In vielen Blumentöpfen findet sich eine feine weiße Schicht auf der Erde – Schimmel.
In vielen Blumentöpfen findet sich eine feine weiße Schicht auf der Erde – Schimmel. privat

Alles scheint gut, die Zimmerpflanze gedeiht prächtig. Und plötzlich bildet sich auf der Erde im Blumentopf weißer Belag. Gerade in der kalten Jahreszeit zeigt er sich wieder öfter! Viele fragen sich erstaunt, wie es so plötzlich zu dem Belag auf der Blumenerde kommen konnte. Wir verraten Ihnen, wie Sie verhindern, dass er entsteht und was Sie tun können, wenn er da ist ...

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Die flaumige Schimmelschicht auf der Erde von Zimmerpflanzen muss erst mal kein Problem sein. Die Mitbewohner im Topf können ein Mitbringsel aus dem Sack Blumenerde sein, den man zum Eintopfen genutzt hat. Taucht er aber plötzlich auf der Blumenerde auf und riecht zudem leicht modrig, ist Ihre Topfpflanze höchst wahrscheinlich von Schimmel befallen. Das sei erst mal weder schlimm noch weiter verwunderlich, erklärt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft.

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Schimmelsporen sind überall in der Luft. Aber wie gelangen sie in den Blumentopf?

Grundsätzlich verhindern lässt sich der weiße Belag erst mal nicht. Denn: Jede Blumenerde kann schimmeln. Denn als Zersetzer siedeln sich Pilze dort an, wo totes organisches Material vorhanden ist – also auch in der Erde. Je höher der Anteil an organischem Material ist (Torf, andere nicht vollständig kompostierte Pflanzenteile, ...), desto schneller schimmelt Blumenerde im Topf.

Wenn sich Wasser im Untersetzer aufstaut, sollte es entfernt werden. Dauerhaft feuchte Blumenerde führt zu Schimmelbefall.
Wenn sich Wasser im Untersetzer aufstaut, sollte es entfernt werden. Dauerhaft feuchte Blumenerde führt zu Schimmelbefall. Robert Günther/dpa-tmn

Meist hat es der Besitzer jedoch mit seinem Gießverhalten zu gut gemeint: Es gab zu viel und zu oft Wasser. Denn Staunässe im Topf und eine über längere Zeit zu feuchte Erde haben den Schimmelpilzsporen eine gute Grundlage zum Wachsen gegeben. Aber auch die niedrigeren Temperaturen gerade in den Wintermonaten geben den Schimmelpilzen geradezu ideale Wachstumsbedingungen.

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Kann man das für sich ausschließen, kann der Befall an einer schlechten Durchlüftung des Substrates oder an einer Blumenerde von schlechter Qualität liegen.

Nicht jeder weiße Belag ist Schimmel

Aber: Nicht jede weiße Ablagerung auf der Blumenerde ist Schimmel. Schuld kann auch zu kalkhaltiges Gießwasser sein. Die im Wasser gelösten Mineralien lagern sich dann nämlich, wenn das Wasser auf der Erde verdunstet, auf der Oberfläche ab. Viele Hobbygärtner beobachten das Phänomen bei ihren Pflanzen auf der warmen Fensterbank gerade zu Beginn der Heizperiode

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Diese Mineral-Ablagerungen sind aber weder für Zimmerpflanzen noch für Menschen schädlich. Daher empfehlen die Experten des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft, wenn der weiße Flaum regelmäßig erneut auftritt, die oberste Erdschicht zu entfernen oder die Pflanze gar umzutopfen. Gerade für Allergiker kann das sinnvoll sein, sie sollten hier kein Risiko eingehen.

Frisch gekaufte Blumenerde macht mitunter den Eindruck, schlecht geworden zu sein. Denn sie muffelt. 
Frisch gekaufte Blumenerde macht mitunter den Eindruck, schlecht geworden zu sein. Denn sie muffelt.  Andrea Warnecke/dpa-tmn

Kann man schimmelige Blumenerde noch verwenden?

Echter Schimmel im Blumentopf sollte aber entfernt werden: Der sichtbare weiße Flaum ist nämlich nur der Fruchtkörper des Pilzes, der gesamte Pflanzballen ist längst befallen. Am besten bringen Sie die Topfpflanze nach draußen. Wenn Sie in der Wohnung umtopfen, besteht die Gefahr, dass sich die Sporen nur weiterverbreiten!

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Man sollte nun die Topfpflanze aus ihrem Gefäß holen und die befallene Erde um die Wurzeln entfernen. Am besten diese dann auch mit Wasser abspülen, rät das Blumenbüro. Praxistipp: Den alten Tontopf sollten Sie gründlich reinigen. Die Pflanzenexperten raten zu einer Spülung mit heißem Essig, damit die anhaftenden Schimmelsporen nicht auch die nächste Pflanze befallen können! Wenn Sie die Pflanze neu eintopfen, nutzen Sie doch einen ein Drittel größeren, sauberen Topf.

Jetzt die Pflanze mit neuer, hochwertiger Blumenerde neu eintopfen und angießen. Dann kann die Topfpflanze zurück in die Wohnung. Die alte Blumenerde entsorgen Sie am besten im Hausmüll.

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So verhindern Sie Schimmel im Blumentopf

Das Wichtigste ist eine gute Drainage. Denn: Keine Zimmerpflanze mag Staunässe! Auch mäßiges Gießen ist hilfreich, denn ab dem Herbst verlangsamt die Pflanze Wachstum und Stoffwechsel – sie braucht nicht mehr so viel Wasser. Außerdem verdunstet nicht mehr so viel Gießwasser wie im Sommer: Gerade direkt hinterm Fenster bleibt es im Herbst/Winter signifikant kühler!