Soll der Baum umziehen, beginnt man am besten zwei bis drei Jahre vorher mit den Vorbereitungen. Die beginnen mit einem Wurzel-und-Kronen-Schnitt.
Soll der Baum umziehen, beginnt man am besten zwei bis drei Jahre vorher mit den Vorbereitungen. Die beginnen mit einem Wurzel-und-Kronen-Schnitt. Christin Klose/dpa

Alte Bäume verpflanzt man besser nicht. Oder doch? Und was muss man beachten, wenn dem Baum ein Umzug droht? KURIER verrät: So pflanzt man einen Baum richtig um!

„Ein Baum passt sich immer an die Bedingungen seines jahrelangen Standorts an. Er weiß genau, woher der Wind weht, wo er Wasser findet und wo andere Bäume stehen“, sagt Christian Hönig, Referent für Baumschutz beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). „Er tauscht Informationen mit seiner Umgebung aus.“

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Deshalb ist es für jeden Baum ein Risiko, umzuziehen. Wer kann, lässt das also bleiben. Manchmal gibt es aber nur diese eine Option, damit der Baum überhaupt eine Chance aufs Weiterleben hat: Er muss von seinem alten Standort weichen. „Bei Bäumen, die über 15 Jahre alt sind, wird es schwierig und sehr aufwendig, aber es ist durchaus möglich“, sagt Christoph Dirksen vom Bund Deutscher Baumschulen. Diese fünf Punkte gilt es zu beachten:

Für den Baum-Umzug viel Vorlaufzeit einplanen

Eins vorweg: Wenn einem heute einfällt, dass der Baum im Garten einem Pool weichen soll, kann man ihn nicht morgen umsetzen. „Große Bäume brauchen eine zwei- bis dreijährige Vorbereitungszeit“, sagt Michael Henze vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau in Bad Honnef.

Diese Vorbereitung beginnt mit einem Wurzel-und-Kronen-Schnitt. Bei älteren Bäumen ist es ratsam, diesen über mehrere Vegetationsperioden zu wiederholen. Bei jüngeren reicht es, wenn man diese Arbeiten in der Vegetationsperiode vor dem geplanten Umzug macht.

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Vor dem Umpflanzen eines Baumen den Wurzelballen verkleinern

Der erste Schritt bei der Vorbereitung des Baumes auf seinen Umzug ist das Verkleinern des Wurzelballens. Nur im perfekten Zustand hat er eine Chance, am neuen Standort gut anzuwachsen. Dazu hebt man um den Baum herum einen Graben aus und sticht dabei überflüssige Wurzeln ab. Der Durchmesser des äußeren Ringes des Grabens beträgt mindestens das 20-Fache des Durchmessers vom Stamm. Der Graben sollte mindestens 20 Zentimeter breit sein und so tief wie der Hauptwurzelbereich.

Der Graben und das Kappen haben ein Ziel: In der Folgezeit nach der Maßnahme wird der Baum neue Feinwurzeln am Wurzelballen bilden. Diese braucht er später auch dringend, um am neuen Standort anzuwachsen.

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Will man einen Baumverpflanzen, sollte man seine Wurzeln vorher gut vorbereiten.
Will man einen Baumverpflanzen, sollte man seine Wurzeln vorher gut vorbereiten. imago/blickwinkel

Baum vor dem Umzug mit Nährstoffen versorgen

Beim Ausstechen des Grabens werden zwangsläufig lange feine Wurzeln gekappt, die sich weit in die Erde hineinziehen und den Baum mit Nährstoffen versorgen. Deshalb ist es wichtig, anschließend den Graben rund um den Wurzelballen mit einem speziellen Substrat mit Stoffen aufzufüllen, die das Durchwurzeln fördern. Und man muss den Ballen regelmäßig gut wässern.

Kronenschnitt vor dem Umzug des Baumes

Die Krone wird schon vor dem Umzug um bis zu 50 Prozent verkleinert – am besten, wenn kein Laub am Baum ist. Bei sehr alten Bäumen sollte man auch das über mehrere Vegetationsperioden wiederholen.

Der richtige Zeitpunkt für die Vorbereitungen auf den Umzug des Baumes

Ein Baum sollte immer außerhalb der Vegetationsperiode umziehen und keinesfalls dann, wenn der Baum noch Laub oder Früchte trägt. Die richtige Zeit ist November bis spätestens Ende April. Wichtig ist, dass kein Frost herrscht.