War das fair?
Abzocke bei „Bares für Rares“? Super Gemälde – aber dann passiert DAS
Das Bild ist super, der Rahmen fast noch besser. Einen irren Preis ruft der Experte auf. Doch dann passiert etwas, wo einem der Kandidat wirklich leidtun kann.

Axel Hellpap (66) hat sich sattgesehen. Deshalb soll das riesige Gemälde, dass ihn seit seiner frühsten Kindheit begleitet, bei „Bares für Rares“ endlich einen neuen Besitzer finden. Das Bild ist super, der Rahmen fast noch besser. Einen irren Preis ruft der Experte auf. Doch dann passiert etwas, wo einem der Kandidat wirklich leidtun kann. Aber der Reihe nach …
„Mir fällt es mittlerweile leicht, mich von diesem Bild zu trennen, weil es seit fünf Jahren nur noch im Keller ist. Da gehört es wirklich nicht hin“, verrät der Vertriebsleiter, warum er das Familienerbstück loswerden will. Seit er danken kann, hing das Gemälde zu Hause an der Wand. Nun soll es jemand anderen glücklich machen.
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Riesengemälde bei „Bares für Rares“
Horst Lichter ist schon mal begeistert. „Ein traumhaftes Gemälde mit einem sensationellen Rahmen“, findet er. „Tief beeindruckend. Wow! Wirklich eine Sensation.“ Doch der „Bares für Rares“-Moderator ahnt auch das Problem: „Ohne dass das jetzt anmaßend ist: Aber du dürftest schon in einem mächtigen Häuschen wohnen.“ Eben nicht – darum muss das Bild auch weg.
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Allerdings weiß Axel nicht viel über das Kunstwerk. Er habe den Maler mal gegoogelt – nur schlauer ist er davon auch nicht geworden. Denn den Namen gibt es mehrfach in der Kunstszene. Gut, dass „Bares für Rares“-Experte Albert Maier weiterhelfen kann.

Es handelt sich um Heinrich Böhmer (1852–1930), den Älteren. Ein deutscher Maler, der extrem fleißig und erfolgreich war. Seine Bilder hat Heinrich Böhmer fortlaufend nummeriert. Das zum Verkauf stehende ist Nummer 670.
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Dargestellt ist die „Herbstsonne im Ilsetal“, ein bekanntes Motiv aus dem nördlichen Harz. Auch Heinrich Heine hat es einst beschrieben. „Eine wunderschöne Farbigkeit. Tolle Farben, tolle Lichteffekte“, staunt Albert Maier.

Die Herbstlandschaft mit einem kleinen Bach, Bäumen mit bunten Blättern und zwei Rehen, die zum Wasser laufen, ist wirklich beeindruckend. „Das Bild hat Tiefe und ist sehr ausdrucksstark“, meint der „Bares für Rares“-Experte.
„Bares für Rares“-Experte begeistert vom Rahmen
Natürlich handelt es sich bei dem Gemälde um Öl auf Leinwand. Der Zustand sei hervorragend. „Die Stimmung ist typisch für die Zeit um 1880 oder 1890 – da dürfte es gemalt worden sein“, so Albert Maier.

Mindestens genauso erwähnenswert ist aber der Rahmen. „Der Rahmen ist außergewöhnlich opulent. Das ist ein Museumsrahmen. Den muss ich natürlich auch bewerten – denn der ist wertvoll.“
Außerdem sei der Rahmen in einem sehr guten Zustand. Ein kleine Restaurierung gibt es rechts – da wurde das Blattgold nachgemalt. Ansonsten ist das Blattgold teilweise poliert. Rahmen und Bild gehören ursprünglich zusammen. Wahnsinn!
Klingt alles recht teuer – aber was ist der Wunschpreis? 1000 Euro hat sich Axel vorgestellt. Was meint der „Bares für Rares“-Experte? „Das Bild würde ich auf 1500 Euro schätzen. Diese Waldlandschaften sind heute nicht mehr so gut verkäuflich. Aber dieser opulente Rahmen ist noch mal dasselbe wert. Dieser Rahmen – wenn Sie ihn heute kaufen wollten … da zahlen Sie vermutlich noch mehr als 1500 Euro.“ 3000 Euro sind also der Expertenpreis für das Kunstwerk des international gehandelten Künstlers.
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Schock im „Bares für Rares“-Händlerraum
Im „Bares für Rares“-Händlerraum geht’s weiter. Fabian Kahl enthüllt das Gemälde. „Der Rahmen ist gut“, staunt Walter „Waldi“ Lehnertz. „Ah, Heinrich Böhmer, den habe ich letztens erst verkauft“, erklärt Fabian Kahl. Dann weiß er ja, wie der gehandelt wird. Aber ist das gut oder schlecht?
Walter „Waldi“ Lehnertz bietet als Erster – 500 Euro. Es geht in 100er-Schritten bergauf. Lisa Nüdling macht nicht mit – alle anderen haben Interesse. Aber schon bei 900 Euro steigt Julian Schmitz-Avila aus. Seine Begründung: „Mir gefällt der Rahmen besser als das Bild.“

Dann macht Fabian Kahl die Summe vierstellig. Der Verkäufer kann nur lachen, nennt die Expertise. Gibt es da noch eine Einigung? „Für was würden Sie es denn abgeben?“, fragt Fabian Kahl. „1500 Euro“, meint der Verkäufer und kann einem in dem Moment nur leidtun. Natürlich schlägt Fabian Kahl da zu – aber so richtig fair scheint der Deal in diesem Fall nicht zu sein. Sieht wohl auch Julian Schmitz-Avila so, der – als der Verkäufer raus ist – meint: „Na, Fabian, da hast du jetzt aber Glück gehabt.“
Sie wollen mehr spektakuläre Antiquitäten und deren Verkäufe sehen? „Bares für Rares“ läuft montags bis freitags um 15.05 Uhr im ZDF.