„Bares für Rares“- Moderator ist nicht nur vom Spiegel begeistert, sondern auch vom Job der Kandidatin.
„Bares für Rares“- Moderator ist nicht nur vom Spiegel begeistert, sondern auch vom Job der Kandidatin. ZDF

Moderator Horst Lichter, weiß gar nicht was ihn mehr fasziniert: Ihr Job oder der Spiegel, den „Bares für Rares“-Kandidatin Valerie Schwingen aus Kaarst mit gebracht hat. Die 26-jährige Sozialarbeiterin ist im Nebenjob nämlich Kuschel-Therapeutin.  Ja, Sie haben richtig gelesen! Sie kuschelt für Geld mit fremden Menschen. Glauben Sie nicht? Ist aber so. Was Sie vielleicht auch nicht glauben werden, ist der Hammerpreis, den die junge Frau für ihren alten, schon fast blinden Spiegel bei den Händlern erzielt.

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„Der Großvater meines Mannes hat den Spiegel in Düsseldorf gekauft. Als die Wohnung letztes Jahr aufgelöst wurde, fand der Spiegel keinen neuen Platz“, berichtet die Kandidatin. Und grinst: „Den Designer haben wir schon rausbekommen: Piero Fornasetti.“

Beliebter Spiegel von Piero Fornasetti auf dem Tisch bei „Bares für Rares“

„Bitte wer?“, fragt „Bares für Rares“-Boss Horst Lichter nach? Piero Fornasetti war Maler, Bildhauer, ein richtiger Tausendsasser, weiß Experte Sven Deutschmanek zu berichten. „Er war auch Innenarchitekt. Man kann seine Sachen heute noch kaufen, es gibt Re-Produktionen, weil sein Sohn das Geschäft auch nach dem Tode weitergeführt hat.“

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Spiegel und Wandteller mochte der Mailänder Designer besonders gern. Und Valerie hat sogar noch das originale Halteband mitgebracht.

Erklärt die Schönheit und die Macken des Spiegels: „Bares für Rares“-Experte Sven Deutschmanek.
Erklärt die Schönheit und die Macken des Spiegels: „Bares für Rares“-Experte Sven Deutschmanek. ZDF

Das Interessante bei dem Spiegel: Man schaut hinein und sieht alles mehrfach. Das Spiegelglas sieht konvex gewölbt aus. Ist es aber nicht. „Es ist alles glatt. Das liegt drunter. Es liegt eine Glaskonstruktion über der anderen“, erklärt Sven Deutschmanek. Drumherum ist ein Messing-Rahmen und produziert wurde das gute Stück laut Stempel 1969.

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„Diese Teile sind beliebt“, gibt der Experte unumwunden zu. „Kunden mit besonderen Ansprüchen suchen genau solche Original-Objekte.“ Man mag es kaum glauben, aber im perfekten Zustand ist so ein Spiegel locker 1200 Euro wert.

„Bares für Rares“-Experte überrascht mit seine Einschätzung

1200 Euro? Wirklich! Nur leider ist der Spiegel längst nicht mehr perfekt. Er ist schon ein bisschen blind. Die Beschichtung ist nicht mehr so gut. Es gibt auch eine kleine Beschädigung. „Nichts gravierendes“, findet Sven Deutschmanek, „aber es ist eben da.“

„Bares für Rares“-Kandidatin Valerie bekommt von Julian Schmitz-Avila 800 Euro für ihren Spiegel.
„Bares für Rares“-Kandidatin Valerie bekommt von Julian Schmitz-Avila 800 Euro für ihren Spiegel. ZDF

Dennoch sollte der Spiegel 600 bis 700 Euro bringen, meint er. Das sind mindestens 100 Euro mehr, als sich die Kuschel-Therapeutin wünscht. „Ach Quatsch, hör auf“, staunt Horst Lichter. Auch die Kandidatin freut sich über diese Expertise. Nun müssen die Händler diesen Preis nur noch zahlen.

Doch die sehen die Macken der Rarität sofort. Entsprechend liegt der Einstiegspreis doch sehr niedrig. Mit nur 80 Euro startet Walter Heinrich Lehnertz. „Ich mach den dann wieder klar“, sagt er. Da steigen die anderen alle mit ein. Geht der Fornasetti-Spiegel als ein solches Schnäppchen über den Tisch, will sich das keiner entgehen lassen. Und auch wenn der Preis steigt, er steigt erstmal nur langsam. In kleinen 20-Euro-Schritten. Das riecht nach eine großen Enttäuschung für die Kandidatin.

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Die Wendung kommt erst, also die Kandidatin über die Expertise erzählt. Und dann auch noch ihre Hochzeit ins Spiel bringt, für die sie das Geld, was sie hier bekommt, einsetzen will. Die Händler lachen. Christian Vechtel bietet 620 Euro. „Für die Brautschuhe“, meint er, steigt dann aber aus.

800 Euro bringt der blinde Spiegel bei „Bares für Rares“ am Ende.
800 Euro bringt der blinde Spiegel bei „Bares für Rares“ am Ende. ZDF

Doch plötzlich ist Thorsden Schlößner wieder dabei, bietet 700 Euro. Noch einmal geht es hin und her. Den Zuschlag bekommt dann aber Kunsthändler Julian Schmitz-Avila. Der weiß, dass man das Glas wieder aufpolieren kann und dass so ein Designer-Stück international gefragt ist. Klar, dass Kandidatin Valerie mit einem breiten Grinsen das Studio verlässt.

Sie wollen mehr spektakuläre Verkäufe sehen? „Bares für Rares“ läuft montags bis freitags um 15.05 Uhr im ZDF.