Joghurtdeckel ablecken: So gefährlich ist es wirklich!
Kann sich tatsächlich die Aluminiumschicht lösen? Schadet das der Gesundheit? Was stimmt denn nun?

Haben Sie es nicht auch schon gemacht?! Schnell mit der Zunge über den Joghurtdeckel fahren. Da klebt so viel Leckeres dran. Das will man doch nicht verschwenden.
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Insbesondere Kinder tun es gerne. Und wir Erwachsenen fragen uns regelmäßig: Ist das vielleicht gefährlich? Kann die Aluminiumbeschichtung des Deckels der Gesundheit schaden? Wie ist es denn nun wirklich?
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Aluminium kann unserem Körper ernsthaft schaden
Richtig ist: Das Leichtmetall Aluminium kann unserem Körper in zu großen Mengen ernsthaften Schaden zufügen. Es belastet das Nervensystem und wirkt sich negativ auf die Fruchtbarkeit aus. In Studien wird noch untersucht, ob Aluminium sogar Alzheimer oder Krebserkrankungen auslösen kann.
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Das Problem an Aluminium ist, dass es beginnt sich aufzulösen und Bestandteile freigibt, wenn es Salz oder Säure ausgesetzt wird. Deshalb empfiehlt das Bundesinstitut für Risikobewertung auch, säurehaltige oder salzige Lebensmittel nicht in Aluschalen oder -folie zu lagern.
Joghurtdeckel abzulecken: Wie gefährlich ist es wirklich?
Trotzdem ist es im Regelfall nicht gefährlich, den Deckel des Joghurts abzulecken. Denn: Der Joghurt selbst kommt mit dem Aluminium nicht in Berührung. Das verhindert eine Kunststoffschicht, die unter strengen Bedingungen hergestellt wird und gesundheitlich unbedenklich ist.
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Zu diesem Verfahren darf es keine Ausnahme geben. So ist es im Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz geregelt. Demnach dürfen Verpackungsstoffe generell nicht auf Lebensmittel oder deren Oberflächen übergehen. Ausgenommen davon sind nur gesundheitlich unbedenklich Anteile, die technisch unvermeidbar sind.
Fakt ist aber auch: Es können sich geringe Mengen Aluminium lösen, wenn die erwähnte Kunststoffschicht beschädigt wurde. Dabei sollten die freigesetzten Mengen Aluminium aber so klein sein, dass sie keine gesundheitlichen Folgen haben können.
Täglich mit Aluminium-Rückständen in Kontakt
Mit Rückständen des gefährlichen Leichtmetalls kommen wir ohnehin täglich in Kontakt. Spuren finden sich im Trinkwasser und in Kosmetik-Produkten, lösen sich zum Beispiel von Pfannen. Das Ärzteblatt klärte darüber auf, dass gesunde Menschen den größten Teil des Aluminiums wieder ausscheiden. Die Experten sehen „keine akuten gesundheitlichen Effekte“, wenn Aluminium über die Nahrung aufgenommen wird.
Das bedeutet auch: Das Ablecken des Joghurtdeckel ist unbedenklich – eigentlich. Denn es gibt ein „Aber“. Der Deckel hat scharfe Kanten und kann die Zunge verletzen. Deshalb verzichten Sie vielleicht doch besser auf das Ablecken. In keinem Fall sollten Sie auf dem Deckel herumkauen oder Teile davon verschlucken.