Vergessen Sie exotische Superfoods: hier kommen die heimischen Starkmacher
Walnuss statt Avocado, Johannisbeeren statt Goji und Co.

Wer sich gesund ernähren will, kommt in Ratgebern an sogenannten Superfoods nicht vorbei. Alle paar Monate kommt ein neuer heißer Kandidat aufs Tablet, meist kommen die gesunden, vitaminreichen Superlebensmittel von weit her. Sie heißen Açaí, Chia, Goji, Matcha, Quinoa oder Avocado. Von Kurkuma über Spirulina bis Amaranth und Co. gibt es jede Menge dieser meist getrocknet oder als Pulver angebotenen Zutaten.
Wissenschaftlich belegt sind Superkräfte dieser exotischen Erzeugnisse mit ihren Mikronährstoffen jedoch nicht.
Heimisches Superfood: Nährstoffreiche Helden von nebenan
Dass es in der heimischen Küche mindestens genauso gute Superfoods gibt, die schon lange als gesund bekannt sind, wird gern vergessen. Das Apothekenmagazin Diabetes Ratgeber zeigt in seiner aktuellen Ausgabe, welche regionalen Früchte und Gemüse mindestens genauso viele Nährstoffe enthalten, deutlich günstiger sind - und zudem auch noch besser fürs Klima.
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Walnuss statt Avocado: Avocados aus Mexiko und Mittelamerika sind wegen ihres hohen Gehalts an ungesättigten Fettsäuren beliebt. Allerdings weisen Walnüsse aus Europa einen höheren Gehalt an einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren auf und sind lange lagerfähig. Außerdem liefern sie pflanzliches Eiweiß - das macht sie zu einem heimischen Superkraftstoff für den Körper. Achten Sie beim Kauf auf Bioware. Oft sind Walnüsse mit Laugen behandelt, die die Schimmelbildung hemmen sollen.

Leinsamen statt Chiasamen: Wegen des hohen Ballaststoffanteils gelten Chiasamen als Schlankmacher, die Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend. Besonders beliebt ist ein Pudding aus den aufgeqollenen Samen. Heimische Alternative: Leinsamen, die ebenso viele Ballaststoffe und Eiweiß liefern, aber mehr Omega-3-Fettsäuren. Tipp: Weil sie geringe Mengen an Blausäure enthalten, maximal 45 Gramm pro Tag essen. Auch Leinsamen sind besser bekömmlich, wenn sie eingeweicht und vorher geschrotet worden sein. Auch das ÖL aus Leinsamen ist ein wahrer Gesundbrunnen. Am liebsten gibt es Pellkartoffeln mit Quark und Leinöl.
Schwarze Johannisbeeren statt Gojibeeren: Als wahre Wunderfrucht gelten Gojibeeren, abwehrstärkend durch hohen Vitamin-C-Gehalt. Die getrockneten roten Früchte peppen Müslis und Joghurts auf. Doch Schwarze Johannisbeeren, die es in Deutschland frisch oder als Saft gibt, enthalten mehr Vitamin C und sind auch deutlich preiswerter. Zudem sind die meist getrocknet aus China importierten Gojibeeren mit Pestiziden belastet.
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Rotkohl statt Açaí-Beeren: Vor schädigenden Oxidationsprozessen sollen Açaí-Beeren den Körper schützen. Aber auch Rotkohl und andere heimische blaue und violette Gemüse- und Obstarten wie Rote Bete, blaue Bohnen, Heidelbeeren und blaue Trauben sind reich an Pflanzenfarbstoffen (Anthocyanen) und stehen den exotischen Beeren somit in nichts nach.
Hirse und Hafer statt Quinoa: Vor allem für Veganer ist Quinoa eine attraktive Eiweißquelle. Außerdem enthalten die „Heilsamen der Maya“ für ein pflanzliches Lebensmittel viel Eisen und sind frei von Gluten. Die günstige heimische Alternative sind Hafer und Hirse. Sie verfügen ebenfalls über viel wertvolles Eiweiß und reichlich Eisen. Gut zu wissen: Hirse ist wie Quinoa eine glutenfreie Körnerfrucht.

Warum also in die Ferne schweife, wenn Hagebutte, Sanddorn , Brennnessel, Löwenzahn und Giersch gleich um die Ecke wachsen. Heimisches Superfood hat kürzere Transportwege ohne Schiff oder Flugzeug, was sich positiv auf Ihre Ökobilanz auswirkt. Und preiswerter ist es allemal.
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Das deutsche Superfood schlechthin ist übrigens Sauerkraut: Bei Sauerkraut handelt es sich um die fermentierte Form von Weißkohl. Mikroorganismen – vor allem Milchsäurebakterien – vergären den im Kohl enthaltenen Zucker zu Milchsäure. Durch den Verzehr von Sauerkraut erreichen die Milchsäurebakterien den Darm und entfalten dort zahlreiche positive Wirkungen. Auch Grünkohl, der gerade Saison hat, ist eine wahre Nährstoff-Bombe. Zugreifen.