Comeback für Ex-No-Angel Nadja Benaissa
Am 7. August tritt sie zum ersten Mal mit der Dresdner Frauenband medlz auf.

Berlin - Ex-No-Angel-Sängerin Nadja Benaissa (38) gibt in acht Wochen ihr Comeback. Sie wird am 7. August zum ersten Mal mit der Dresdner Frauenband medlz auftreten – in der Freilichtbühne Junge Garde im Großen Garten in Dresden. Das sagte ein Sprecher der Band der Deutschen Presse-Agentur. Die Popband, die die Proben in der Endphase unterbrechen und ihre ursprünglichen Pläne Ende März wegen der Corona-Pandemie verschieben musste, sei wieder im Studio.
Benaissa war im Oktober 2019 von der A-cappella-Truppe (ging 2006 mit Karat auf Weihnachtstour) als Ersatz für deren scheidende Altistin angeheuert worden. Die in Berlin lebende Hessin feierte in den 2000er Jahren mit der Girlband No Angels und später auch als Solokünstlerin Erfolge. 2010 war sie aus der Band ausgestiegen, die aus der Castingshow „Popstars" hervorging. Danach machte sie Abitur und eine Lehre zur Veranstaltungskauffrau.
Im Flugzeug nannte man mich sogar mal Schlampe.
Nadja Benaissa
Benaissa wurde als zweites Kind eines Marokkaners und seiner deutsch-serbischen Frau geboren und wuchs gemeinsam mit ihrem zwei Jahre älteren Bruder in Langen bei Frankfurt am Main auf. Im Alter von 9 Jahren begann sie mit Flöten- und Klavierunterricht, nahm Ballettunterricht, spielte in verschiedenen Rockbands und belegte später den zweiten Platz bei „Jugend musiziert".
Zu den No Angels kam sie im Jahr 2000 im Rahmen der ersten Staffel der von RTL II ausgestrahlten Castingshow „Popstars". Nach ihrem Ausstieg 2010 wollte sich Benaissa erst mal verstärkt um ihre Tochter kümmern. Sie versuchte sich zeitweilig als Schauspielerin und Werbebotschafterin und veröffentlichte ihre Autobiografie „Alles wird gut". Das konnte man 2010 allerdings nicht unbedingt hoffen. Im August desselben Jahres wurde sie zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung und 300 Arbeitsstunden in einer Hilfseinrichtung verurteilt, weil sie trotz ihrer HIV-Infektion ungeschützten Sex mit mehreren Personen gehabt hatte. In dem Verfahren ging es um vier Fälle aus den Jahren 2000 bis 2004. Benaissa soll spätestens 1999 von ihrer Infektion gewusst haben. In einem Interview sagte sie über die Zeit nach dem Bekanntwerden der HIV-Affäre: „Im Flugzeug nannte man mich sogar mal Schlampe.“ KM, dpa