Wohnungssuche in Berlin

Immobilien-Betrug: SO erkennen Sie den Fake

Immer mehr Betrüger nutzen die verzweifelte Wohnungslage in Berlin aus. Mit unseren Tipps enttarnen Sie die Masche kinderleicht.

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Bei der Wohnungssuche lauern überall Fallen, nicht erst beim Vertrag. (Symbolbild)
Bei der Wohnungssuche lauern überall Fallen, nicht erst beim Vertrag. (Symbolbild)Shotshop/IMAGO

Zwei Weisheiten, mit denen Sie wahrscheinlich vertraut sind: Frauen fragt man nicht nach ihrem Alter, und Berliner fragt man nicht danach, wie die Wohnungssuche läuft. Wohnungen sind überteuerte Mangelware, und die Lage wird nur noch schlimmer. Nirgendwo steigen die Mieten so schnell wie in Berlin. Betrüger nutzen die Not der Wohnungsuchenden aus – SO tappen Sie nicht in die Falle.

Verzweifelte Mieter fallen auf Immo-Fake rein

Wohnen in Berlin, das ist vor allem eines: monströse Mieten für wenig Raum. Trotzdem rennen die Leute den Vermietern die Türen ein. Von teilweise weit her reisen sie an, nur um dann in einer Massenbesichtigung mit 50 Leuten eines von vielen Gesichtern zu sein. Da können sich Vermieter einiges erlauben. Und man selbst schraubt die Erwartungen ganz schnell runter.

Genau hier steigen Betrüger ein. Ein verzweifelter Mietkandidat in Berlin, möglicherweise noch unter Zeitdruck, denkt sich beim zwanzigsten schrulligen Vermieter wahrscheinlich nicht mehr viel. Auf einmal verschwimmen die Grenzen: Ist es wirklich so ungewöhnlich, die Miete schon im Voraus zu verlangen? Wenn Sie nicht auf die Betrugsmasche reinfallen wollen, halten Sie Ausschau nach diesen Warnzeichen.

Zeichen für den Immo-Fake: Fotos und Beschreibungen

Einen Immo-Fake kann man aufdecken, bevor man den Vermieter überhaupt kontaktiert. Wenn Sie Bilder der Wohnung bei Google in die umgekehrte Bildersuche geben, sagt Google Ihnen, wo sich die Bilder überall finden. Wenn die Wohnungsbilder auch auf anderen Websites für andere Inserate verwendet werden, ist es wahrscheinlich ein Fake.

Sie können auch die Adresse bei Google Maps eingeben und die Außenansicht mit den Bildern aus der Anzeige vergleichen. Ist das das gleiche Haus? Es lohnt sich außerdem, bei der Beschreibung genauer hinzugucken: Sieht man das, was im Text beschrieben wird, auch auf den Bildern der Anzeige?

Bis zur Schlüsselübergabe ist es ein weiter Weg: In Berlin sind Wohnungen heiße Ware.
Bis zur Schlüsselübergabe ist es ein weiter Weg: In Berlin sind Wohnungen heiße Ware.photothek/IMAGO

Zeichen für den Immo-Fake: Verdächtig niedrige Preise

Zu schön, um wahr zu sein? Dann ist es das wahrscheinlich auch. Immobilien-Fakes sind häufig viel günstiger als die durchschnittliche Miete in der Gegend. Das gilt vor allem auch für auffällig niedrige Nebenkosten. Und für möblierte Wohnungen gilt: Scheint der Preis angemessen oder bekommen Sie hier vermeintlich Designermöbel zu einem Spottpreis?

Die Masche der Immo-Fake-Betrüger

In der Eile und Verzweiflung kann es jedem mal passieren, dass er einen Immo-Fake anschreibt. Spätestens wenn der „Vermieter“ antwortet, sollten aber die Alarmglocken läuten. Häufig kommt da eine lange Mail, wo gerne auch mal die Lebensgeschichte erzählt und auf die Tränendrüse gedrückt wird („die Wohnung habe ich von meinem Onkel geerbt, der an Krebs gestorben ist“). Dann die Krux: Der Vermieter sei aus irgendeinem Grund im Ausland, die Miete müsse deswegen schon im Voraus überwiesen werden, der Schlüssel käme dann per Post. Spätestens jetzt: Sofort die Finger weg!

Immo-Fake, was jetzt?

Ist man einmal auf einen Betrug reingefallen, ist das Geld meistens verloren, die Betrüger sind kaum aufzufinden. Am besten zeigt man das Ganze trotzdem bei der Polizei an, für eine kleine Chance, das Geld doch noch zurückzuholen. Wenn Ihnen bei der Wohnungssuche übrigens eine Anzeige verdächtig erscheint, können Sie anderen Mietern mit dem Melde-Button helfen. Die meisten Immobilien-Plattformen bieten genau für diese Art von Betrug die Möglichkeit, dubiose Inserate per Klick zu melden.