Im KURIER-Interview

Anna-Carina Woitschack: Tour mit Stefan Mross? „Tun uns keinen Gefallen“

Anna-Carina Woitschack spricht im Interview mit dem Berliner KURIER über ihr neues Leben mit Partner Daniel und die Trennung von Stefan Mross

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Anna-Carina Woitschack will heute mehr nach vorne schauen als zurück.
Anna-Carina Woitschack will heute mehr nach vorne schauen als zurück.Star-Media/imago

Anna-Carina Woitschack ist anzusehen, dass sie ihr Leben wieder genießen kann. Als die Sängerin am vergangenen Samstag (12. August) beim SchlagerOlymp in Berlin erscheint, wirkt sie entspannt und losgelöst. Das hat sicher auch mit ihrem Partner Daniel zu tun, der seit einigen Monaten an ihrer Seite steht und sie auch zu Auftritten wie beim SchlagerOlymp begleitet. Doch im Gespräch mit dem Berliner KURIER wird auch deutlich, dass die vergangenen Monate nach der Trennung von Stefan Mross ihre Spuren bei dem Schlagerstar hinterlassen haben.

Anna-Carina Woitschack: „Ich könnte mir gut vorstellen, in Berlin zu leben“

Berliner KURIER: Anna-Carina, wie geht es dir kurz vor deinem Auftritt?

Anna-Carina Woitschack: Ich bin gut drauf und freue mich sehr. Ich war das letzte Mal in dem Jahr vor Corona hier und ich habe nur gute Erinnerungen an den SchlagerOlymp. Ich bin mal gespannt, wie das Publikum heute drauf ist. Man darf nicht vergessen, dass jedes Event und jedes Publikum anders sind. Die Leute reagieren anders und darauf muss man sich einstellen. Deswegen ist das immer aufregend und so eine gewisse Grundanspannung ist immer da.

Wie sieht deine Routine vor einem Auftritt aus?

Die letzten 20 Minuten vor dem Auftritt bin ich gerne für mich, singe mich noch mal ein, gehe noch mal alles durch und versuche, noch mal Luft zu holen. Dann steigen die Vorfreude und das Adrenalin minütlich bis zum Auftritt.

Anna-Carina Woitschack war bei ihrem Auftritt beim SchlagerOlymp gut drauf.
Anna-Carina Woitschack war bei ihrem Auftritt beim SchlagerOlymp gut drauf.B. Dummer/Future Image/imago

Heute ist es sehr warm in Berlin. Wie kommst du damit klar?

Damit habe ich gar kein Problem. Ich saß diese Woche viel im Auto und bin Hunderte von Kilometern gefahren. Auf der Bühne kann ich einfach abschalten und mit den Leuten feiern. Da entwickle ich plötzlich Kraft und Energie, auch wenn ich noch so müde bin.

Du hast auf Instagram einen Schnappschuss aus Berlin gepostet. Du magst die Hauptstadt?

Meine Eltern kommen aus Dessau-Roßlau, das ist ja nicht so weit entfernt von Berlin. Ich war schon sehr oft hier und liebe Berlin. Wir haben einmal im Jahr eine Songwriting-Session in Berlin, deswegen sind hier viele meiner Lieder entstanden und ich spüre eine starke Verbindung zu der Stadt.

Könntest du dir auch vorstellen, nach Berlin zu ziehen?

Ich könnte es mir sogar sehr gut vorstellen. Ich habe Berlin in dieser Woche das erste Mal privat kennengelernt. Endlich habe ich mir mal drei Tage lang Zeit genommen und bin wie ein Touri durch Berlin getingelt. Ich habe so viele schöne Ecken entdeckt, die man ja sonst gar nicht sieht, wenn man mal nur für einen Auftritt hierherkommt. Es ist so multikulturell, überall sind Bars und Restaurants, in die man einkehren kann. Also, ich könnte es mir wirklich vorstellen, hier zu leben.

Wie ist das, wenn du durch Berlin läufst? Du wirst sicherlich viel erkannt.

Ich habe mir eine Mütze aufgesetzt und ich schminke mich im Alltag nicht. Aber es waren trotzdem Leute dabei, die das bei Social Media gesehen haben und dann wussten, dass ich es bin. Ich finde das aber sehr schön. Heute war ich im Märkischen Viertel und habe einen Döner gegessen. Da war dann eine ganz Riege an älteren Frauen, die ganz aufgeregt waren und sich gefreut haben. Das war sehr nett!

Du bist aber ja gerade erst vor ein paar Monaten umgezogen, richtig?

Ja, ich wohne in Bayern und pendle viel, mein Freund kommt ja aus Österreich. Mir ist es auch wichtig, einen deutschen Wohnsitz zu haben, für Freunde und Familie.

Das heißt, ihr wohnt noch nicht zusammen?

Nein, noch nicht. Aber irgendwann auf jeden Fall, wir lassen uns da erst mal ein bisschen mehr Zeit. Es klappt auch so sehr gut, wir sehen uns trotzdem ganz oft. Österreich ist wunderschön, aber wie gesagt, auch Deutschland hat seine schönen Ecken.

„Ich finde es wichtig, nach vorne zu blicken“

Dein Freund Daniel ist auch bei Auftritten oft dabei. Ist dir das wichtig?

Er ist nicht immer dabei, er hat ja unter der Woche seine Arbeit. Aber ich bin viel am Wochenende unterwegs und deshalb matcht es sehr gut, dass er dann oft dabei sein kann. Es ist natürlich schön, wenn Daniel mich da unterstützen kann, er findet das alles sehr interessant. Aber es ist ihm auch wichtig, im Hintergrund zu bleiben.

Er möchte also nicht vor die Kamera?

Nein. Das ist auch berufsbedingt. Er arbeitet in einer großen Versicherung, hat viele Hundert Mitarbeiter und hält sich dann lieber etwas diskret im Hintergrund.

Es hört sich danach an, als seid ihr glücklich?

Wir sind sehr glücklich und konzentrieren uns auf die Zukunft. Ich blicke aber auch dankbar auf das, was schön war, zurück. Mein Song „Tag 1“ beschreibt das ganz gut. Ich finde es wichtig, nach vorne zu blicken, auch für die persönliche Entwicklung. Man erlebt schöne und weniger schöne Momente. Als Person in der Öffentlichkeit ist das natürlich noch mal ein bisschen krasser, wenn so viele Personen mitreden wollen. Aber das macht mich stark.

Du solltest ursprünglich mit Stefan Mross auf Tour gehen, das findet nun aber nicht statt?

Es gibt noch einen gemeinsamen Auftritt im September, aber sonst ist nichts mehr geplant. Ich bin von der Tour zurückgetreten, weil sich das alles zu sehr zugespitzt hat und ich glaube, wir tun uns damit beide keinen Gefallen. Wir wissen ja, wie die Presse funktioniert. Die negativen Schlagzeilen lesen sich immer ein bisschen besser als die positiven. Das habe ich in den letzten Monaten auch immer wieder zu spüren bekommen. Umso mehr Erfolg man hat, umso mehr Hater und Neider gibt es, umso mehr drischt die Presse drauf. Aus allem, was man falsch macht, wird eine Schlagzeile draus gemacht. Auf der einen Seite steht man in der Öffentlichkeit und braucht die Presse, aber man wünscht sich natürlich mehr die schönen Schlagzeilen als die nicht so schönen oder sogar erfundenen.

Bedeutet, du möchtest dein Privatleben besser schützen?

Ja. Ich bereue das damals aber nicht. Zu der Zeit hat es gepasst, wir standen nun mal beide in der Öffentlichkeit. Wir hatten sehr wenig Privatleben, das war aber auch gewollt. Aber zum Schluss habe ich mich dafür entschieden, das in Zukunft anders zu machen und meine Energie besser in die Musik zu stecken. Ich poste ab und zu mal etwas auf Instagram, aber das hält sich auch in Grenzen.

Besteht noch Kontakt zu Stefan Mross?

Nein!

Anna-Carina Woitschack und Stefan Mross haben sich 2022 getrennt.
Anna-Carina Woitschack und Stefan Mross haben sich 2022 getrennt.Future Image/imago

Es heißt, auch mit Stefans neuer Partnerin Eva Luginger, mit der du befreundet warst, besteht kein Kontakt mehr. Stimmt das?

Nein, kein Kontakt mehr. Das hat sich im letzten Jahr einfach erübrigt.

Hast du das Gefühl, dass sich die Fans nach eurer  Trennung zwischen euch aufgeteilt haben?

Es ist wie bei einer Band. Wenn die sich trennt, ist es auch schwierig, wenn die Mitglieder dann plötzlich solo zu sehen sind. Viele von meinen Fans, die ich schon vor der Beziehung hatte, sind heute immer noch da und sind stärker denn je. Ich habe aber auch viele Fans dazugewonnen, die erst durch die Trennung auf mich gekommen sind. Sicherlich habe ich auch Fans verloren, aber das gleicht sich aus, so mein Gefühl. Ich singe auch auf der Bühne unser ursprüngliches Duett „Das Paradies der Ewigkeit“ alleine, und darüber freuen sich die Leute. Die Musik ist und war Teil unseres Lebens, und die will ich nicht verstoßen. Ich bin dankbar dafür, dass wir die zusammen hatten.