Bigos schmeckt am besten nach Omas Rezept.
Bigos schmeckt am besten nach Omas Rezept. IMAGO/Panthermedia

Wer wissen will, wie ein Land tickt, muss wissen, wie die Menschen essen. Das gilt auch und vor allem für Polen. Immer handfest, bodenständig, ein bisschen deftig - das gilt hier für die Bevölkerung, aber auch für ihr Nationalgericht. Bigos ist ein köstliches Schmorgericht. Mit Schweinefleisch und viel Kohl. 

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Woher der Name des Gerichts kommt, ist nicht endgültig geklärt. Eine Theorie besagt, dass Bigos vom alten italienischen Wort „bigutta“ abgeleitet wurde, was so viel wie Kessel oder Suppentopf bedeutet. Bei uns ist eine andere Interpretation populär. Demnach kommt der Begriff von dem deutschen Wort „Beiguss“ und beschrieb schon im 16. Jahrhundert, dass beim Kochen ständig Flüssigkeit hinzugefügt werden muss (begießen).

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Sicher ist dagegen, dass die Polen ihr Nationalgericht lieben. Es ist bis heute weit verbreitet und wurde längst auch nach Litauen, Belarus und in die Ukraine exportiert. Am besten schmeckt es überall dort, wenn die Oma zum Kochlöffel greift. Wir haben ein traditionelles Rezept für Sie – aus dem Kochbuch der polnischen Großmütter. 

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Bigos - Rezept für das polnische Nationalgericht 

Das brauchen Sie

1 Kilo Weißkohl (Weißkraut), 1 große Dose Sauerkraut (850 Gramm),  1 Kilo Schweinekamm (Halsgrat), 250 Gramm Schweinebauch  (geräuchert),  100 Gramm Zwiebeln, 140 Gramm Tomatenmark (3-fach, 2 Dosen à 70 Gramm), 2 Lorbeerblätter, 5 Wacholderbeeren, Paprikapulver (edelsüß), Paprikapulver (scharf), Chilipulver, Salz,  Pfeffer, Fett zum Anbraten

Außerdem: eine Handvoll Trockenpflaumen und Pilze nach Geschmack. 

So wird es gemacht

Schneiden Sie den Schweinebauch in nicht zu große Stücke und braten das Fleisch in Fett kräftig an. Schneiden Sie den Schweinekamm (Halsgrat) in ca. 2 Zentimeter große Stücke, würzen Sie kräftig mit Paprika, Pfeffer, Salz und Chili (wer mag), geben es zum Schweinebauch und braten es ebenfalls kurz und scharf an.

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Anschließend geben Sie das Fleisch in den auf 175 Grad vorgeheizten Backofen und braten es dort für etwa eine Stunde weiter. 

In der Zwischenzeit schneiden (oder hobeln) Sie den Kohl und lassen ihn in ca. 0,5 Liter Wasser in einem großem Topf weichkochen.

Die Polen lieben ihr Bigos. Sie auch bald?
Die Polen lieben ihr Bigos. Sie auch bald? IMAGO/Panthermedia

Auch das Sauerkraut kochen Sie und geben es zu dem Weißkohl. Dazu kommen: Gewürfelte Zwiebel, Lorbeerblätter, Wacholderbeeren, Tomatenmark und das gesamte gebratene Fleisch mit dem Bratensaft. Mischen Sie alles gut durch.

Jetzt lassen Sie alles zusammen noch einmal etwa eine Stunde weiter köcheln. Dann schmecken Sie noch mal mit Paprika, Pfeffer, Chili und Salz ab. Es sollte am Ende angenehm scharf sein, nicht im Mund brennen.

Unbedingt regelmäßig umrühren. Es kann ansonsten schnell anbraten, wenn zu wenig Flüssigkeit im Topf ist. Wenn nötig geben Sie etwas Wasser (oder besser: Brühe) dazu. 

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Regional werden in Polen auch verschiedene Fleischsorten  benutzt. So können Sie zum Beispiel die Hälfte des Schweinekamms durch 0,5 Kilo Rindfleisch ersetzen. Dann muss das Gericht aber länger schmoren. Und denken Sie immer daran: Wenn das Fleisch zu mager ist, verliert das Gericht an Geschmack. Dann sollten Sie immer etwas Fett zugeben.

Umstritten ist sogar in Polen, ob Trockenpflaumen und Pilze ins Bigos gehören. Wenn Sie mögen, geben Sie eines oder beides für die letzte halbe Stunde dazu.  

Sicher ist dagegen: Je öfter man dieses Gericht aufwärmt, desto besser schmeckt es. Das wusste schon Oma.

Wir wünschen guten Appetit!