Ernährungs-Mythen auf dem Prüfstand
Verkalken meine Blutgefäße, wenn ich hartes Wasser trinke?
Hartes Leitungswasser sorgt für lästige Kalkablagerungen in Wasserkocher und Kaffeemaschine. Hat das auch Auswirkungen auf die Blutgefäße im Körper?

„Das Berliner Wasser enthält viele wertvolle Mineralien und Spurenelemente. Mit einer Gesamthärte von 14 deutschen Härtegraden ist sein Charakter eher hart. Was salopp als ‚kalkhaltig‘ bezeichnet wird, ist für den menschlichen Körper gut, ärgert jedoch Kaffeemaschine, Geschirrspüler und Co“, schreiben die Berliner Wasserbetriebe und räumen damit gleich mit einem Mythos auf:
Wer hartes Leitungswasser trinkt, muss keine Sorge haben, dass das der Gesundheit schadet. „Der weitverbreitete Irrglaube, dass hartes Wasser zu einer Verkalkung der Blutgefäße führt, ist unbegründet“, so Silke Noll, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern. Für die Entstehung einer Atherosklerose sind andere Faktoren entscheidend: Entzündungsprozesse in den Gefäßwänden und die Blutfettwerte etwa.
Calcium und Magnesium für Härte verantwortlich
Übrigens: Für die Härte des Wassers sind laut der Verbraucherzentrale die Mineralstoffe Calcium und Magnesium verantwortlich. Bei hartem Wasser hat sich besonders viel davon aus dem Boden gelöst und sich dann mit dem im Wasser vorhandenen Kohlendioxid verbunden.
Die beiden Mineralstoffe sind dabei für unseren Körper wichtig. Calcium sorgt für stabile Knochen und Zähne, Magnesium unter anderem dafür, dass unsere Muskeln und Nerven gut funktionieren können.
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Doch die Menge an Magnesium und Calcium, die in hartem Trinkwasser steckt, reicht längst nicht aus, um den Bedarf des Körpers vollständig zu decken. Würde man das anstreben, müsste man täglich einen Eimer Wasser – also zehn Liter – trinken, wie es vom Umweltbundesamt heißt.
Mittelmeerkost gegen verkalkte Arterien
Einer Arterienverkalkung kann man gezielt mit einer gesunden Ernährung entgegenwirken. Verkalkte Adern entstehen, wenn sich Fette im Blut an den Gefäßwänden ablagern. Das ruft Entzündungszellen auf den Plan, die das Fett eigentlich abbauen sollen. Nicht immer gelingt ihnen das vollständig. Sterben die Zellen ab, hinterlassen sie Kalk.
Die Folge: mit Fett und Kalk verengte Gefäße. Doch man kann dem Verschleiß entgegenwirken: Vor allem die sogenannte Mittelmeerkost hat in zahlreichen Studien gezeigt, dass sie das Risiko einer Arteriosklerose und deren Folgeerkrankungen deutlich senken kann. Sie besteht zu großen Teilen aus Obst und Gemüse, Nüssen, pflanzlichen Ölen und Fisch, dazu Vollkornprodukten.

Übrigens: Wussten Sie, dass regelmäßiges Entkalken von Haushaltsgeräten sogar Strom sparen kann? Nehmen wir das Beispiel Kaffeemaschine: In den Leitungen lagert sich nach und nach der Kalk ab und diese verstopfen. Eine Folge: Die Maschine muss stärker heizen, um auf die notwendige Temperatur zur Kaffeezubereitung zu kommen. Der Stromverbrauch erhöht sich.
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Gegen Kalk wirkt jede Säure. Aber nicht jedes Mittel eignet sich für empfindliche Hausgeräte. So warnen manche Hersteller vor der Verwendung von Essig, da seine Säure Gummi- und Kunststoffteile des Gerätes angreifen und beschädigen kann. Sollten sich Hausmittel eignen, ist gut zu wissen: Zitronensäure hat einen höheren Siedepunkt als Essig und eignet sich zum Entkalken mit heißem Wasser. Essig sollte man besser stark verdünnt anwenden, denn er ist aggressiver als Zitronensäure und kann Metallteile schädigen.
Ganz gleich, was zum Entkalken verwendet wird: die Maschine im Anschluss gründlich spülen, damit keine Rückstände der Mittel zurückbleiben. Sonst schmecken Kaffee oder Tee leicht säuerlich.