Auch Kritiker begeistert über perfekte Verkörperung
Ana de Armas: „Als ich das erste Mal als Marilyn Monroe aus der Garderobe kam, haben alle am Set geweint“
Bei der Premiere von „Blonde“ in Venedig gab es elfminütige Standing Ovations. Und auch viele Kritiker applaudierten Ana de Armas begeistert für ihre perfekte Verkörperung von Marilyn Monroe.

Bei der Premiere von „Blonde“ in Venedig gab es elfminütige Standing Ovations, bei der US-Premiere in Hollywood immerhin noch acht Minuten. Und auch viele Kritiker applaudierten Ana de Armas begeistert für ihre perfekte Verkörperung von Marilyn Monroe – während andere sich über die „unnötig grafischen“ Sexszenen beschweren, die dem Film das seltene Prädikat „ab 18“ bescherten. Die Hauptdarstellerin lassen die negativen Stimmen kalt. Die 34-Jährige ist sich sicher, dass die Hollywoodikone nicht nur grünes Licht für den Film gegeben hätte, sondern beim Dreh auch ihre Finger aus dem Jenseits mit im Spiel hatte.
Ana de Armas: Wir haben in dem Original-Appartement gedreht, in dem Marilyn als Norma Jean mit ihrer psychisch kranken Mutter aufgewachsen ist. Ich glaube fest daran, dass sie uns dabei sehr nah war. Sie war beim Dreh mit dabei, daran glaube ich fest.
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Warum denken Sie das?
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Stromfresser oder nicht?
Wie teuer ist es wirklich, wenn das Ladekabel in der Steckdose bleibt?
Es war dieses starke Gefühl ihrer Anwesenheit. Marilyn war jede Nacht in meinen Träumen und ich habe gespürt, wenn sie happy mit dem Inhalt war. Sie wusste, mit welchem Respekt und mit welchem Verantwortungsbewusstsein wir ihre Story erzählt haben. Dann gab es allerdings auch Momente, wo sie wütend oder unzufrieden über etwas war und uns das spüren ließ!
Wie denn?
Sie hat Gegenstände von der Wand fallen lassen und zerschmettert. Das ist wirklich passiert!
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Sie spielen im Film eigentlich zwei Rollen in einer, Norma Jean und Marilyn Monroe. Wem haben Sie sich näher gefühlt?
Norma Jean und Marilyn Monroe sind für mich die zwei Personas einer einzigen Person. Die Story ist über Norma Jean, aber Marilyn ist immer mit dabei. Sie brauchten einander, haben sich ausbalanciert. Ich habe beim Filmen das Leben von Norma Jean und Marilyn voll und ganz gelebt. Mit allen Auswirkungen.
Haben Sie ein Beispiel dafür?
Ich habe das Gewicht, das auf Norma Jean gelastet hat, auf meinen eigenen Schultern gespürt. Ich habe ihre Trauer in mir gespürt und habe es geschehen lassen. Ich wollte mich nicht davor verschließen, weil es Teil der Erfahrung war und notwendig für das Verständnis meiner Rolle.
Wie lange haben Sie sich auf den Part der Monroe vorbereitet?
Über ein Jahr mit einem Akzent-Coach. Es war eine echte Tortur, mein Gehirn hat am Ende echt geraucht.
Was haben Sie gedacht, als Sie sich zum ersten Mal in voller Aufmachung als Marilyn Monroe im Spiegel gesehen haben?
Ich kann nur die Reaktion der anderen beschreiben. Als ich das erste Mal als Marilyn aus der Garderobe kam, haben alle am Set geweint. Es war sehr emotional. Und es wurde plötzlich auch für mich sehr real! Ich bekomme feuchte Augen, wenn ich nur daran denke!

Marilyns Privat- und Liebesleben wurde in der Öffentlichkeit breitgetreten …
… was ich auch leider nur zu gut kenne. Das war der Grund, warum ich Los Angeles verlassen habe (Ana de Armas lebt inzwischen in New York, Anm. d. Red.). Ich habe sieben Jahre dort gelebt, doch dann wurde es mir einfach zu viel. Ich konnte der ständigen Aufmerksamkeit nicht mehr entkommen.
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Sie fühlen sich also sehr mit Marilyn verbunden?
Ja, weil ich jetzt so viel über ihr Leben weiß, was ich vorher nicht wusste. Sie war eine Frau wie ich; im selben Alter, eine Schauspielerin in Hollywood. Ich habe mich in ihren Schmerz und ihr Trauma reinversetzen können. Ich habe mich geöffnet und es zugelassen, mich in sehr unangenehme, dunkle und verletzbare Orte in mir treiben zu lassen. An diesen habe ich dann die Connection zu ihr gespürt – zu der Person, die sie wirklich war.
Marilyn hatte eine sehr negative Beziehung zu ihrer Mutter. Sie dagegen haben in der Vergangenheit über Ihre eigene Mutter geschwärmt.
Ich liebe meine Mama über alles. Wir haben eine tolle, sehr enge Beziehung. Sie ist fantastisch und unsagbar stolz auf mich. Ich vermisse sie sehr, weil sie auf Kuba lebt und ich wegen der vielen Arbeit kaum noch nach Hause komme. Wir sind vom Typ allerdings total verschieden.
Inwiefern?
Sie ist sehr, sehr schüchtern und will sich nie in den Vordergrund stellen. Andererseits ist sie eine sehr starke Frau, von der ich viel mitbekommen habe und der ich alles verdanke.
Sie sind mit 18 von zu Hause aus- und nach Amerika gezogen, um sich Ihren Traum von Hollywood zu verwirklichen. Mission accomplished, muss man sagen!
Ich schätze mich unsagbar glücklich, dass ich so viele Möglichkeiten bekommen habe, mir meinen großen Traum zu erfüllen. Ich, das Mädchen aus einem kleinen Strandörtchen außerhalb von Havanna.