Andreas Gabalier bei der Giovanni Zarrella-Show.
Andreas Gabalier bei der Giovanni Zarrella-Show. ZDF

Wer es gut meint mit Andreas Gabalier, der kann sagen, dass der Österreicher von einem rechtspopulistischen Fettnäpfchen ins andere springt. Wer es nicht so gut meint, muss sagen: Immer wieder offenbart sich das Weltbild des selbsternannten „Volks Rock 'n' Rollers“. Nun fiel er als Maskengegner auf.

Andreas Gabalier zu Gast bei Giovanni Zarrella

Am Samstagabend lief die Giovanni Zarrella-Show im ZDF. Zu Gast war neben den No Angels, Andrea Berg und Pietro Lombardi auch der Österreicher Andreas Gabalier. Und der wollte seinen Auftritt unbedingt noch nutzen, um zu zeigen, was er von den Corona-Regeln der vergangenen Jahre hält.

Der Österreicher schien wie viele andere Musiker nämlich froh, bei der Giovanni Zarrella-Show vor einem großen Live-Publikum im Berliner Velodrom auftreten zu können. Doch anstatt Verständnis dafür aufzubringen, warum es in den vergangenen zwei Jahren nicht möglich war, Großveranstaltungen vor ausverkauftem Hause abzuhalten, stichelte er lieber und berichtete von einem Ausflug in den US-Bundesstaat Tennessee.

Gabalier sagte: „Es war positiv zu sehen, wie man in Amerika mit diesem Corona umgegangen ist. Wir haben die ganze Zeit über keine Maske gesehen, es waren keine Impfnachweise erforderlich, es war einfach Lebensfreude pur.“

Andreas Gabalier schwärmt von Corona-Umgang in Tennessee

Tatsächlich hatte der von der konservativen Republikanischen Partei regierte Bundesstaat bereits im April 2021 sämtliche Corona-Regeln fallen lassen und war dafür wie andere Staaten, die ähnlich vorgingen, scharf kritisiert worden und bekam nur Monate später auch die Rechnung dafür in Form von dramatischen Infektions- und Sterbezahlen. Während der dritten Welle im Spätsommer starben allein in dem 6,8-Millionen-Einwohner-Staat mehr als 6000 Menschen an Covid-19 – auch, weil die Impfquote noch immer sehr gering ist. Aktuell liegt sie bei 54 Prozent.

Doch für Gabalier scheint das nicht entscheidend zu sein. Der lockere Umgang mit dem Virus und dem Sterben schien ihm zu gefallen. Dass Deutschland sich nun auch locker mache, und Großveranstaltungen wieder möglich sind, nannte er pathetisch ein „großes Zeichen“.

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Giovanni Zarrella widersprach Andreas Gabalier in seiner Show.
Giovanni Zarrella widersprach Andreas Gabalier in seiner Show. ZDF

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Diesen verharmlosenden Ausfall wollten weder Moderator Giovanni Zarrella noch das Publikum auf Twitter einfach so durchgehen lassen. Zarrella antwortete seinem Schlager-Kollegen: „Alles zu seiner Zeit. Ich finde, wir machen das schon ganz vernünftig hier.“ Dafür bekam er Lob aus dem Netz. So schrieb ein User: „Herr Zarella hat mich gerade positiv überrascht. Ein mutiges Statement vor stumpf-gröhlenden Gabalier-Fanboys.“

Andere kritisierten den Österreichischen Schlagersänger direkt: „‚Der neue Anfang‘ ging mal direkt in die Hose mit dem Geschwurbel vom Gabalier“, schrieb eine Userin. Und eine andere: „Würde Gabalier konsequent sein, wäre er der Show fern geblieben, wenn ihn die Kontrolle des Impfnachweis stört. Den braucht eh niemand!“

Andreas Gabalier fiel bereits in der Vergangenheit mit rechtspopulistischen Aussagen auf

Es ist nicht das erste Mal, dass Gabalier mit Positionen kokettiert, die aus der rechten und rechtspopulistischen Ecke kommen. Im Gegenteil, die Liste ist sogar lang: Sie reicht von Frauenfeindlichkeit, als Gabalier, sich beispielsweise weigerte bei der österreichischen Hymne von Töchtern und Söhnen zu singen bis hin zu verschiedensten Nazi-Anspielungen.

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So wurde dem Österreicher von verschiedenen Seiten vorgeworfen, mit seinem Körper auf dem Album-Cover zu „Volks Rock 'n' Roller“ ein Hakenkreuz nachzubilden. Zudem verweist der Nürnberger Journalist Sebastian Gloser in einem Kommentar darauf, dass Gabalier im Motorrad-Song „Biker“ neben Italienern und Deutschen auch Japaner grüßt – die Achsenmächte im zweiten Weltkrieg.

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Dazu gesellen sich homofeindliche Aussagen, wie bei seiner Dankesrede für den Amadeus 2015, als er sagte, es sei „nicht leicht auf dieser Welt, wenn man als Manderl heute noch auf ein Weiberl steht“. Immer wieder werfen ihm Kulturforscher vor, „Echokammern für Rechtspopulismus“ zu schaffen, mit Begriffen zu spielen, wie es rechte Politiker tun oder überholte Rollenbilder in seinen Songs breitzutreten. Nun kommt auch noch die Verharmlosung der Corona-Pandemie hinzu. Es passt ins Bild.