Wetterumschwünge können bei wetterfühligen Menschen für Kopfschmerzen sorgen.
Wetterumschwünge können bei wetterfühligen Menschen für Kopfschmerzen sorgen. Foto: dpa/Christin Klose

Gerade ächzte Berlin noch unter den frostigen Temperaturen – nun klettert das Thermometer in die Höhe! Der Frühling kommt, und das mit riesigen Schritten. Bis zu 20 Grad Celsius sollen es am Wochenende werden – die Tage werden vor allem für wetterfühlige Menschen schwer. Viele klagen etwa über Kopfschmerzen. Was tun?

Sind die Temperaturschwankungen, die wir derzeit erleben, eigentlich noch normal? Das fragen sich viele. Für Wetter-Experten sieht es da ganz anders aus. Dass die Temperaturen „aus dem Keller in das Dachgeschoss des hiesigen Temperaturspektrums“ schießen, könne im Februar schon vorkommen, erklärt der Deutsche Wetterdienst. Der Temperatur-Fahrstuhl dieser Tag sei kein alljährliches Ereignis, aber auch nicht rekordverdächtig. „Der Februar verläuft wettertechnisch durchaus sehr gegensätzlich, vermag also nach eiskaltem Winterwetter gerne auch mal mit verfrühter Frühlingswärme zu überraschen“, sagen die Offenbacher Meteorologen. Insofern seien die aktuellen Ausschläge „eine Art Paradebeispiel“.

Wetterumschwünge bringen oft Kopfschmerzen, Schwindel, Nervosität

Problematisch wird es in den kommenden Tagen aber für wetterfühlige Menschen. Ein Wetterumschwung wie dieser kann sie aus dem Gleichgewicht bringen und neben Schwindel oder Kopfschmerzen auch zu gereizter Stimmung, Konzentrationsstörungen und Nervosität führen. Grundsätzlich müsse sich jeder klarmachen, dass sich der Körper erst an neue Wetterbedingungen gewöhnen muss, sagte Thomas Aßmann vom Deutschen Hausärzteverband. Er rät: „Gehen Sie in diesen Tagen vorsichtig mit sich um, lassen Sie alles etwas langsamer angehen.“ Er erklärt die Ursache der Wetterfühligkeit: Wenn es draußen wärmer wird, erweitern sich die Gefäße. Dann versackt das Blut, der Kopf schwirrt.

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Wer mit dem Wetter kämpft, kann seinem Körper allerdings etwas Gutes tun. Empfohlen werden etwa Spaziergänge an der frischen Luft – auch bei schlechtem Wetter. So wird der Körper an alle Wetterlagen gewöhnt, zugleich stärken lange Spaziergänge, Wanderungen oder sogar Jogging-Runden die Ausdauer. „Ein Ausdauertrainingsmangel wirkt sich negativ aus, gleichzeitig sind auch Menschen, die übertrainiert sind, besonders empfindlich“, rät etwa Prof. Angela Schuh, Leiterin des Fachbereichs für Medizinische Klimatologie, Kurortmedizin und Prävention an der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Um vorzubeugen, sollten Betroffene den eigenen Körper abhärten

Betroffene sollten außerdem den eigenen Körper abhärten, um vorzubeugen. Denn auch ein sogenannter thermoregulatorischer Trainingsmangel führe zur Wetterfühligkeit. „Dieses System können wir ebenfalls trainieren“, so Schuh. „Zum Beispiel durch Kneippsche Anwendungen, Warm-Kalt-Duschen oder Saunabesuche ─ immer in Absprache mit einem Arzt.“

Wer allgemein ein gesundes Leben führt, ist weniger anfällig für Wetterfühligkeit. Ausreichend Schlaf und gesunde Ernährung helfen, außerdem sollte gerade in den Zeiten der Wetterumstellung auf zu viel Kofffein, Nikotin und Alkohol verzichtet werden. Wer unter der Wetterfühligkeit leidet, kann zudem zu einem bewährten Hausmittel greifen: Melissen-Tee! Das Kraut wirkt beruhigend auf den Körper. Dafür einfach 1-3 Teelöffel geschnittene Melissenblätter (es gibt auch fertige Teebeutel im Handel) mit 150 Milliliter kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Drei bis vier Tassen täglich sollen helfen.