Teuerstes Produkt fällt durch, billigster gehört zu den besten

Wumms-Test: Wie schmeckt eigentlich alkoholfreier Sekt und welche Marken sind eine echte Silvester-Alternative?

Wer zum Jahreswechsel keinen Alkohol trinken darf oder will, hat die Auswahl, aber es gibt extreme Unterschiede!

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Anstoßen aufs neue Jahr: Das geht auch ohne Alkohol, allerdings ist nicht jede Marke empfehlenswert.
Anstoßen aufs neue Jahr: Das geht auch ohne Alkohol, allerdings ist nicht jede Marke empfehlenswert.dpa/Margais

Motorisierte, Schwangere, auf Gesundheit Bedachte oder Leute, die aus religiösen Gründen keinen Alkohol anrühren: Sie müssen Silvester nicht mit Orangensaft anstoßen. Um alkoholfreien Sekt machen immer noch viele einen großen Bogen, doch ein Test zeigt: Inzwischen gibt es Produkte, die ein „echtes“ Sekt-Erlebnis erzeugen – und solche, die trotz eines stolzen Preises einfach nicht überzeugen wollen.

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Anders als alkoholfreies Bier erzeugt alkoholfreier Sekt bei vielen immer noch den Eindruck, das sei doch überhaupt kein Sekt, da fehlt doch etwas! Warum ist das bei alkoholfreiem Bier anders, dessen Marktanteil gegen den Trend stetig wächst? Die Produkt-Prüfer von Öko-Test haben sich für die kommende Januar-Ausgabe der Zeitschrift gleich 20 verschiedene Sekt-Marken ohne Alkohol vorgenommen, um dem auf den Grund zu gehen.

Fazit: Alle 20 getesteten Flaschen haben den gewissen Wumms intus, den man von „echtem“ Sekt kennt. Und dennoch gibt es erhebliche Unterschiede hinsichtlich Geschmack und Beschaffenheit, die vor der Kaufentscheidung berücksichtigt werden sollte.

Ausgerechnet die teuersten Sekt-Light-Marken fallen achtkantig durch

Um dem Ergebnis vorzugreifen: Gleich sechs alkoholfreie Sektmarken erzielen die Bestnote, und ausgerechnet der teuerste getestete Light-Sekt gehört nicht dazu, dafür konnten aber die beiden günstigsten überzeugen.

Einige der Produkte werden aus entalkoholisiertem Wein hergestellt, andere aus Traubensaft bzw. Traubenkernextrakt mit extern zugesetzter Kohlensäure. Das allein klingt schon einmal nicht sonderlich „echt“. Aber auch bei echtem Wein finden sich mitunter bedenkliche Konzentrationen von Schadstoffen, was in den Testnoten berücksichtigt wurde.

Nicht alles, was sprudelt, ist auch prickelnd, fanden die Tester, die ausgerechnet die beiden teuersten Produkte (7,29 und 12,99 Euro pro 0,75 Liter) achtkantig durchrasseln ließen. Darin fanden sie nämlich Spuren bedenklicher Pestizide oder sie ärgerten sich über „künstliche, bonbon- und parfümartige“ Noten und unharmonisches Aroma. Mit anderen Worten: nicht silvestertauglich.

Zu den besten alkoholfreien Sektmarken gehören die günstigsten: Anstoßen für 1,99 Euro

Die Tröpfchen mit Bestnoten: Heyden Spaß Zero Perlender Traubensaft (5,99 Euro) und Trenz Trenzero (5,79 Euro) überzeugen bei den Tröpfchen auf Traubensaftbasis. Bei den schäumenden Getränken aus entalkoholisiertem Wein gehören Burg Schöneck alkoholfrei von Lidl (1,99 Euro), Graeger alkoholfrei (5,49 Euro), Louis Fernandet alkoholfrei von Rossmann (2,99 Euro) sowie Schloss Königstein Weiss alkoholfrei von Edeka (1,99 Euro) zu den Testsiegern.

Tipp der Öko-Tester: Tröpfchen aus entalkoholisiertem Wein sind größtenteils sehr ähnlich. Erstaunlich: Traubensäfte mit zugesetztem Prickeln wirkten insgesamt gefälliger und runder. Aufgrund der Süße stehen sie aber vermutlich bei Leuten höher im Kurs, die auch sonst gern lieblich trinken.