Der Kosmonaut Sigmund Jähn, aufgenommen nach seinem erfolgreichen Flug mit dem sowjetischen Raumschiff Sojus 31 zur Raumstation MIR. 
Der Kosmonaut Sigmund Jähn, aufgenommen nach seinem erfolgreichen Flug mit dem sowjetischen Raumschiff Sojus 31 zur Raumstation MIR.  Foto: dpa/Zentralbild

In Halle geht der Streit um die Benennung des neuen Planetariums weiter. SPD, Linke und Mitbürger im Hallenser Stadtrat sind dafür, das Planetarium nach Sigmund Jähn zu benennen. Die CDU-Fraktion ist dagegen, weil Jähn ein „herausgehobener Repräsentant des DDR-Staates“ gewesen sei, wie CDU-Stadträtin Ulrike Wünscher sagt. Er habe seine Leistungen nur vollbringen können, weil er systemkonform gewesen sei. SPD-Politiker und Stadtrat Kay Senius, der zugleich Vorsitzender des Kulturausschusses ist, sagte dem MDR, es sei der gleiche Namenszusatz wie beim alten Planetarium. Den wolle man beibehalten.

Zudem sei Sigmund Jähn „eine Symbolfigur der Ostdeutschen und damit auch der gesamtdeutschen Raumfahrt als erster deutscher Kosmonaut“. Unterstützung kommt auch von Sören Voigt, CDU-Chef im Vogtland. Er sagt: „Sigmund Jähn war eine Galionsfigur des Ostens und ist es heute in ganz Deutschland.“

„Er war Kommunist, aber ein anständiger Mensch, einer von uns“

Auch der CDU-Politiker und frühere Bürgermeister in Jähns Heimatort Morgenröthe-Rautenkranz, Konrad Stahl kann den Vorstoß seiner Partei nicht verstehen. Dem Portal tag 24.de sagt Stahl: „Wir sind alle stolz, dass er der erste Deutsche im All war. Er war Kommunist, aber ein anständiger Mensch, einer von uns!“

Nun wurde eine Petition gestartet, damit das neue Planetarium nach Sigmund Jähn benannt wird. Ins Leben gerufen hat diese die Stadtratsfraktion „Die Linke“. Mit der Petition soll Druck auf die anderen Stadtratsfraktionen ausüben. In der kommenden Woche soll der Stadtrat über die Namensvergabe entscheiden. Der ehemalige Kosmonaut Sigmund Jähn flog 1978 als erster Deutscher in den Weltraum. Er starb im September 2019 im Alter von 82 Jahren.