Kein Wundermittel für effektives Heizen
Wärmepumpen: Gute Idee, aber nur, wenn man sehr gut planen lässt
Vor dem Einbau von Wärmepumpen muss das Haus gecheckt werden: Ist es nicht gut geeignet, wird viel Strom vergeudet

Gas und Öl werden sehr teuer, da suchen viele Hauseigentümer ihr Heil in der Wärmepumpe. Sie werden als umweltfreundliche Alternative zu Öl- und Gasheizungen beworben und mit staatlichen Zuschüssen gefördert. Doch blinder Aktionismus kann sehr teuer werden, wenn eine Wärmepumpe nicht richtig dimensioniert ist oder die Rahmenbedingungen am Gebäude nicht passen.
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Wie funktionieren Wärmepumpen?
Wärmepumpen ziehen ihre Energie aus der Umwelt: Aus der Luft, dem Erdreich und dem Grundwasser. Daher unterscheidet man auch die Luft-Wasser-, die Wasser-Wasser- und die Sole-Wasser-Wärmepumpe.
Die Wärme wird über Rohre, in denen Wasser mit Frostschutzmittel zirkuliert, oder über Ventilatoren, die die Luft ansaugen, gewonnen. Sie treffen in der Wärmepumpe auf ein Kältemittel, das bei niedriger Temperatur verdampft. In einem Kompressor wird der Dampf verdichtet und dadurch sehr warm. Diese Wärme wird in den Heizungskreislauf abgegeben.
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Hohe Kosten, aber auch hohe Fördermittel möglich
Einen Großteil ihrer Energie gewinnt die Wärmepumpe kostenlos aus der Umwelt, laut dem Bundesverband Wärmepumpe sind es rund drei Viertel. Strom wird aber zum Betrieb der Pumpe nötig. Da den Wärmepumpen eine tragende Rolle bei der Energiewende zugeschrieben wird, werden sie gefördert. Das soll die Kosten von rund 15.000 bis 35.000 Euro (plus mögliche Kosten für Umbauten im Haus oder Erdbohrungen) abfedern.
Wer eine Wärmepumpe in einem Bestandsgebäude installiert, erhält eine Grundförderung von 25 Prozent der Kosten vom Staat. Der Anteil steigt auf 35 Prozent, wenn dadurch eine Öl- oder Nachtspeicherheizung oder eine Gasheizung mit über 20 Jahren Betriebszeit ersetzt wird.
Weitere 5 Prozent bekommt man, wenn die Wärmequellen ihre Energie aus Erde, Wasser oder Abwasser ziehen. Maximal sind also 40 Prozent Förderung für ein Bestandsgebäude drin, bei einer Deckelung von 60.000 Euro pro Wohneinheit.
Außerdem kann es regionale Fördertöpfe geben. Der Bundesverband Wärmepumpe bietet einen Förderrechner online an, auch CO2online hat einen Fördermittel-Check.

In schlecht gedämmten Häusern wird der Wärmepumpen-Betrieb teuer
Verbraucherzentrale-Energieberater Stefan Materne weist darauf hin, dass viel auf die richtige Größe der Pumpe ankommt und sichergestellt ist, dass das Haus wirklich für sie geeignet ist.
„Im Neubaubereich haben Wärmepumpenheizungen schon einen Anteil von über 50 Prozent“, sagt Materne. Energieeffiziente Neubauten benötigen am wenigsten Energie zum Heizen bei geringen Systemtemperaturen. Auch in Bestandsbauten können Wärmepumpen in Frage kommen – aber im Prinzip nur, wenn die Gebäude gut gedämmt sind und die Modelle zum Gebäude passen.
„Entscheidend ist die Vorlauftemperatur der Heizung“, sagt Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands. Das ist die Temperatur, die das Wasser im Heizungssystem hat, wenn es aus der Pumpe in die Leitungen und Heizkörper strömt. „Je geringer sie ist, desto effizienter arbeitet die Wärmepumpe und umso weniger Strom wird verbraucht.“
Eine Wärmepumpe in einem unsanierten Haus mit hohem Wärmeverlust und hoher Vorlauftemperatur führt im Umkehrschluss häufig zu hohen Energiekosten. Eine Studie zeigte, dass dies einer der häufigsten Fehler beim Einbau und Betrieb von Wärmepumpen ist.
Ideal seien Vorlauftemperaturen von 35 bis 40 Grad im Dauerbetrieb. Aber auch bei höheren Vorlauftemperaturen von 55 Grad reichten in den meisten Bestandsgebäuden aus. Das heißt: Der Wechsel zu einer Wärmepumpe ist auch im Altbau möglich, es kann aber sein, dass weitere Installationen und Kosten dazukommen, zum Beispiel für den Austausch von Heizkörpern oder die Dämmung der Wände und Decken.
Ob das eigene Haus geeignet ist, errechnen Handwerker oder Ingenieure. Stefan Materne rät, vor dem Einbau auch unbedingt die Heizlast berechnen zu lassen. „Dann kann die Wärmepumpe passgenau dimensioniert werden und optimal arbeiten.“
Die Maßeinheit für die Effizienz einer Wärmepumpe ist die „Jahresarbeitszahl“, die zwischen drei und vier liegen sollte. Je höher, desto besser. Eine Jahresarbeitszahl von drei bedeutet, dass der Einsatz von einem Teil Strom zu drei Teilen Wärme führt. Nutzer können den Wert in der Regel im Menü ihres Geräts ablesen.

Wichtig ist, auf Lärmschutz zu achten, speziell, wenn sie mit Ventilatoren arbeiten. Die machen Geräusche, müssen mindestens drei Meter Abstand zu den Nachbarn haben. Denn die können den Abbau einer Schall-Nervensäge verlangen. Ein Online-Schallrechner des Bundesverbands Wärmepumpe hilft bei der Einschätzung von Modellen und geeigneten Standorten.