Was ist besser für das Auto: Waschanlage oder Handwäsche?
Sind Waschanlagen eigentlich gut für des Deutschen liebstes Transportmittel? Bringt nicht Handarbeit bessere Ergebnisse und ist sogar besser für den Lack?

Gerade die Deutschen sind stolze Autobesitzer: Und eine gründliche Wagenwäsche gehört für sie einfach zum Frühjahrsputz dazu. Waschanlagen übernehmen dabei den Löwenanteil. Doch sind sie eigentlich gut für des Deutschen liebstes Transportmittel? Bringt nicht Handarbeit bessere Ergebnisse und ist sogar besser für den Lack? Der KURIER beantwortet die wichtigsten Fragen.
Sind Lacke, gerade bei Neuwagen, zu empfindlich für Waschanlagen? Grundsätzlich gilt: Laut Auto Straßenverkehr sind die Oberflächen der heutigen Wagen so gearbeitet, dass weiche Polyethylen-Lappen von Waschwalzen dem Lack fast nichts anhaben könnten. Allerdings dürfen keine Verschmutzungen der zuvor gewaschenen Autos in ihnen haften.
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Die seit etwa 20 Jahren genutzten Lacke auf Wasserbasis sind aber nicht ganz so unempfindlich wie die zuvor genutzten auf Acrylbasis. Das heißt: Auch gut gewartete und sehr gepflegte Waschanlagen könnten über die Jahre für feinste Kratzer im Lack sorgen. Die gute Nachricht: Die lassen sich auspolieren, so die Zeitschrift.
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Hohe Bußgelder bei illegalem Autowaschen
Sollte man also zur Handwäsche greifen? Ja, aber besser auf dafür vorgesehenen Waschplätzen. Denn selbst wenn die Handwäsche auf dem eigenen Grundstück in einigen Regionen unter entsprechenden, oft weitreichenden Auflagen erlaubt sein sollte: Der Auto Club Europa (ACE) rät bei der Autowäsche zu einer Waschanlage oder Waschboxen und -plätzen.
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Das verhindere, dass die Umwelt unnötig belastet werde. Bei jeder Autowäsche bestehe die Gefahr, dass sich umweltschädliche Stoffe wie Öl und Benzin vom Auto lösen und über unbefestigten Boden ins Grundwasser gelangten. Einen Verzicht auf Handwäsche muss das aber nicht bedeuten, denn das ist auf entsprechenden Plätzen ja möglich.
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Ob überhaupt und unter welchen Bedingungen man das Auto zu Hause auf dem eigenen Grundstück waschen darf, ist laut ACE von Region zu Region unterschiedlich. Die örtlichen Satzungen geben Auskunft, was, wann, wie und wo erlaubt ist. Wer sich nicht an die Auflagen oder Verbote hält, muss mit zum Teil empfindlichen Sanktionen rechnen.
Die Bußgelder sind laut ACE regional unterschiedlich. Sie beginnen häufig bei 25 Euro, aber auch bei 500 Euro etwa in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Im Extremfall könnten wie etwa in Sachsen aber auch bis zu 100.000 Euro fällig werden. Denn die Höhe richte sich dabei nach der Gefahr, die für die Umwelt entstehe.
Tipps für eine gute Autopflege
Also besser in die Waschanlage: Doch bevor losgeht, schnappen sich Autofahrer am besten einen Eimer und einen Schwamm. Ebenfalls dazu gehören mindestens zwei Autoleder, mit denen sich nachtrocknen lässt. Sinnvoll sind Mittel zur Gummipflege und zum Reinigen der Scheiben. Um diese zu putzen, eignen sich am besten Mittel ohne Alkohol, um Kunststoffteile nicht zu schädigen
Auch an drei bis vier nicht fusselnde Lappen wie etwa alte Geschirrtücher und Küchenkrepp ist zu denken. Ergänzend und für Detailarbeiten sammelt man ein Mikrofasertuch und eine Flasche Hartwachs ein. Wer Chromteile auf Hochglanz bringen will, greift zu speziellen Mitteln, kann aber auch Zahnpasta ausprobieren, so der AvD.
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Alles gepackt? Dann los. Ein händisches Abspritzen mit der Sprühlanze vor der Waschanlage sorgt für eine gute Vorwäsche. Ist so eine Einrichtung nicht vor Ort, könnten auch ein paar über das Auto gegossene Eimer Wasser einen ähnlichen Effekt haben.
Detailarbeit mit Krepp und Leder
Wenn das Auto wieder ausgefahren ist, parkt man abseits und beginnt mit der Detailarbeit, indem man den Eimer mit Wasser füllt. Die eingeweichten Autoleder nehmen nicht nur Wasserreste weg, sondern entfernen auch überschüssiges Wasser aus den Türeinstiegen.
Versteckte Bereiche, die sich der Anlage entziehen konnten, lassen sich nun mit dem weichen Schwamm und viel Wasser händisch putzen – zum Beispiel die Stellen unter den Türgriffen oder die Vertiefungen an der Heckklappe. Nach dem Trockenledern lassen sich auch diese Bereiche mit Hartwachs versiegeln.
Abschließend lassen sich die Gummidichtungen mit dem feuchten Küchenkrepp säubern, indem man das Papier ständig wendet, so der AvD. Nach dem Trocknen kann man die Dichtungen entweder mit einem speziellen Mittel oder aber auch mit Vaseline oder Puder pflegen. Der Scheibenputz mit dem Glasreiniger schließt die größten Außenarbeiten ab.