestellt mitsamt schweifendem Blick und entblößtem Oberkörper und Füßen. Das einzige, was die Figur als Minenarbeiter identifiziert, ist die Spitzhacke, die sie locker in den Händen hält.

Ein Göttlicher Arbeiter bei „Bares für Rares“

Diese Darstellung ist aber natürlich kein Fehler, denn der Künstler Charles Octave Levy war durchaus bekannt für seine Glorifizierung der Arbeiterklasse, wie die Kunst-Expertin Dr. Frederike Werner erklärt. So eine Methode war sehr üblich für das späte 19. Jahrhundert, erklärt sie weiter und diese Skulptur wurde in dem „Salon des Beaux-Arts“ ausgestellt, was man an den Markierungen feststellen kann.

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Der Künstler hat sich mit seinem Namen direkt auf der Vorderseite verewigt.
Der Künstler hat sich mit seinem Namen direkt auf der Vorderseite verewigt. ZDF

Wie viel verlangen Oma und Enkel dann für diese wertvolle Kunstwerk? Das Duo ist sich einig: 800 Euro müssen es mindestens sein, doch Frederike Werner setzt dem ganzen noch einen drauf und schätzt die Figur auf 1200 bis 1500 Euro. Da der Enkel zehn Prozent des Verkaufspreises erhalten soll, winkt ihm also ein  gehöriges Taschengeld, wenn die Händler bereit sind, auch so viel zu zahlen.

Wieder ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den „Bares für Rares“-Händlern

Wolfgang Pauritsch und Walter „Waldi“ Lehnertz sind dafür bekannt, dass sie sich immer um bestimmte Kunstwerke zanken und so ist es auch bei der Bergarbeiter-Bronze nicht anders. Schon das erste Gebot liegt mit 500 Euro nicht weit unter dem Wunschpreis des Oma-Enkel-Gespanns. Und die beiden „Bares für Rares“-Händler schaukeln sich schnell über den Wunschpreis nach oben.

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Der kleine Justus mit Oma Christel und der Bergmann-Bronze im Händlerraum von Bares für Rares.
Der kleine Justus mit Oma Christel und der Bergmann-Bronze im Händlerraum von Bares für Rares. ZDF

Als die 1000 Euro-Marke überschritten wird, werden es aber nicht etwa weniger, sondern sogar mehr Bieter. „Sie sehen, alle sind begeistert“, meint Wolfgang Pauritsch – aufhalten kann es das Bietergefecht nicht. Die Summe steigt weiter und weiter an, bis Waldi irgendwann aussteigt.

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Und wer hat sich am Ende durchgesetzt? Friedrich Häuser darf die Statue für 2150 mit zu sich nehmen. Für Drittklässler Justus bedeutet das ein Zubrot von 215 Euro. Da werden seine Freunde sicher neidisch sein.