Joe Biden ist erkrankt

Prostatakrebs: Darum ist er tückisch. Das sind die Symptome

Der ehemalige US-Präsident ließ am Wochenende miteilen, dass er an Prostatakrebs erkrankt ist. Früh erkannt, ist dieser Krebs gut zu behandeln. Das müssen Sie zu Früherkennung und Symptomen wissen.

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Die Untersuchung der Prostata ist für die Früherkennung von Prostatakrebs wichtig.  Deshalb sollten Männer ab 45 Jahren einmal im Jahr die Prostata untersuchen lassen.
Die Untersuchung der Prostata ist für die Früherkennung von Prostatakrebs wichtig. Deshalb sollten Männer ab 45 Jahren einmal im Jahr die Prostata untersuchen lassen.Depositphotos / Imago

Amerikas Ex-Präsident Joe Biden hat seine Prostatakrebs-Erkrankung öffentlich gemacht. Wie er sind viele, vor allem ältere, Männer davon betroffen. Prostatakrebs ist die häufigste Krebsart beim Mann in Deutschland, jährlich erhalten über 65.000 die Diagnose. Und er ist tückisch: Anfänglich macht Prostatakrebs keine Beschwerden, sondern erst, wenn der Tumor größer geworden ist.

Der 82-jährige Joe Biden leidet an einer „aggressiven Form“ von Prostatakrebs. Nach Angaben seines Büros hat der Krebs bereits in die Knochen gestreut. Geheilt werden kann metastasenbildender Prostatakrebs nicht, doch entsprechende Behandlungen können die Lebenserwartung verlängern. Bei einer frühzeitigen Diagnose ist Prostatakrebs gut behandelbar. Das sollten Männer wissen:

Wie merkt man Prostatakrebs? Die typischen Symptome

Beim Prostatakarzinom treten Symptome meist spät auf. Und wenn die Prostata Probleme macht, ist es längst nicht immer Krebs. Sicher ist aber: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für Männer, daran zu erkranken. Durch welche Symptome macht sich das Prostatakarzinom bemerkbar:

Mögliche Symptome bei Prostatakrebs
  • Schmerzen in der Prostata
  • Beeinträchtigung der Blasen- oder Darmentleerung
  • Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit
  • „Ischias“-Schmerzen
  • Vermehrter Harndrang, insbesondere nachts
  • Schmerzhafte Ejakulation

Zwar handele es sich meist um Symptome einer gutartigen Prostatavergrößerung, so die Deutsche Krebsgesellschaft. Dennoch lautet der Expertenrat übereinstimmend: Suchen Sie in jedem Fall den Arzt auf, wenn Sie eine oder mehrere dieser Beschwerden bei sich beobachten. Je früher eine bösartige Erkrankung erkannt wird, desto besser sind in vielen Fällen die Heilungs- und Überlebenschancen.

Prostatakrebs: Wie läuft die Untersuchungen zur Früherkennung ab?

Bei der Früherkennung von Prostatakrebs kommen zwei Maßnahmen zum Einsatz:

Tastuntersuchung: Männer ab 45 Jahren können einmal jährlich kostenlos die Leistungen des gesetzlichen Früherkennungsprogramms in Anspruch nehmen. Dazu gehören: Ein Gespräch mit dem Arzt zu eventuellen Beschwerden oder Symptomen. Die Untersuchung der Geschlechtsorgane und der Lymphknoten in der Leiste. Und das Abtasten der Prostata vom Enddarm aus. Mit dem Finger kann der Urologe Veränderungen an der Prostata feststellen und unter Umständen einen größeren Tumor ertasten.

PSA-Test: Als allein ausreichend zur Früherkennung von Prostatakrebs gilt die Tastuntersuchung nicht. Wer sich für eine Früherkennung entscheidet, sollte daher mit seinem Arzt auch über den sogenannten PSA-Test reden. Eine erhöhte Konzentration des prostataspezifischen Antigens (PSA) im Blut kann auf eine Erkrankung im frühen Stadium hinweisen. Der Test ist eine individuelle Gesundheitsleistung (iGeL) und muss selbst bezahlt werden.

Fachleute weisen aber darauf hin, dass es auch Nachteile gebe, etwa Überdiagnosen und Überbehandlung – auch deshalb wird empfohlen, sich individuell zu informieren und beraten zu lassen. Ob und welche Therapie für einen Mann infrage kommt, hängt vor allem vom Tumorstadium ab, außerdem spielen Alter, Begleiterkrankungen und persönliche Wünsche und Erwartungen eine Rolle.