Pflanzen jetzt richtig aussähen – aber sind alte Samen vom letzten Jahr noch gut?
Sind die alten Samen für Blumen und Gemüse noch zu benutzen? Wir verraten, wie Sie das herausbekommen!

Hobby-Gärtnern kribbelt es so langsam wieder unter den Fingernägeln. Endlich beginnt die Zeit, in der man wieder anfangen kann, den Garten und Balkon aufzuhübschen. Die ersten Frühblüher senden ihre Frühlingsgrüße. Und es wird Zeit, Obst, Gemüse und andere Pflanzen aus Samen vorzuziehen. Aber kann man dazu eigentlich Samen aus dem letzten Jahr nehmen? Wir verraten, wie Sie herausfinden, ob das Saatgut noch brauchbar ist.
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Wie lange sind Samen von Saatgut haltbar?
Das ist ganz unterschiedlich. In der Regel sind es zwei bis drei Jahre. Gekauftes Saatgut hat meist ein Haltbarkeitsdatum. Man findet es auf den Tütchen. Einige Saaten werden mit den Jahren taub, andere sind bei richtiger Lagerung schier unbegrenzt haltbar.
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Warum sollte man eine Keimprobe bei altem Saatgut machen?
Wer Samen eingelagert oder gar noch Bestand aus vergangenen Jahren hat, kann nicht sicher sein, dass die Samen noch gut sind und zu Pracht und Ernte in diesem Jahr führen. Denn Samen halten sich nicht ewig.
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Wie funktioniert die Keimprobe bei Samen?
Die Test-Samen kommen auf feuchte Erde oder feuchtes Küchenpapier. „Wenn mehr als die Hälfte keimt, würde ich die Saat nicht wegwerfen, sondern das, was nachher ausgesät werden soll, ein bisschen dichter säen oder mehr aussäen, als ich brauche“, rät Svenja Schwedtke, Gärtnerin aus Bornhöved in Schleswig-Holstein. Denn Ausfälle wird es trotz erfolgreicher Keimprobe noch geben. Der Test zeigt nur an, dass noch eine ausreichende Menge der älteren Samen keimfähig ist.
Für einen gut einschätzbaren Aussaattest braucht man allerdings einige Samen – je mehr man erübrigen kann, desto besser. „Zum Beispiel von Kresse hat man meist viele Samen, da kann man ruhig 20 Stück für die Keimprobe nehmen“, so Svenja Schwedtke.
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Wann kann man auf eine Keimprobe bei Samen aus dem letzten Jahr verzichten?
Bei besonderen Arten, die etwa nur sieben Samenkörnern in der Tüte haben, verzichtet Schwedkte auf den Test und sät die Pflanzen gleich richtig aus. „Das dann aber relativ zeitig, sodass ich, wenn’s gar nicht klappt, noch mal neue Saat besorgen und von vorn anfangen kann“, so die Gärtnerin.
Wann ist eine Keimprobe bei altem Saatgut unverzichtbar?
„Richtig wichtig“ sei eine Keimprobe hingegen bei einer Wiesenmischung für den Rasen. Hier kann man sich größere Ausfälle nicht leisten, zumal die Samen direkt draußen auf Gartenboden ausgesät werden und nicht wie die meisten Gemüsesorten erst in Töpfen. „Da sollte es dann schon klappen – das kann man mit der Keimprobe feststellen und je nach Ergebnis normal oder etwas dichter aussäen oder neue Saat kaufen“, so Schwedtke.