„Bares für Rares“-Sensation: Dieses Detail macht ein Buch vom Flohmarkt so unfassbar wertvoll
Das ist doch mal ein fantastischer Gewinn für Mutter und Sohn.

Was Mutter und Sohn unterm Arm zu „Bares für Rares“ tragen, sieht auf den ersten Blick ziemlich abgegrabbelt aus. Ein altes Buch, 99 Jahre alt, tragen sie zum Expertisentisch der ZDF-Sendung. „Wir haben ein Buch von Alfred Kubin mitgebracht, das unser Patenonkel für einen Euro auf dem Flohmarkt gekauft hat. Und wir denken, dass wir da ein Schätzchen haben“, erzählt Nicole Sturm. Haben Sie? Haben Sie! Sie werden nicht glauben, mit wie viel Kohle sie und ihr Sohn David nach Hause gehen.
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„Bares für Rares“-Fachmann Sven Deutschmanek ist beeindruckt: „Das Fängt ja schon mit dem Titel an. Das ist vermutlich ein Selbstbildnis von ihm. Es ist eine Art Mappenwerk. Diese Bücher wurden in einer limitierten Stückzahl von 500 Stück herausgegeben.“ Die Kandidaten haben Buch Nummer 111 mitgebracht - eine Schnapszahl. Aber bringt sie auch Glück beim Verkauf?

Ein besonderes Buch liegt auf dem „Bares für Rares“-Expertentisch
Aber zunächst zu den Fakten. Der Künstler Alfred Kubin lebte 1877 bis 1959 und Österreich und ist für die Darstellung phantastischer Traumversionen bekannt. „Aber eigentlich ist die Geschichte um Alfred Kubin eine sehr grausame Geschichte“, erklärt der „Bares für Rares“-Experte. „In seinen Werken geht es viel um Tod, Gewalt, Angst – das hängt damit zusammen, dass seine Mutter sehr früh gestorben ist und er unter der strengen Hand seines Vaters aufgewachsen ist. Daraufhin hat er ihr früh einen Selbstmordversuch unternommen, der Gott sei Dank schiefgegangen ist. In der Malerei hat er einen neuen Weg gefunden.“
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Doch die Bilder sind düster, nichts für Kinderaugen. Grausamem Darstellungen von Gewalt sind in der Mappe gesammelt, die Nicole und David Sturm mitgebracht haben. „Seine Feder-Zeichnungen sind sehr einzigartig. Und vier der Lithografien haben eine Signatur. Das ist das Besondere. Das steht auch im Buch alles noch drin“, verrät Sven Deutschmanek.

Und wie ist der Zustand? „Das ist natürlich alles ein bisschen vergilbt. Auch der Buchrücken ist defekt. Das ist alles nicht mehr so prickelnd. Aber wenn das jemand kauft und die signierten Zeichnungen rausnimmt, kann man das rahmen.“
Was hätten die Kandidaten gern für den Patenonkel? „Wir rechnen schon mit 500 Euro“, sagt Mutter Nicole Sturm. „500?“, fragt „Bares für Rares“-Moderator ungläubig nach. Immerhin ist das Buch wirklich ziemlich zerfleddert. Und was meint der Experte von dem Wunschpreis? „Das ist 'ne ganze Ecke mehr wert. Ich schätze es auf 600 bis 800 Euro.“ Damit kriegen die zwei die Händlerkarte. Auf geht’s in die Höhle der Händler-Löwen. Haben die Interesse?
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„Bares für Rares“-Kandidatin verhandelt knallhart
Julian Schmitz-Avila will wissen, ob die Mappe vollständig ist. Ist sie! Er steigt mit 250 Euro ein. Das finden die anderen Händler schon mal ziemlich stark. Entsprechend kleinschrittig geht es weiter. Bei 300 Euro scheint Schluss. „Dafür geben wir es nicht her“, sagt die „Bares für Rares“-Kandidatin und verweist auf die Expertise von bis zu 800 Euro.

Julian Schmitz-Avila lenkt ein. „Ich komme ihnen noch ein bisschen entgegen, 400 Euro würde ich sagen.“ Doch Mutter Nicole Sturm schüttelt den Kopf. Das wäre erst die Hälfte der Preises, den ihre Antiquität wirklich wert ist. Sie will schon fast gehen, als der „Bares für Rares“-Kunsthändler noch mal 100 Euro auf seinen letzten Preis draufpackt. Er will den Bild-Band wirklich haben.
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Ihr Wunschpreis wäre erreicht. Wird die Kandidatin doch noch weich? Sie will handeln, schlägt 550 Euro vor. Doch daraus wird nichts. Ihr Buch nimmt sie trotzdem nicht wieder mit nach Hause, sie schlägt bei 500 Euro ein. Beim Austüten des Geldes legt Julian Schmitz-Avila dann noch einen Zehner mehr mit hin.
Sie wollen mehr spektakuläre Antiquitäten und deren Verkäufe sehen? „Bares für Rares“ läuft montags bis freitags, um 15.05 Uhr, im ZDF.