In diesen Ländern ist Trinkgeld verpönt oder sogar verboten
In Deutschland ist Trinkgeld üblich, in manchen Cafés in Berlin stehen sogar extra Becher dafür an der Kasse. Doch es gibt Länder, da setzt man sich mit einem Trinkgeld ganz schön ins Fettnäpfchen.

Wenn man nach einem Restaurantbesuch zufrieden war, wenn der Frisör die Haare gut schnitt oder andere Dienstleistungen gut erbracht wurden, ist es in Deutschland üblich, dies mit einem Trinkgeld zu belohnen. In Berlin wirbt das Taxigewebe sogar auf Plakaten für den Extra-Euro nach der Fahrt. Doch was hier zum guten Ton gehört, ist anderswo gar nicht gern gesehen, unnötig oder sogar verboten.
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Dabei ist das Prinzip des Trinkgeldes schon uralt. Der deutsche Ausdruck „Trinkgeld“ taucht erstmals im späten Mittelalter auf. Im Benimm-Klassiker „Über den Umgang mit Menschen“ rät Adolph Freiherr von Knigge bereits 1788 „dem Wagenmeister ein gutes Trinkgeld zu geben“, schreibt das Portal Gastro Academy. Die Intention des Spenders sei also gewesen, dass das Trinkgeld auf sein Wohl vertrunken wird. In vielen europäischen Ländern sei es demnach seit dem Mittelalter üblich gewesen, Dienstleistungen von Boten, Handwerkern und Fuhrleuten mit Trinkgeld zu belohnen. Der Übergang zur Bestechung war damals fließend.
Japan
Die japanische Kultur kennt das Geben von Trinkgeldern nicht. Hier wird man eher beleidigt reagieren, wenn ein Kunde mehr bezahlen will, als eigentlich nötig. In Japan gilt das Prinzip, nach einem erstklassigen Service zu streben. Dieser braucht über den Lohn hinaus keine Anerkennung. Im Gegensatz zu anderen Ländern Asiens ist das Annehmen von Trinkgeld in Japan gesetzlich allerdings nicht verboten.
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Thailand
In Thailand kennt man Trinkgeld erst seit viele Touristen aus Amerika kommen. Die sind es gewöhnt, mit dem Tip mehr zu geben als nötig. Es kommt also ein wenig auf die Region an, ob Trinkgeld üblich ist oder nicht. Mit Geld prahlen oder prassen aber ist in jedem Fall nicht angesagt. Thais finden das nicht besonders smart und belächeln das großspurige Gehabe.
Italien
Hier hat das Trinkgeld außerhalb der Tourismuszonen eine recht geringe Bedeutung. Teils wird das Rückgeld bis auf den Cent genau gefordert.
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China
Wie in Japan ist es auch in China absolut unüblich, in Hotels, Bars oder Restaurants ein Trinkgeld zu geben. Chinese können die milde Gabe ebenfalls als unhöflich auffassen. Also lieber die Geldbörse zu lassen. Es gibt sogar Restaurants, die ihren Kellnern untersagen, Trinkgeld anzunehmen. An vielen Flughäfen sind Trinkgelder ebenfalls verboten.
Singapur
In Singapur ist oft eine Servicegebühr von zehn Prozent in der Rechnung von Bars oder Restaurants bereits enthalten. Noch mehr Trinkgeld braucht es daher nicht. Bei Begeisterung ist es allerdings auch nicht verboten, dies mit Extra-Geld zu zeigen.

Skandinavien
Trinkgeld ist auch hier eher ungewöhnlich. In Bars und Restaurants geben die Kunden bei ausgezeichnetem Service zwischen 5 % und 15 % der Rechnung an Trinkgeld. Das ist aber die Ausnahme.
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Neuseeland
In Neuseeland erwartet keiner ein Trinkgeld. Kunden, die dennoch eins zahlen wollen, werden auch schon mal darauf aufmerksam gemacht, dass das Trinkgeld nicht nötig ist.
Übrigens: in der DDR war das Geben von Trinkgeld verboten. Die Menschen zahlten es dennoch. Schließlich ist das Trinkgeld auch ein altes Mittel, seinen Status zu demonstrieren. In Gesellschaft anderer geben wir daher oft mehr, das haben Forscher herausgefunden.