Preis-Wahnsinn
„Bares für Rares“-Expertin liegt voll daneben! Korallen-Armband bringt einen Preis, mit dem sie nie gerechnet hätte
Dr. Heide Rezepa-Zabel hätte nie gedacht, dass die Verkäufer einen vierstelligen Betrag für ihr altes Schmuckstück bekommen. Wie sehr sie sich da getäuscht hat ...

Es gibt zwei Gründe, warum Menschen mit ihren alten Schätzen zu „Bares für Rares“ gehen. Ein Paar aus Görlitz, das ein Korallen-Armband dabei hat, vereint beide. „Ich finde es schön, hier zu sein, und würde mich freuen, einfach mehr über dieses Armband zu erfahren“, erklärt Casper Sawade. „Und ich würde mir wünschen, dass wir es wirklich verkaufen. Vielleicht springt ja sogar mehr als ein Abendessen raus, vielleicht sogar ein netter Urlaub“, ergänzt Livia Knebel. Doch bei der Expertise werden die Erwartungen gedämpft. Zu diesem Zeitpunkt ahnt niemand, zu was für einen stolzen Preis das Schmuckstück den Besitzer wechseln wird.
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„Ein Korallenarmband mit sechs Strängen und facettierten Korallen-Kugeln haben wir hier. In der Mitte ist eine ovale Korallen-Kamee. Sie verbirgt den Verschluss, ein Kastenschloss. Es ist eingefasst mit Gold und Emaille. Das Gold ist allerdings sehr dünn ausgeschlagen“, erklärt „Bares für Rares“-Expertin Dr. Heide Rezepa-Zabel.
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Einen Test, um wie viel Karat Gold es sich handelt, kann sie deshalb nicht machen. Das spiele aber bei der Wertfindung auch keine große Rolle. „Sondern viel mehr, dass es sich hierbei um ein altes Armband und Korallen, die aus dem Mittelmeer stammen, handelt“, meint die Fachfrau.
Fehleinschätzung in der „Bares für Rares“-Expertise
Die Korallen haben eine kräftige Farbe, wurden vor Sardinien gefunden. Sie wurden per Hand rund gemacht. Die Kamee ist schön geschnitten. Es ist eine Frauenbüste, die aus dem Rahmen herausschaut. Auf dem Kopf hat sie einen Blütenblatt-Kranz. Deshalb könne es sich um die Göttin Flora handeln.
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Auf der Rückseite sind alte Astverzweigungen zu erkennen. Das hatte vermutlich auch einen Grund, sagt Dr. Heide Rezepa-Zabel: „Offenbar ist diese Koralle ein Mittelstück aus einer Achse, denn die Koralle wächst nur sehr, sehr langsam – wenige Millimeter pro Jahr. Ansonsten gewinnt man nur eher kleine Perlen aus den Ästen.“

Das Armband kommt wohl aus Italien. Wegen des hauchdünnen Goldes und der Korallen, die für Glück stehen und in dieser Zeit besonders beliebt waren, lässt es sich auf die 1830er- bis 1850er-Jahre datieren.
Donnerwetter! Das ist mal ein stolzes Alter. Wo hat man so etwas denn her? „Das ist schon immer in der Familie. Ich habe so eine Wühlkiste mit Schmuck und Zeug und das war da eben auch drin“, erklärt Casper Sawade. Der Wunschpreis des Paares liegt bei etwas über 1000 Euro. Ist das realistisch?
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„Ich würde da nicht ganz so hoch gehen. Es ist auch wenig Gold verarbeitet worden. Realistisch ist dieses Armband auf 750 bis 800 Euro zu taxieren. Nicht über 1000 Euro“, bremst Dr. Heide Rezepa-Zabel aber die Erwartungen.

Doch vor allem Livia Knebel will es ja unbedingt loswerden. Sie wirft ihrem Partner einen schmachtenden Blick zu – der stimmt einem Verkauf für diesen Preis zu. Das ist ja schließlich die Voraussetzung dafür, überhaupt zu den „Bares für Rares“-Händlern zu dürfen.
„Bares für Rares“-Händlerin mit Hammer-Startgebot
Im Verkaufsraum muss das Armband dem kritischen Blick von Schmuckliebhaberin Susanne Steiger standhalten. Sie mag es schon mal: „Ich bin ganz verzückt.“ Mit 800 Euro als Startgebot haut sie dann auch einen richtigen Hammer raus – Maximalschätzung mit dem ersten Gebot erreicht. Wow!
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Daniel Meyer würde auch 900 Euro geben – zwischen den beiden geht es hin und her. Als die Verkäuferin einwirft, dass Korallen ja auch Glück bringen sollen, will Händler Roman Runkel wissen, warum sie das Armband dann abgibt. „Wir haben so viel Glück, dass wir gern was davon abgeben“, ist die Kandidatin schlagfertig.
„Ich würde mich sehr freuen, ein Stück ihres kleinen Glücks abzubekommen und dieses wunderschöne Armband für 1100 Euro erwerben zu können“, meint Susanne Steiger. Damit sind die Verkäufer natürlich einverstanden. Wenn man bedenkt, dass das Stück laut der Expertise sicher keine 1000 Euro bringen sollte, kann man mit 100 Euro mehr doch sehr zufrieden sein.
Sie wollen mehr spektakuläre Antiquitäten und deren Verkäufe sehen? „Bares für Rares“ läuft montags bis freitags um 15.05 Uhr im ZDF.