Antisemitismus-Vorwürfe: Wieder Ärger um Rapper Kollegah – Kritiker fordern Absage seines Auftritts
Das Festival HipHop Bewegt 2022 soll am Samstag (10. September) in München stattfinden.

Er vermeidet zwar offene Hetze gegen Juden, dennoch werden gegen seine Texte immer wieder Antisemitismusvorwürfe laut. Jetzt soll Rapper Kollegah am Wochenende bei einem HipHop-Festival in München auftreten. Dagegen protestieren das Linke Bündnis gegen Antisemitismus München (LBGA) und der Verband jüdischer Studenten in Bayern. Auch wenn Kollegah offene Hetze gegen Juden vermeide, um sich nicht angreifbar zu machen, seien Antisemiten in der Lage, Texte und Videos zu dechiffrieren, hieß es.
Der geplante Auftritt von Kollegah in München soll daher abgesagt werden, das sein neues Album „Free Spirit“ sich als „antisemitisches Gesamtkunstwerk“ bezeichnen lasse, erklärten die Kritiker am Donnerstag in München.
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Auch weitere eingeladene Künstler hätten in der Vergangenheit mit antisemitischen und sexistischen Aussagen Aufmerksamkeit erregt, etwa Farid Bang, der 2019 in einer Textzeile seinen Körper als „definierter als von Auschwitzinsassen“ bezeichnete. Die Verbände forderten die Veranstalter auf, Kollegah, Farid Bang und mehrere andere „problematische“ Künstler nicht auftreten zu lassen. Das Festival HipHop Bewegt 2022 soll am Samstag (10. September) in München stattfinden.
Echo-Eklat wegen Kollegah und Farid Bang
Bereits 2019 war es wegen eines Kollegah-Auftritts in München zu einem Eklat gekommen. Nach massiver Kritik, unter anderem von der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, wurde das Konzert abgesagt.
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Bei der Echo-Verleihung 2018 war es wegen Kollegah und Farid Bang zum Eklat gekommen: Das Rapper-Duo wurde trotz antisemitischer Textzeilen ausgezeichnet. Aus Protest gaben andere Preisträger ihren Echo zurück. Der Musikpreis wurde daraufhin abgeschafft.