Tipps für Hobby-Gärtner
Garten-Arbeiten im Spätsommer und Herbst: Was Sie tun sollten – und vor allem WAS NICHT!
Noch blüht und grünt alles im Garten. Aber bald schon wird es ungemütlicher. Was im Herbst im Garten zu tun ist und vor allem was nicht, verraten wir Ihnen hier.

Wenn sich der Sommer dem Ende entgegen neigt, kann man in fast jedem Garten emsiges Treiben beobachten. Alles muss für die Winterruhe hergerichtet und aufgeräumt werden. Rückschnitte, Laub harken, das letzte Rasenmähen – aber muss das alles wirklich sein? Für alle, die an der lästigen Seite der Gartenarbeit keine Freude haben, kommt hier die gute Nachricht. Lassen Sie Ihren Garten einfach unordentlich – das ist gut für die Natur. Es gibt nicht viel, was Sie wirklich tun sollten – wir klären auf.
Ein zu ordentlicher Garten kann kontraproduktiv sein: „Er bietet weder Nahrung für Tiere noch bietet er Schutz für Pflanzen und Insekten“, sagt Isabelle Van Groeningen von der Königlichen Gartenakademie in Berlin.
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„Die Natur hat eigentlich das allerbeste Recycling-System. Das ist unschlagbar“, schwärmt sie. Der Mensch versuche immer, seinem Garten etwas Besseres zu geben, aber er mache dadurch oftmals mehr kaputt. Denn eigentlich gibt ihm die Natur schon alles, was er braucht.
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„Das A und O ist: den Garten nicht zu ordentlich aufzuräumen“, sagt BUND-Expertin Katrin Wenz. Damit ist nicht gemeint, dass alles an Ort und Stelle liegen bleibt, aber dass man etwa Reisighaufen und kleine Holzstapel in einer Ecke des Gartens anlegt.
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Müssen Stauden im Herbst zurückgeschnitten werden?
Nicht unbedingt. Den meisten Pflanzen macht es nichts, wenn sie erst im Frühling zurückgeschnitten werden. Deshalb sollte man die Stauden nicht direkt mit Ende ihrer Blütezeit und selbst nicht zum Ende der Gartensaison abschneiden, rät Gartendozentin Isabelle Van Groeningen. Die Saatkapseln sehen nicht nur schön aus, sie bieten auch Nahrung für Vögel. Gleichzeitig sind die Stauden natürliche Insektenhotels, deren Bewohner hier überwintern können.
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Sollte man Laub im Garten im Herbst zusammenharken und entsorgen?
Und noch so ein vermeintlicher Biomüll des Herbstes ist wertvoller als oft gedacht: Das Laub von den Bäumen und Sträuchern. Zusammenharken kann man es, so sieht es weitgehend ordentlich aus. Vor allem auf dem Rasen sollte man es auch zusammenharken, damit das Grün nicht unnötig mit feuchtem Laub belastet wird. In einem Haufen am Wegesrand wird es dann zum Insekten- und zum Beispiel auch Igel-Hotel für dessen Winterruhe.

Gut zu wissen: Auf den Beeten darf das Laub ruhig liegen bleiben. Hier dient es als Winterschutz und nach dem Verrotten als Dünger und Bodenverbesserer. Tipp: Das Laub von den Wegen durch die Beete regelmäßig links und rechts in diese harken.
Und das bringt gleich auf mehrfache Weise etwas: Die Laubschicht bietet den Pflanzen im Winter Frostschutz und sie zieht zum Beispiel auch Amseln an, die unter anderem Schädlinge aus den Beeten picken. Die natürliche Winterdecke aus Laub hilft dem Pflanzenwachstum auch langfristig: Die Blätter zersetzen sich nach und nach und werden zu wertvollem Dünger und Boden.
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Gegen lästiges Laub: Ist der Einsatz von Laubsaugern oder Laubbläser im Garten im Herbst okay?
Vom Einsatz von Laubsaugern oder Laubbläser raten Experten dringend ab. „Laubbläser sind eine Katastrophe für die Umwelt. Sie zerstören die obere Erdschicht und damit auch sehr viele Organismen, die dort versuchen, zu leben“, sagt Isabelle Van Groeningen.
Abgesehen vom Lärm stoßen Geräte mit Verbrennungsmotoren gesundheitsschädliche Abgase wie Kohlenstoffe, Stickoxide und Kohlenmonoxid aus, sagt Verena Jedamczik. Darüber hinaus werden Kleintiere beim Einsatz von Geräten mit Saugfunktion regelrecht zerhäckselt.
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Kann man Tieren im Garten mit bestimmten Pflanzen helfen im Herbst?
Diesen Tipp kann man nicht jetzt noch auf die Schnelle vor dem Winter so umsetzen, dass die Wildtiere direkt davon profitieren. Aber er ist Teil einer langfristigen Umgestaltung eines Gartens hin zu einem tierfreundlicheren Refugium: Es braucht hier Pflanzen, die Tieren in den kalten Monaten entweder Schutz oder Nahrung bieten können, so Van Groeningen.
Dazu zählen unter anderem Gehölze mit Früchten wie Zieräpfel oder Mehlbeeren. Zudem bieten Gehölze als Hecken oder Solitäre Winterschutz für Vögel, Igel und andere Tiere.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Efeu: „Efeu ist eine Pflanze, die bei Menschen oft etwas verpönt ist, weil sie über Sachen herüberklettert“, sagt Van Groeningen. Viele denken, dies sei schlecht. Aber weil sie zu den heimischen Pflanzen gehört, die mit als letzte in der Wachstumsperiode blüht, sind der Efeu und seine Pollen enorm wichtig für die Insekten. Seine blau-schwarzen Beeren sind außerdem eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel und andere kleine Tiere.