„Bares für Rares“: Unfassbar! Diese kaputte Vase und ihre Porzellan-Splitter bringen zusammen einen Mega-Preis
Die Splitter hatte der Kandidat gleich mitgebracht.

Mit Samthandschuhen müsste man sie anfassen, die Vase, die Ralf Dadischeck (45) mit zu „Bares für Rares“ gebracht hat. Sein Erbstück ist prächtig und eindrucksvoll, vor allem aber zerbrechlich. „Ich habe sie nie aufstellen können, da sie in meinem Haushalt durch die Kinder in Gefahr geraten wäre“, verrät der Kandidat. Nun soll sie wenigstens Geld bringen – viel Geld am besten. Sein Wunschpreis ist horrend, die Wahrheit aber immer noch ein echter Hammer! Vor allem wenn man bedenkt, wie kaputt die Vase schon ist.
„Ich sage mal so: Hier haben Sie einen auf dicke Hose gemacht“, stellt „Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter fest, als er das gute Stück zum ersten mal sieht. Mehr Blümchen gehen nicht. „Die ist kaum zu überbieten an Prunk.“
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Auch Experte Colmar Schulte-Goltz ist beeindruckt. „Ein Spitzenstück der Porzellanmanufaktur in Meißen ist das. Sie besteht aus zwei Teilen: einen Tellerfuß, schon da reich dekoriert, und darüber die Vase selbst. Das Highlight der Vase sind zwei besondere Umstände. Zum einen ist auf der Vorderseite eine Schauseite ausgearbeitet. Diese Malerei hat einen Namen, das ist die sogenannte Watteaumalerei nach Jean-Antoine Watteau. Zu sehen ist eine junge Frau, kleine Elemente verbinden Rokoko und Landschaft miteinander“, erklärt der Fachmann.
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„Bares für Rares“-Experte zeigt dutzende Splitter der Vase
Tagelang könnte er über die Vase schwärmen. „Die andere Seite zeigt spiegelbildlich zu der jungen Dame einen jungen Mann. Darum ist die Vase reich verziert mit einem Blütenbelag. Die Schwertermarke auf dem Boden verweist auf die Zeit um 1860“, kürzt er seinen Vortrag dann aber doch ein bisschen ab.

Was man aber nicht verleugnen kann: Die Vase ist defekt. „Meine Begeisterung für die Vase ist riesig, aber auch mein Bedauern über den Zustand“, sagt der „Bares für Rares“-Experte. Er kenne nur ein einziges Mal die gleiche Vase auf dem Kunstmarkt. „Sie wurde damals für 8000 Euro versteigert. Da war sie auch nicht perfekt, auch häufig bestoßen. Aber das hier ist noch viel zerstörter als bei dem auktionierten Stück. Allein durch den letzten Transport – wir haben hier einige Stücke gesammelt“, sagt er und zeigt ein Schälchen mit Splittern.

Dann kommt die Frage aller Fragen: Was will der Kandidat für das gute Stück haben? Versichert worden sei die Vase einst mit einem Wert von 55.000 Mark, verrät Ralf Dadischeck. Sein Wunschpreis: 20.000 Euro! So viel will er den Händlern für die Vase samt mitgebrachter Splitter abnehmen.
„Bares für Rares“-Kandidat sammelt keine Sympathiepunkte
Doch das ist nicht realistisch, weißt Kunst-Experte Colmar Schulte-Goltz ihn in die Schranken. 6000 bis 7000 Euro seien aber drin, findet er. Auch wenn man noch einige tausend Euro in die Reparatur stecken müsste. Die Händlerkarte nimmt der Kandidat trotzdem.
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Sind die „Bares für Rares“-Händler auch so begeistert? Oder stören sie sich mehr an den kaputten Stellen? „Hier oben ist ein ordentliches Stück abgebrochen. Ansonsten finde ich den Zustand okay – noch“, sagt David Suppes. „Prunkvoller geht es bald nicht mehr“, sagt Wolfgang Pauritsch und bietet 500 Euro. Zur Erinnerung: 20.000 Euro wollte der Kandidat ursprünglich haben.
Der haut dann auch gleich mal raus „Wir sind hier nicht bei 600 Euro.“ Dazu erklärt er die Versicherungspolice. Das interessiert die Händler aber nicht wirklich. Sie bieten in kleinen Schritten weiter. „Größere Schritte sind besser, da geht es schneller“, wirft Ralf Dadischeck ein. Die Händler fassen es kaum. So richtig sympathisch macht ihn das nicht. Aber er ist ja auch nicht bei „Bares für Rares“, um Sympathiepunkte zu sammeln, sondern um möglichst viel Geld für seine Vase zu bekommen.

Susanne Steiger fragt nach, was sie bieten müsste, um den Kandidaten zu überzeugen. Der nennt die Expertise. Daniel Meyer „riskiert“ 3600 Euro. Über das Wort „riskiert“ amüsiert sich Ralf Dadischeck. Doch dann steigt Susanne Steiger wirklich in die Verhandlung ein – bei 4500 Euro. Am Ende ist sie es wirklich, die den Zuschlag bekommt. Bei 5500 Euro. Ralf Dadischeck schlägt ein.
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