Wie aus dem Erzgebirge: Räucherkerzen einfach selber machen - so geht‘s!
Räucherkerzen werden vor allem zur Advents- und Weihnachtszeit abgebrannt.

Bald ist wieder Advent und es kommt die Zeit, das Räuchermännchen aus dem Schrank zu holen und Räucherkerzen anzuzünden. Doch statt immer wieder Nachschub für viel Geld zu kaufen, können Sie die kleinen Räucherkegel auch einfach selbst herstellen. So holen Sie sich ganz einfach selber ganz besondere, stimmungsvolle Gerüche nach Hause und es duftet es so, wie es Ihnen am besten gefällt. Ursprünglich stammen die Raucherkerzen aus dem Erzgebirge, wo auch die traditionellen Räuchermännchen hergestellt werden. Im Erzgebirge werden die kleine Duftkegle auch „Weihrichkarzle“ genannt.
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Zutaten
- 50 g Räucherkohle
- 10 g Duftstoffe (Weihrauch, Sandelholz, Lavendel, auch einige Tropfen ätherischer Öle und Küchengewürze wie Zimt oder Nelken können zugegeben werden)
- 1 EL Speise- oder Kartoffelstärke
- 200 ml Wasser

Und so werden die Räucherkerzen gemacht:
1. Zerkleinern Sie zuerst alle Zutaten. Sie können dazu einen Mörser mit Stößel oder eine Kaffeemühle verwenden.
2. Nun vermischen Sie die Zutaten und verrühren alles mit Wasser, bis ein Teig daraus geworden ist. Sie sollten alles gut durchkneten.
3. Formen Sie nun aus dem Teig die Räucherkerzen in der gewünschten Form. Achtung! Beachten Sie dabei, dass die Kerzchen einen sicheren Stand haben.
4. Nun stellen Sie die Kerzen auf eine Unterlage auf die Heizung und lassen sie ein bis zwei Tage trocknen. Alternativ können Sie sie auch bei 50 Grad im Backofen bei offener Tür trocknen lassen. Diese Prozedur geht natürlich deutlich schneller.
Nun fehlt nur noch eins: Anzünden und wohlfühlen!
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Warum ist das Räuchermännchen eine Weihnachtsdekoration?
Schon um 1750 ist die Herstellung der Kerzchen in Crottendorf im Erzgebirge überliefert. Aber erst mit dem Aufkommen des modernen Weihnachtsbrauchtums Mitte des 19. Jahrhunderts und der ersten Räuchermännchen fand eine Verbreitung über das Erzgebirge hinaus statt. Die Herstellung der Kerzen ist bis heute eng mit dem Erzgebirge verbunden geblieben.
Zunächst waren Räuchermännchen schlicht Abdeckungen für Räucherkerzen und -kegel und dienten dem komfortablen Abbrennen des Weihrauchs. Sie wurden 1830 erstmal erwähnt. „Ursprünglich hat man beliebte Figuren des Lebens dargestellt, zum Beispiel verschiedene Berufe des Volkes“, sagt Dieter Uhlmann vom Verband Erzgebirgischer Kunsthandwerker und Spielzeughersteller. Dann entwickelten die Handwerker auch Figuren für Weihnachten.
Seit 140 Jahren stellt der kleiner Betrieb Knox in Mohorn-Grund am Rande des Tharandter Waldes (DDR) Räucherkerzen her, die besonders zur Weihnachtszeit gefragt sind. Das 1865 von dem Schleizer Apotheker Hermann Zwetz gegründete Unternehmen ist der älteste Hersteller für Räucherkerzen in Deutschland.