Wer mehr Schritte geht, lebt gesünder und länger
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Wer mehr geht, lebt gesünder. Das versprechen jedenfalls immer wieder Studien, deren zufolge eine höhere tägliche Schrittzahl mit einer geringeren Sterblichkeit verbunden ist. Insbesondere bei Menschen, die 12.000 Schritte und mehr am Tag machten, sei die Mortalität und hier insbesondere die in Folge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich gesenkt, berichten die Wissenschaftler im Fachblatt „JAMA“. Unerheblich sei dabei die Intensität der Schritte.

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„10.000 Schritte am Tag halten gesund“ - so lautete vor vielen Jahren das Werbeversprechen eines japanischen Schrittzähler-Herstellers. Auch ohne wissenschaftlichen Beleg folgten viele Menschen der Empfehlung mithilfe von Fitnesstrackern und Smart Watches. Wie viele Schritte aber optimal für die Gesundheit sind, ist wissenschaftlich umstritten: So ergaben spätere Studien unterschiedliche Werte, die von 4500 bis 18.000 Schritten reichen.

Das Team um den Mediziner Pedro Saint-Maurice vom US-amerikanischen Nationalen Krebs-Institut wertete für seine Studie Daten des „National Health and Nutrition Examination Survey“ (NHANES) aus, einer repräsentativen Erhebung, die den Gesundheitsstatus und den Lebensstil von US-Amerikanern erfasst. Hier fokussierten sie sich auf 4840 Über-40-Jährige, die zwischen 2003 und 2006 für bis zu sieben Tage einen Bewegungssensor trugen. Im Durchschnitt machten diese pro Tag 9124 Schritte. Laut einer Folgeerhebung von Dezember 2015 waren 1165 Teilnehmer jener Studiengruppe in der Zwischenzeit verstorben, die meisten von ihnen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen (406) oder Krebs (283).

Die Forscher errechneten aus diesen Informationen das Sterberisiko für verschiedene Schrittgruppen. Das Ergebnis: Für diejenigen, die jeden Tag weniger als 4000 Schritte machten, lag die Mortalität bei 76,7 pro 1000 Personenjahre. Mit „Personenjahren“ wird die Summe der individuellen Jahre beschrieben, die alle an einer Studie teilnehmenden Personen insgesamt unter Beobachtung standen - derartige Werte drücken Trends und Risikobewertungen aus.

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Und ein solcher Trend wird deutlich beim Vergleich der sich eher weniger bewegenden Teilnehmer mit denen, die mehr Schritte machten: Denn bei denjenigen, die täglich zwischen 4000 und 7999 Schritte gingen, lag das Sterberisiko bei 21,4 pro 1000 Personenjahren. Bei zwischen 8000 und 11.999 Schritten betrug dieser Wert nur noch 6,9 und für alle, die mehr als 12.000 Schritte taten, schließlich 4,8.

Intensität der Schritte ist unerheblich

Keinen Einfluss auf die Mortalität hatte indes die Intensität der Schritte, wenn sie an deren Gesamtzahl pro Tag angepasst wurde - ein Ergebnis, das eine Untersuchung der „Harvard Medical School“ im vergangenen Jahr schon für ältere Frauen festgestellt hatte.

Die Tendenzen der Studie finden sich insbesondere bei einem Vergleich der Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen in den verschiedenen Schrittgruppen wieder, was nicht überrascht. Denn dass mehr Bewegung das Risiko für derartige Krankheiten gerade im Alter verringert, wurde bereits durch zahlreiche Untersuchungen belegt und wird folglich von unterschiedlichen medizinischen Fachgesellschaften wie auch dem Bundesgesundheitsministerium empfohlen. Erst kürzlich hatte die American Heart Association vermeldet, dass täglich mehr Schritte das Risiko für Diabetes und Bluthochdruck senken.