Diese gelartige Knetmasse soll Verunreinigungen von der Tastatur entfernen.
Diese gelartige Knetmasse soll Verunreinigungen von der Tastatur entfernen. imago

In Coronazeiten wird überall desinfiziert, gewischt und gereinigt: Am Eingang vieler Geschäfte und Büros stehen Hygienespender, ständiges Händewaschen gehört zum A und O – obwohl wir längst wissen, dass das Coronavirus so gut wie nie über Kontaktinfektionen übertragen wird. Aber auch andere Erreger können unsere Gesundheit angreifen. Und ausgerechnet dort, wo sich die meisten Keime sammeln, wird nur ganz selten geputzt.

Hunderte Erregerstämme lauern am Arbeitsplatz

Bis zu 400 Bakterienstämme sammeln sich am Arbeitsplatz: deutlich mehr, als auf einer Klobrille nachzuweisen sind! Aber während die Toilette in Büros oder Praxen täglich gesäubert wird, lauert die große Gefahr ganz woanders. Denn trotz aller Hygienemaßnahmen tragen wir an den Händen Keime und verbreiten sie immer dann, wenn wir Gegenstände anfassen. Und so weisen Forscher auf einer Computertastatur Dutzende Bakterienstämme nach. Darunter befinden sich auch Darmbakterien, die unter Umständen krank machen können.

Vor allem, wer den Computer mit Kollegen teilt, dem fällt auf, dass die Tastatur zu einem Sammelbecken für Allerlei wird, das Menschen so hinterlassen: Härchen, Hautschuppen, Brötchenkrümel: einfach ekelhaft! Und unter Umständen sogar gesundheitsgefährlich. Denn oberflächliches Wischen hilft nicht, wenn der Schmutz unter der Tastatur sitzt. 

Beim Reinigen unterscheiden Experten zwischen Laptop- und PC-Tastaturen. Denn bei Laptops ist mehr Vorsicht angezeigt, PC-Tastaturen kann man komplett zerlegen und Tasten sogar unter fließendem Wasser reinigen. Das ist bei Laptops komplizierter.

So reinigen Sie Ihre Laptop-Tastatur

Reinigen Sie Ihr Laptop regelmäßig, bevor sich zuviel Schmutz ansammelt. In regelmäßigen Abständen sollten Laptops auch feucht gereinigt werden. Bevor Sie mit einem feuchten Tuch die Tastatur abwischen, nehmen Sie das Gerät unbedingt vom Netz – denn es besteht Kurzschluss-Gefahr! Wer auf Nummer sicher geht, nimmt auch den Akku heraus.

Am besten verwenden Sie ein Mikrofasertuch. Auf dem Markt werden Spezialreiniger angeboten, doch ein übliches, mildes Reinigungsmittel tut es auch. Verwenden Sie möglichst wenig Wasser, damit keine Flüssigkeit in die elektronischen Teile tropft. Zum Nachwischen unbedingt ein fusselfreies Tuch verwenden.

Unter den Tasten saugen Sie am besten mit einem Staubsauger. Mit einer Zahnbürste kommen sie zwar auch dorthin und können Dreckspartikel lösen, entfernen lässt sich der Dreck jedoch am besten mit dem Unterdruck des Staubsaugers. Vorsicht: stellen Sie den Sauger auf die schwächste Stufe und halten Sie etwas Abstand vom Laptop.

So reinigen Sie Ihre PC-Tastatur

Zum Reinigen der Tastatur verwenden Sie am besten ein Mikrofasertuch.
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Zum Reinigen der Tastatur verwenden Sie am besten ein Mikrofasertuch.

Gehen Sie bei oberflächlicher Verschmutzung wie beim Laptop vor. In regelmäßigen Abständen können Sie die Tastatur komplett zerlegen. Damit Sie später keine Mühe mit der richtigen Anordnung der Tasten haben, knipsen Sie einfach ein Handyfoto von der Tastatur, bevor Sie loslegen!

Mit Hilfe eines Schraubenziehers lösen Sie jetzt die Tasten. Anschließend können Sie diese unter fließendem Wasser mit Spülmittel reinigen. Verwenden Sie keinen aggressiven Reiniger, damit sich die Beschriftung der Tasten nicht löst. Einige Hersteller bieten sogar Tastaturen an, deren Teile man in die Spülmaschine stecken kann. Das sollten Sie allerdings nur dann tun, wenn es ausdrücklich in der Bedienungsanleitung angegeben ist.

Auch bei PC-Tastaturen hilft der Saugstrahl eines Staubsaugers, um Krümel und andere Partikel unter den Tasten zu entfernen.

Der Knete-Trick

Im Spezialhandel gibt es eine gelartige Klebemasse, mit der Schmutzpartikel von oder unter den Tasten entfernt werden können. Die Hersteller werben auch mit einer antibakteriellen Wirkung.

Profis halten jedoch auch eine günstige Alternative für empfehlenswert: Nehmen Sie einfach Knet-Reste! Wenn die Kinder keine Lust mehr haben, mit Knetmasse zu spielen, werfen Sie diese nicht weg: Denn auch sie nimmt den Schmutz auf. Zusammen mit den Krümeln, Bröseln und Härchen fliegt sie anschließend auf den Müll.