„Bares für Rares“: BVB-Trikot bringt ordentlich Schotter, doch dem Experten unterläuft ein Riesen-Patzer
Eigentlich sind die Experten bei „Bares für Rares“ echte Alleswisser. Doch hier unterlief Detlev Kümmel ein großer Fehler.

Eines muss man dem BVB ja lassen. Was er anfasst, wird irgendwann zu Geld: So war es bei den Spielern Ousmane Dembélé, Christian Pulisic und jüngst bei Jadon Sancho, der für 85 Millionen Euro zu Manchester United wechselt. Bei „Bares für Rares“ haben Timo und Yannic Formalla nun ein Stück BVB-Geschichte zu Geld gemacht - und das obwohl dem Experten Detlev Kümmel zuvor ein schwerer Fehler unterlaufen ist.
„Bares für Rares“: Dieses BVB-Trikot ist richtig was wert
Denn die beiden Brüder aus Hagen brachten ein BVB-Trikot aus der erfolgreichen Saison 1995/1996 mit. Auf der Vorderseite waren zahlreichen Unterschriften ehemaliger BVB-Spieler, auf dem Rücken prangte die Nummer 6 von Matthias Sammer, der Mitte der 1990er Jahre als einer der besten Spieler in Europa galt, seine Karriere aber viel zu früh wegen Knieproblemen beenden musste. Und so war vielleicht die Aufregung bei einem derart fußballhistorischen Stück der Grund dafür, dass Detlev Kümmel bei der „Bares für Rares“-Expertise patzte.
Denn der Galerist aus Lüdenscheid datierte das Trikot zwar richtig auf die Saison 1995/1996, sprach aber davon, dass das die erste Saison gewesen sei, in der der BVB Bundesliga-Meister geworden sei. Doch das ist falsch. Bereits ein Jahr zuvor, in der Saison 1994/1995, holte sich die Mannschaft mit der Hilfe von Matthias Sammer die Meisterschale. Eine Meisterschaft unterschlagen? Ein absolutes Unding für BVB-Fans. Doch zumindest die beiden Formalla-Brüder schritten vor den „Bares für Rares“-Kameras nicht ein. In den sozialen Netzwerken hingegen gab es Kritik.
„Bares für Rares“: Die Expertise ist höher als der Wunsch der Kandidaten
Doch für die Expertise hatte die (falsche) Nebeninformation ohnehin keine Folgen. Denn das Trikot war ohnehin eine Besonderheit wie „Bares für Rares“-Fachmann Detlev Kümmel feststellte. Es handele sich nämlich nicht um ein Fantrikot, wie es tausendfach in den Schränken der Bundesrepublik liegt, sondern um ein Spielerexemplar, wie es nur die Mannschaft, in diesem Fall Matthias Sammer, bekam.
Ob es tatsächlich während eines Spiels von dem Dresdner Libero getragen wurde, oder nicht gebraucht und daher verschenkt wurde, konnte Detlev Kümmel nicht sicher feststellen. Und auch die „Bares für Rares“-Kandidaten kannten die Vorgeschichte ihres Trikots nicht. Ihr Onkel hatte ihnen das Trikot eins überlassen. Und nun wollten sie es zu Geld machen, um ihre Großeltern zu unterstützen. Und dabei sollte einiges zusammenkommen.
Schon „Bares für Rares“-Experte Detlev Kümmel schätzte das Trikot auf 500 bis 800 Euro ein. Sagte auch: „Die Grenze nach oben kann aber auch offen sein“, sagte der Galerist. Da machte nicht nur Moderator Horst Lichter ganz große Augen, sondern auch die Formalla-Brüder, die mit rund 500 Euro gerechnet hatten.
„Bares für Rares“: Im Händlerraum hält sich das Interesse an dem BVB-Trikot in Grenzen
Doch im Händlerraum wurden die beiden wieder ein bisschen geerdet. Zwar erkannte „Bares für Rares“-Händler Julian Schmitz-Avila durchaus, dass es ein Trikot aus den besten Zeiten des Vereins gewesen sein muss, doch so richtig sprang der Funke weder bei ihm, noch bei seinen Händler-Kollegen über. Der Bonner startete mit einem Gebot von 100 Euro und hat zunächst nur Wolfgang Pauritsch als Konkurrenz. Doch bei 200 Euro gerieten die Verhandlungen bereits an einen kritischen Punkt.

Als sich Schmitz-Avila dann nach der Expertise erkundigt, staunt er nicht schlecht, winkt aber ab: „Der Herr Kümmel kommt auch aus Lüdenscheid, da ist die Verbindung etwas enger...“ Dennoch will er nicht ohne das Trikot nach Hause gehen und legt 400 Euro auf den Tisch. Noch immer zu wenig, für die Formalla-Brüder, die sich etwas mehr von ihrem Besuch bei „Bares für Rares“ versprochen haben.
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Doch dann kommt noch einmal Wolfgang Pauritsch ins Spiel. Nicht als Käufer, aber als guter Engel, der die Großeltern der Formallas unterstützen will. „Ich gebe freiwillig 50 Euro dazu, weil die Bayern so gerne gegen Dortmund spielen“, sagt der Österreicher. Und weil auch Julian Schmitz-Avila nochmal 50 Euro drauflegt, wechselt das Trikot letztendlich für die gewünschten 500 Euro den Besitzer.
Bei „Bares für Rares“ gibt es im Händlerraum eben doch auch immer eine ganz große Portion Herz!